Weg­wei­sen­de Aus­wahl und 100 Pro­zent Aus­las­tung angekündigt

38. Baye­ri­sche Thea­ter­ta­ge in Bamberg

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Theatertage
Bei der Vorstellung des Spielplans der Theatertage von links: Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar, Andreas Starke, Sibylle Broll-Pape, Victoria Weich, Thomas Schwarzer, Bayerischer Landesverband Deutscher Bühnenverein, Foto: S. Quenzer
Wenn vom 13. bis 28. Mai die 38. Aus­ga­be der Baye­ri­schen Thea­ter­ta­ge statt­fin­det, ist es bereits das sieb­te Mal, dass das ETA Hoff­mann Thea­ter ihr Aus­rich­ter ist. Nach­dem Bay­erns größ­tes Thea­ter­fes­ti­val 2021 pan­de­mie­be­dingt aus­fal­len muss­te, plant das ETA Thea­ter die Rück­kehr 2022 in eben­so gro­ßen Dimensionen.

In ers­ter Linie soll das für die Aus­las­tung des Publi­kums­raums gel­ten. „Vor dem Hin­ter­grund einer hof­fent­lich zurück­ge­hen­den Pan­de­mie“, sag­te ETA-Inten­dan­tin Sibyl­le Broll-Pape bei der Vor­stel­lung des Spiel­plans der Thea­ter­ta­ge, „gehen wir von 100 Pro­zent Publi­kums-Aus­las­tung aus.“ Auch eine „rau­schen­de Eröff­nungs­fei­er“ und ein Berg­fest, jeweils inklu­si­ve eines eigens gebrau­ten Fes­ti­val­biers, Kon­zer­te und Dis­kus­si­ons­run­den sind geplant. „Es soll ein­fach ein Fest für Bam­berg und das Publi­kum sein.“

Die­sem Publi­kum hat das Aus­wahl­gre­mi­um ein Pro­gramm von mehr als 25 Stü­cken zusam­men­ge­stellt. Um die Aus­wahl der Insze­nie­run­gen, die Thea­ter aus ganz Bay­ern in Bam­berg auf die Büh­ne brin­gen wer­den, tref­fen zu kön­nen, reis­te das Gre­mi­um um ETA-Dra­ma­tur­gie­lei­te­rin Vic­to­ria Weich die letz­ten Mona­te durch den Frei­staat und sich­te­te mehr als 100 Pro­duk­tio­nen. Her­aus­ge­kom­men ist ein Spiel­plan mit Insze­nie­run­gen von unter ande­rem dem Main­fran­ken­thea­ter Würz­burg, dem Thea­ter Hof, dem Münch­ner Resi­denz- und Volks­thea­ter, den Staats­thea­tern Nürn­berg und Augs­burg, dem Lan­des­thea­ter Schwa­ben und dem Bam­ber­ger Thea­ter im Gärtnerviertel.

Auf dem Pro­gramm für Kin­der und Jugend­li­che ste­hen Bei­trä­ge vom, zum Bei­spiel, Lan­des­thea­ter Coburg oder dem Thea­ter Mumm­pitz aus Nürn­berg. Zur Eröff­nung zeigt das ETA Thea­ter mit der Urauf­füh­rung von „Ein neu­es Stück“ von The­re­sia Wal­ser sei­nen ein­zi­gen eige­nen Bei­trag zum Programm.

Aus­wahl der Produktionen

Die letz­li­che Aus­wahl der­je­ni­gen Pro­duk­tio­nen, die nach Bam­berg ein­ge­la­den wer­den, geschah indes nach „selbst­ge­stell­ten Kri­te­ri­en“, so Sibyl­le Broll-Pape, und müs­se zum Haus pas­sen. Anders aus­ge­drückt heißt das: je zeit­ge­nös­si­scher, des­to bes­ser. Vic­to­ria Weich fass­te die Aus­wahl in die­sem Sin­ne gar als eine „weg­wei­sen­de für das Baye­ri­sche Thea­ter“ zusammen.

Auch wenn Insze­nie­run­gen älte­rer Stü­cke oder von Klas­si­kern bei der Zusam­men­stel­lung des Pro­gramms nicht ver­ges­sen wor­den sei­en, und durch­aus „für Ver­gnü­gen sor­gen kön­nen“, erkennt das Gre­mi­um das Poten­zi­al des Weg­wei­sen­den eher in zeit­ge­nös­si­schen Produktionen.

„Es geht nicht mehr nur um Goe­the“, sag­te Vic­to­ria Weich. „An den Pro­duk­tio­nen, die wir aus­ge­wählt haben, kann man erken­nen, wie sich Thea­ter heu­te mit Wirk­lich­keit aus­ein­an­der­setzt.“ Spe­zi­ell in die­ser Offen­heit gegen­über aktu­el­len The­men wie zum Bei­spiel Gleich­be­rech­ti­gung und Iden­ti­tät habe man Weg­wei­sen­des aus­ge­macht. Inwie­weit das Pro­gramm der Thea­ter­ta­ge im Ange­sicht der Tat­sa­che, dass gera­de in der Thea­ter­sze­ne bereits seit Jah­ren sol­che The­ma­ti­ken behan­delt wer­den, aber wirk­lich neue Wege beschrei­tet, sei dahingestellt.

Eine Aus­sa­ge, die Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke im Zuge der Vor­stel­lung des Spiel­plans mach­te, passt inso­fern auf jeden Fall dop­pelt. Dank der Per­spek­ti­ve deut­lich ent­spann­te­rer Rah­men­be­din­gun­gen für das Fes­ti­val als in den bei­den Coro­na-Jah­ren zuvor „sind die Thea­ter­ta­ge auch eine Rück­kehr zur Normalität.“

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