Dr. med. Manfred Schöler, Facharzt für Innere Medizin und Chefarzt der Inneren Medizin an der Juraklinik Scheßlitz, tritt zum 31. Juli 2022 in den Ruhestand, wie die der Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg mbH mitteilt. Die Geschäftsführung der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft, Landrat Johann Kalb, Ärztlicher Direktor Michael Zachert, der Betriebsrat und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würdigten Ende der Woche in einem feierlichen Rahmen sein langjähriges Wirken sowie sein innovatives Handeln und sein persönliches Engagement an der Juraklinik Scheßlitz.
Vor 31 Jahren, am 1. Februar 1991, begann Dr. Schöler seinen Dienst als Oberarzt in der Inneren Medizin im Kreiskrankenhaus Scheßlitz. Noch im gleichen Jahr wurde er ständiger Vertreter des damaligen Chefarztes Dr. Jochen Stumpf. Zu dieser Zeit war das Kreiskrankenhaus in Scheßlitz noch ein Regiebetrieb des Landkreises. Dies änderte sich 1995 mit der Gründung der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg mbH, in die die Krankenhäuser in Scheßlitz und Burgebrach integriert wurden. Am 1. März 2002 übernahm Dr. Schöler die Stelle als Chefarzt für Innere Medizin an der Juraklinik Scheßlitz.
Aufklärung eine Herzensangelegenheit
In 2010 gründete sich die Gesundheitsnetz Jura eG. Dr. Schöler war und ist einer der drei Architekten und Entwickler dieser Genossenschaft und des späteren Gesundheitsnetzes Region Bamberg eG (GeReBa). Ebenso sei er mit viel Engagement beim Aufbau der Bereitschaftspraxis Scheßlitz beteiligt gewesen. In seiner Funktion einerseits als Chefarzt der Inneren Medizin, andererseits als Vorstandsmitglied des Gesundheitsnetzes habe er maßgeblich zur Verbesserung der Kommunikation zwischen dem ambulanten und dem stationären Bereich beigetragen.
Dr. Schöler setzte sich ebenfalls dafür ein, dass die Juraklinik und die Steigerwaldklinik als Lehrkrankenhäuser für Allgemeinmedizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen anerkannt wurden. Als Teilnehmer am sogenannten BeLA–Programm (Beste Landpartie Allgemeinmedizin) können junge Ärzte in der Allgemeinmedizin an den Kliniken ausgebildet werden und sich als Allgemeinmediziner niederlassen.
Das Aufklären, das Informieren und detaillierte Beratungen seien für Dr. Schöler immer eine Herzensangelegenheit gewesen. So hat er die Coronare Herzsportgruppe und Diabetes Schulungen an der Juraklinik initiiert, über Jahre geleitet beziehungsweise selbst referiert. Mit Vorträgen aber auch mit Artikeln habe Dr. Schöler die hiesige Bevölkerung über wichtige medizinische Themen aufgeklärt. Auch als Ausbilder war er für unzählige Assistenzärztinnen und ‑ärzte der Ansprechpartner und Mentor. Des Weiteren bildete er Medizinische Fachangestellte aus und hielt unzählige Inhouse-Schulungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Verabschiedung im feierlichen Rahmen
Eines haben sich Landrat Johann Kalb, Geschäftsführer Udo Kunzmann, Ärztlicher Direktor Michael Zachert und viele Kolleginnen und Kollegen trotz coronabedingter Hygiene- und Abstandsregelungen nicht nehmen lassen – sich von Chefarzt Dr. Manfred Schöler dankbar zu verabschieden.
„Dr. Schöler, Sie haben der Inneren Medizin an der Juraklinik ein Gesicht gegeben, durch Ihr Wirken erhielt die Abteilung einen ausgezeichneten Ruf, weit über die Landkreisgrenzen hinweg, dafür zolle ich Ihnen meinen aufrichtigen Dank“, betonte Geschäftsführer Udo Kunzmann in seiner Rede und dankte Dr. Schöler für sein herausragendes Engagement, seine großartigen Leistungen und seinen unermüdlichen Einsatz für zigtausend Patientinnen und Patienten. „Sie richten ihren Blick immer nach vorne, auch jetzt, in eine für Sie neue Zeit. Es freut mich, dass Sie nun ihre langgehegten Pläne endlich verwirklichen können und wünsche Ihnen dafür viel Elan, Freude und Zufriedenheit.“ Ebenfalls dankte Landrat Johann Kalb Herrn Dr. Schöler für die 31 Jahre im Dienste am Patienten und betonte seine ruhige und besonnene Art, mit denen er allen Problemen begegnete. „Unglaublich geduldig, akribisch in der Arbeit, gepaart mit einem außergewöhnlichen Pflichtbewusstsein“, beschrieb der Ärztliche Direktor Michael Zachert in seiner Ansprache die besonderen Eigenschaften von Dr. Schöler.
Speziell für die Verabschiedung hat sich die Theatergruppe der Juraklinik wieder zusammen gefunden und spielerisch drei der besten Anekdoten aus der Schaffenszeit des Chefarztes dargestellt. Die acht Darstellerinnen und Darsteller schafften es, ganz im fränkischen Dialekt und zur Freude aller Anwesenden, viele Lacher zu erhalten, aber auch Wehmut aufkommen zu lassen. Abschließend sang der Jurachor das Lied „Irische Segenswünsche“ von Markus Pytlik, in das alle Anwesenden mit einstimmten. Dazu trug eine ehemalige Mitarbeiterin der Station 3, Innere Medizin, ein Gedicht über die vielen Gesichter des Glücks vor.
Thomas Brändlein, stellvertretender Konzernbetriebsrat, dankte in seiner Rede Dr. Schöler im Namen des Betriebsrates und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wünschte für den weiteren Lebensabschnitt nur das Beste. Mit einem Zitat von Dieter Bonhoeffer zum Abschluss brachte er das was alle Anwesenden dachten und fühlten auf den Punkt: „Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung.“
Sichtlich erfreut aber auch tief bewegt über die Worte und Taten dankte Dr. Schöler allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die besondere Zusammenarbeit. Besonders hob er die hervorragende Zusammenarbeit der unterschiedlichen medizinischen Fachbereiche hervor: „So wie bei uns ist das schon außergewöhnlich.“
Die Nachfolge von Chefarzt Dr. med. Manfred Schöler wird ab dem 1. Januar 2023 Herr Wanja Renner, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, antreten. Der erfahrene Experte aus der Region werde mit seinem Ärzteteam in Zukunft die Juraklinik Scheßlitz im Bereich der Gastroenterologie weiterentwickeln.