Die Abschiebung von Tsigehana Teklai in die Militärdiktatur Eritrea, die für den morgigen Donnerstag, 12. Dezember, geplant war, wurde durch das bayerische Innenministerium ausgesetzt, wie die evangelische Kirchengemeinde Hallstadt mitteilt. Der Fall hatte über das Wochenende für Aufsehen gesorgt, weil Abschiebungen nach Eritrea in der Vergangenheit so gut wie nie durchgeführt wurden.
Tsigehana Teklai war als Soldatin mit ihrer jungen Tochter aus dem eritreischen Militärdienst geflohen und nach einer langen, von schweren Gewalterfahrungen geprägten Flucht nach Deutschland gekommen.
Am Freitag war Frau Tsigehana Teklai in Abschiebehaft gekommen und sollte nach Eritrea abgeschoben werden, wohin Abschiebungen in der Vergangenheit die absolute Ausnahme waren. Die Frau war seit 2018 im Kirchenasyl in der Johanneskirchengemeinde Hallstadt, sei gut integriertes Mitglied der Gemeinde und stehe nach jedem Gottesdienst beim Kirchenkaffee unter den Menschen und verteile ihr selbst gebackenes Brot, hatte die evangelische Kirchengemeinde Hallstadt am Wochenende mitgeteilt.
Die evangelische Kirchengemeinde, die Frau Teklai und ihre Tochter im Jahr 2018 vorübergehend ins Kirchenasyl aufgenommen hatte, hatte sich mit breiter Unterstützung durch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, humanitäre Bündnisse aus Kirche und Zivilgesellschaft sowie durch zahlreiche Menschen, die Frau Teklai kennen, gegen die Abschiebung ihres Gemeindemitglieds eingesetzt. Der Fall hatte auch außerhalb Bambergs insbesondere deswegen Aufsehen erregt, weil Abschiebungen in die Militärdiktatur Eritrea in der Vergangenheit aus humanitären Gründen so gut wie nie durchgeführt wurden.
Die Bamberger Mahnwache Asyl hatte am Montag in Bamberg ihre Solidarität mit Frau Teklai ausgedrückt, dort hatte auch Pfarrerin Susanne Wittmann-Schlechtweg gesprochen.
Die Abschiebung von Tsigehana Teklai wurde jetzt durch das bayerische Innenministerium ausgesetzt, die Härtefallkommission des Landtags wird sich mit dem Fall auseinandersetzen.