„Wo nie­mand ist – da ist Gott“

200. Jubi­lä­um der Pro­zes­si­on zu Fronleichnam

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Fronleichnam
Foto: Sebastian Quenzer
Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat am Don­ners­tag zu Fron­leich­nam den Gläu­bi­gen zuge­ru­fen, dass Gott immer für uns da ist, vor allem dann, „wenn nie­mand mehr da ist und man sich von allen ver­las­sen fühlt.“

An Fron­leich­nam zie­he der mensch­ge­wor­de­ne Gott durch die Stra­ßen und seg­ne alle Orte des mensch­li­chen Lebens, so Schick. Er kom­me zu den Jun­gen und den Alten, zu den Gesun­den und den Kran­ken, zu den Hel­fen­den und den Hilfs­be­dürf­ti­gen, in die Häu­ser, Woh­nun­gen und Arbeits­stät­ten. „Nie­mand soll sich von Gott ver­las­sen füh­len – das macht die Kir­che mit den Fron­leich­nams­pro­zes­sio­nen durch die Stra­ßen der Städ­te und Dör­fer seit Jahr­hun­der­ten deutlich.“

Ein­sam­keit, so führ­te der Bam­ber­ger Ober­hir­te aus, sei gegen­wär­tig ein gro­ßes The­ma, mit dem sich auch die Poli­tik beschäf­ti­ge. „Als Kir­che ver­kün­den wir jedem Men­schen: Gott ist über­all für dich da, du kannst ihn anru­fen – ganz beson­ders in den Wüs­ten dei­nes Lebens. Du wirst Brot von ihm emp­fan­gen und er wird dir hel­fen, mensch­li­che Gemein­schaft zu finden.“

Erz­bis­tum begeht 200-jäh­ri­ges Jubi­lä­um der Prozession

Wenn Gott über­all ist, dann sei das aber auch ein Auf­ruf an uns Men­schen, dafür zu sor­gen, dass nie­mand sagen muss: Ich füh­le mich von Gott und den Men­schen ver­las­sen, ver­deut­lich­te Erz­bi­schof Lud­wig Schick.

An Fron­leich­nam fei­ert die katho­li­sche Kir­che seit dem 13. Jahr­hun­dert die leib­li­che Gegen­wart Jesu Chris­ti im Sakra­ment der Eucha­ris­tie. Die Bam­ber­ger Fron­leich­nams­pro­zes­si­on ist eine der größ­ten in Bay­ern und fin­det seit 1390 statt – seit 1822 in ihrer heu­ti­gen Form. Daher fei­ert sie in die­sem Jahr ihr 200-jäh­ri­ges Jubiläum.

Dabei wird das 650 Kilo­gramm schwe­re Dom­kreuz von 16 Män­nern getra­gen. Die Pro­zes­si­on zieht all­jähr­lich vom Dom­platz über die Resi­denz­stra­ße am Mar­kus­platz vor­bei zum Holz­markt, zum Max­platz und von dort über den Grü­nen Markt und die Obe­re Brü­cke zurück zum Dom­platz. Dort fin­det der fei­er­li­che Abschluss der Pro­zes­si­on mit dem Schluss­se­gen und dem Te Deum statt. Auf­grund der Pan­de­mie muss­te die Pro­zes­si­on in den ver­gan­ge­nen bei­den Jah­ren abge­sagt werden.

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