Auch 2023 mussten sich Verbraucher:innen mit allerlei Schikanen und Fallen im Umgang mit etwa Streaming-Diensten, Onlineshops oder Zustelldiensten herumschlagen. Die Verbraucherzentrale Bayern hat die Themen zusammengestellt, über die bei ihr die meisten Beschwerden eingingen.
Fakeshops, versteckte Kündigungsbuttons, Ärger bei Paketen und Briefen sowie einseitige Preiserhöhungen: Über diese Themen beschwerten sich Verbraucher:innen im Jahr 2023 laut einer Mitteilung der Verbraucherzentrale Bayern besonders häufig.
„Dass Anbieter ihre Preise einfach einseitig erhöhen, ist uns zum Beispiel weiterhin ein Dorn im Auge“, sagt Tatjana Halm, Juristin bei der Verbraucherzentrale. „Vor allem Streaming-Dienste und Fitnessstudios taten sich mit teilweise abwegigem Vorgehen hervor. So sollten etwa Kunden eines Fitnessstudios einer Preiserhöhung zustimmen, indem sie durch ein Drehkreuz am Eingang laufen.“ Oft werde Verbraucher:innen auch fälschlicherweise vermittelt, sie hätten neue Preise zu akzeptieren.
Auch beim Dauerbrenner Fakeshops gab es 2023 eine neue Masche. Um eine vermeintliche Regionalität vorzugaukeln, verwendeten Betreiber von Fakeshops immer öfter Webadressen wie „-berlin.de“ oder „-münchen.de“. „Verbraucher sollten das Impressum und die Rücksendeadresse eines Online-Shops genau prüfen“, rät Halm. „So können sie feststellen, wo dieser wirklich seinen Sitz hat. Sie können sich zudem eventuell hohe Versandkosten bei einer Rücksendung ersparen.“
Der Kündigungsbutton auf Unternehmenswebsites soll eigentlich Kündigungen erleichtern. Allerdings haben viele Anbieter diesen nicht rechtzeitig oder sehr versteckt eingerichtet, so die Verbraucherzentrale weiter. In diesem Zusammenhang habe die Verbraucherzentrale bereits mehrere Unternehmen abgemahnt.
Bleibt noch der Ärger mit den Zustelldiensten. Entsprechend beschäftigten Probleme mit Paketen und Briefen den Verbraucherschutz auch im Jahr 2023 stark. Der Paketzusteller klingelte nicht, Pakete wurden überhaupt nicht zugestellt oder Briefe kamen verspätet an, lautete der Tenor zahlreicher Beschwerden. Die Verbraucherzentrale Bayern hat daher ein Post-Ärger-Tool eingerichtet, um Betroffene mit Informationen und Musterbriefen zu unterstützen.