Bil­dungs­kon­fe­renz der Metro­pol­re­gi­on Nürnberg

Mit Bil­dung dem Fach­kräf­te­man­gel begegnen

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Bildung
Die 4. regionale Bildungskonferenz der Metropolregion Nürnberg mit rund 100 Teilnehmer:innen fand in Erlangen statt. Foto: Harald Sippel, REAB Bayern
Zukunfts­ge­rich­tet, pra­xis­nah, wir­kungs­ori­en­tiert – so das Fazit der rund 100 Teilnehmer:innen der 4. regio­na­len Bil­dungs­kon­fe­renz der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg mit Blick auf die Gestal­tung von Bil­dungs­an­ge­bo­ten für die Fachkräftesicherung.

Wie kann ange­sichts demo­gra­phi­scher Ent­wick­lun­gen und der Trans­for­ma­ti­on der Wirt­schaft Fach­kräf­te­si­che­rung über Bil­dung erreicht wer­den? Dazu tra­fen sich knapp hun­dert Bil­dungs­ver­ant­wort­li­che aus Wirt­schaft, Wis­sen­schaft, dem Regio­nal­ma­nage­ment und der Wirt­schafts­för­de­rung, zusam­men mit Bildungsmanager:innen aus 26 nord­baye­ri­schen Kom­mu­nen, an der 4. regio­na­len Bil­dungs­kon­fe­renz im Sie­mens-Audi­to­ri­um in Erlan­gen. Die Ver­an­stal­tung wur­de von der Regio­na­len Ent­wick­lungs­agen­tur kom­mu­na­les Bil­dungs­ma­nage­ment (REAB) Bay­ern orga­ni­siert und von der Sie­mens AG in Erlan­gen unterstützt.

Die The­se für den Tag: Kom­mu­nen, die stra­te­gisch in die Gewin­nung und Bin­dung von qua­li­fi­zier­ten Arbeits­kräf­ten inves­tie­ren, schaf­fen ein Umfeld, in dem Unter­neh­men wach­sen und Bürger:innen ihre Poten­zia­le voll ent­fal­ten kön­nen. „Bil­dung ist der Schlüs­sel zur Fach­kräf­te­si­che­rung. Dafür brau­chen wir pass­ge­naue Aus- und Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­te – und die gelin­gen nur im Schul­ter­schluss aller rele­van­ten Akteu­re: Unter­neh­men, Kam­mern, Sozi­al­part­ner, Bil­dungs­an­bie­ter und Wirt­schafts­för­de­rung. Kom­mu­na­les Bil­dungs­ma­nage­ment soll­te die­se Netz­wer­ke steu­ern und dafür sor­gen, dass alle an einem Strang zie­hen“, beton­te Land­rat Ben Schwarz aus Roth.

Damit war die Rich­tung klar gesetzt. Inves­ti­tio­nen in Aus- und Wei­ter­bil­dung sind nötig. Dies mach­te auch Alex­an­der Bach, Head of Trai­nings­cen­ter Erlan­gen, in sei­nem Bei­trag deut­lich: „In der vola­ti­len Arbeits­welt von heu­te ist eine soli­de Aus­bil­dung nur die Ein­tritts­kar­te in das Berufs­le­ben. Der Schlüs­sel für nach­hal­ti­gen Erfolg ist lebens­lan­ges Ler­nen.“ Und auch die HR-Abtei­lun­gen müs­sen sich anpas­sen. „Das Kon­zept der ‚ler­nen­den Orga­ni­sa­ti­on‘ mit sei­nem Fokus auf Sys­tem­den­ken und situa­ti­vem Han­deln hilft uns dabei, die raschen tech­no­lo­gi­schen und orga­ni­sa­to­ri­schen Ver­än­de­run­gen erfolg­reich zu meis­tern“, sagt Dr. Timo Holm, Head of Lear­ning Orga­niza­ti­on der Fac­to­ry Auto­ma­ti­on bei Sie­mens Digi­tal Industries.

Im Mit­tel­punkt der wei­te­ren Dis­kus­sio­nen stand die Fra­ge, wie kom­mu­na­le und regio­na­le Bil­dungs­netz­wer­ke agie­ren müs­sen, um pass­ge­naue Bil­dungs­an­ge­bo­te zu schaf­fen, die den aktu­el­len und zukünf­ti­gen Anfor­de­run­gen des Arbeits­mark­tes gerecht wer­den. Eine mode­rie­ren­de kom­mu­na­le Steue­rung bie­tet hier­für eine soli­de Aus­gangs­ba­sis, um moder­ne Bil­dungs­land­schaf­ten zu gestal­ten und den Aus­bau qua­li­täts­vol­ler Bil­dungs­an­ge­bo­te für alle Bürger:innen zu sichern.

Ein­blick in die gan­ze Band­brei­te der kom­mu­na­len Fachkräftesicherung

Tors­ten Bran­des, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Nürn­berg, beton­te in sei­nem Impuls­vor­trag: „Die aktu­el­len wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lun­gen und die damit ein­her­ge­hen­de Arbeits­lo­sig­keit ver­stel­len den Blick auf unser eigent­li­ches Pro­blem, die Demo­gra­phie. Hier kom­men auf uns als Arbeit­ge­ber und unse­re Gesell­schaft gewal­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen zu, unter ande­rem ein ekla­tan­ter Arbeits- und Fach­kräf­te­man­gel. Um dem zu begeg­nen sind wir dar­auf ange­wie­sen, die ver­füg­ba­ren Res­sour­cen best­mög­lich zu nut­zen. Ein zen­tra­ler Hebel dabei ist die beruf­li­che Aus- und Weiterbildung.“

Sie­ben Impuls-Inseln boten Ein­bli­cke in pra­xis­ori­en­tier­te Lösun­gen für das Über­gangs­ma­nage­ment Schule/​Beruf, einer KI-gestütz­ten Berufs­ori­en­tie­rung, Her­aus­for­de­run­gen in der Care-Arbeit, der Inte­gra­ti­on aus­län­di­scher Fach­kräf­te, den Poten­zia­len von Nach­hal­tig­keits­stra­te­gien, der MINT-För­de­rung und der beruf­li­chen Weiterbildung.


Ziel­rich­tung: Kom­mu­nen tau­schen sich zur stra­te­gi­schen Fach­kräf­te­si­che­rung aus

In drei wei­te­ren Foren wur­den zen­tra­le Fra­gen zur stra­te­gi­schen, Fach­kräf­te­si­che­rung durch Bil­dung ver­tieft und was ein kom­mu­na­les Bil­dungs­ma­nage­ment dazu bei­tra­gen kann. Wich­ti­ge Erkennt­nis­se: Es brau­che eine Aus­rich­tung der Bil­dungs­an­ge­bo­te auf künf­ti­ge Ent­wick­lun­gen, um die Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt best­mög­lich zu flan­kie­ren. Zwei­tens erfor­de­re die Fach­kräf­te­si­che­rung bedarfs­ge­rech­te Ange­bo­te, die auf die spe­zi­fi­schen Bedürf­nis­sen unter­schied­li­cher Ziel­grup­pen wie Schüler:innen, Fach­kräf­te im Umbruch sowie Migrant:innen ein­ge­hen. Und – drit­tens – sei es ent­schei­dend, alle loka­len Res­sour­cen zu bün­deln, in dem die Kom­pe­ten­zen aller Bil­dungs­an­bie­ter stra­te­gisch aus­ge­rich­tet und die Wir­kung der Ange­bo­te kon­ti­nu­ier­lich über­prüft werden.

Ein Bei­spiel für einen erfolgs­ver­spre­chen­den, stra­te­gi­schen Ansatz ist die Zukunfts­in­itia­ti­ve Alt­mühl­fran­ken aus dem Land­kreis Wei­ßen­burg-Gun­zen­hau­sen. Dort wur­den für vier Bran­chen (Kunst­stoff, Stei­ne, erneu­er­ba­re Ener­gien und Sozi­al­wirt­schaft) stra­te­gi­sche Fach­kräf­te-Kon­zep­te ent­wi­ckelt, die auch den Bil­dungs­be­reich einschließen.

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