Här­te­kom­mis­si­on setzt sich mit dem Fall auseinander

Abschie­bung von Tsi­geha­na Teklai nach Eri­trea ausgesetzt

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Teklai
Pfarrerin Susanne Wittmann-Schlechtweg spricht auf der Bamberger Mahnwache Asyl am 9. Dezember zur drohenden Abschiebung von Frau Teklai, im Hintergrund ist Teklais Tochter zu sehen. Foto: Markus Trenkle
Die Abschie­bung von Tsi­geha­na Teklai in die Mili­tär­dik­ta­tur Eri­trea, die für den mor­gi­gen Don­ners­tag, 12. Dezem­ber, geplant war, wur­de durch das baye­ri­sche Innen­mi­nis­te­ri­um aus­ge­setzt, wie die evan­ge­li­sche Kir­chen­ge­mein­de Hall­stadt mit­teilt. Der Fall hat­te über das Wochen­en­de für Auf­se­hen gesorgt, weil Abschie­bun­gen nach Eri­trea in der Ver­gan­gen­heit so gut wie nie durch­ge­führt wurden.

Tsi­geha­na Teklai war als Sol­da­tin mit ihrer jun­gen Toch­ter aus dem eri­tre­ischen Mili­tär­dienst geflo­hen und nach einer lan­gen, von schwe­ren Gewalt­er­fah­run­gen gepräg­ten Flucht nach Deutsch­land gekommen.

Am Frei­tag war Frau Tsi­geha­na Teklai in Abschie­be­haft gekom­men und soll­te nach Eri­trea abge­scho­ben wer­den, wohin Abschie­bun­gen in der Ver­gan­gen­heit die abso­lu­te Aus­nah­me waren. Die Frau war seit 2018 im Kir­chen­asyl in der Johan­nes­kir­chen­ge­mein­de Hall­stadt, sei gut inte­grier­tes Mit­glied der Gemein­de und ste­he nach jedem Got­tes­dienst beim Kir­chen­kaf­fee unter den Men­schen und ver­tei­le ihr selbst geba­cke­nes Brot, hat­te die evan­ge­li­sche Kir­chen­ge­mein­de Hall­stadt am Wochen­en­de mitgeteilt.

Die evan­ge­li­sche Kir­chen­ge­mein­de, die Frau Teklai und ihre Toch­ter im Jahr 2018 vor­über­ge­hend ins Kir­chen­asyl auf­ge­nom­men hat­te, hat­te sich mit brei­ter Unter­stüt­zung durch Per­sön­lich­kei­ten des öffent­li­chen Lebens, huma­ni­tä­re Bünd­nis­se aus Kir­che und Zivil­ge­sell­schaft sowie durch zahl­rei­che Men­schen, die Frau Teklai ken­nen, gegen die Abschie­bung ihres Gemein­de­mit­glieds ein­ge­setzt. Der Fall hat­te auch außer­halb Bam­bergs ins­be­son­de­re des­we­gen Auf­se­hen erregt, weil Abschie­bun­gen in die Mili­tär­dik­ta­tur Eri­trea in der Ver­gan­gen­heit aus huma­ni­tä­ren Grün­den so gut wie nie durch­ge­führt wurden.

Die Bam­ber­ger Mahn­wa­che Asyl hat­te am Mon­tag in Bam­berg ihre Soli­da­ri­tät mit Frau Teklai aus­ge­drückt, dort hat­te auch Pfar­re­rin Susan­ne Witt­mann-Schlecht­weg gesprochen.

Die Abschie­bung von Tsi­geha­na Teklai wur­de jetzt durch das baye­ri­sche Innen­mi­nis­te­ri­um aus­ge­setzt, die Här­te­fall­kom­mis­si­on des Land­tags wird sich mit dem Fall auseinandersetzen.

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