Etwa 60 Jugendliche aus Stadt und Landkreis Bamberg erhielten zum erfolgreichen Abschluss ihres freiwilligen sozialen Schuljahres (FSSJ) ihr Zeugnis. Die Zeugnisübergabe erfolgte im Rahmen einer Abendveranstaltung bereits am 17. Juli im Kulturboden in Hallstadt.
Bevor die Schülerinnen und Schüler ihre Zeugnisse erhielten, hieß Michael Endres in seinem Grußwort die zahlreich erschienenen Jugendlichen, deren Familien sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Einsatzstellen willkommen, wie die Caritas Bamberg mitteilt. „Das FSSJ wirkt“, sagte Endres und wies dabei auf die insgesamt 180 teilnehmenden Jugendlichen hin, die in 66 Einsatzstellen ihr FSSJ absolvierten. Dazu zählen unter anderem Blaulichtorganisationen wie die Freiwilligen Feuerwehren, Büchereien, Sportvereine, Pfarrgemeinden, Seniorenheime, Theater oder Schulsanitätsdienste. Bemerkenswert sei, so Endres weiter, dass die Mehrheit der Teilnehmenden auch nach Abschluss des FSSJ weiterhin ehrenamtlich tätig seien.
„Das FSSJ hat einen signifikanten Einfluss auf die spätere berufliche Orientierung. Wir wissen, dass junge Menschen im Rahmen eines FSSJ nicht nur ihre Kompetenzen weiterentwickeln, sondern sie können diese auch in der Praxis gleich erproben.“ Zudem sei der Lerneffekt enorm und das leiste FSSJ einen großen Beitrag zur Selbstfindung und Identitätsbildung.
Das bestätigte auch der bei der Zeugnisübergabe anwesende Jonas Glüsenkamp, zweiter Bürgermeister Bambergs. „Ich war in meiner Jugend bereits als Fußball-Schiedsrichter aktiv. Im Rückblick kann ich heute sagen, dass mich diese Zeit sehr geprägt hat. Ohne diese Erfahrung wäre ich heute nicht der Mensch, der ich jetzt bin.“
Ehrenamt lohnt sich
Zu einem ähnlichen Schluss kam Michael Endres als der Caritas-Chef erzählte: „Als Kind der katholischen Jugendarbeit, habe ich alle Ebenen der Pfadfinderorganisation durchlaufen. Das hat mich ganz wesentliche Fähigkeiten gelehrt, von denen ich auch heute noch profitiere. Und genau aus diesem Grund ist ehrenamtliches Engagement – egal ob im Rahmen des FSSJ, als Helfer im Sportverein, im Seniorenheim oder bei der Freiwilligen Feuerwehr – so wertvoll.“ Es mache einen zu einem besseren Menschen und unterstütze gleichzeitig den Zusammenhalt in der Gesellschaft. „Und auch beim Einstieg ins Berufsleben beweist das FSSJ, dieser Mensch ist bereit, Verantwortung zu übernehmen. Das sind ganz entscheidende Vorteile, die zeigen: Das Ehrenamt lohnt sich“, so Endres.
Für die sechzehnjährige Alia Yildirim, die ihr FSSJ im Strullendorfer Seniorenzentrum Zeegenbachtal ableistete und die in Hallstadt ihr Abschlusszeugnis erhielt, ragten vor allem die persönlichen Erfahrungen, die sie aus der täglichen Arbeit zog, heraus. Dafür sei sie sehr dankbar. „Alle im Seniorenzentrum haben mir immer Mut zugesprochen“, sagte sie. „Alle sagten immer zu mir, egal was passiert, egal welche Steine dir das Leben in den Weg legt, du kannst alles schaffen. Das hat mir unheimlich geholfen und wird mir auch in Zukunft helfen.“