Die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg hat eine Bilanz des zurückliegenden Ausbildungsjahres gezogen. Etwas weniger Bewerber:innen als im letzten Jahr haben im Ausbildungsmarkt eine Stelle gefunden.
Die Jahresbilanz zum Ausbildungsmarkt der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg umfasst das Beratungsjahr, das jeweils am 1. Oktober beginnt und am 30. September endet. Im vergangenen Beratungsjahr entfielen laut einer Mitteilung der Agentur 5.312 gemeldete Berufsausbildungsstellen auf 2.672 bei der Berufsberatung gemeldete Bewerber:innen. Der Arbeitgeberservice bekam dabei 232 oder 4,2 Prozent weniger Lehrstellen gemeldet als im Vorjahr.
Nachdem die Bewerbungszahl im Ausbildungsmarkt des letzten Jahres erstmalig nach sieben Jahren wieder angestiegen war (+233 oder 9,3 Prozent), nahm sie im aktuellen wieder leicht, um 2,7 Prozent (-75), ab. 1.650 Bewerber:innen haben so eine Ausbildung begonnen. 3,8 Prozent (-66) weniger als im Vorjahr. Etwas mehr als 16 Prozent besuchen eine weiterführende Schule, studieren oder machen ein Praktikum. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 10,3 Prozent weniger. Zum Ende des Berichtsjahres der Berufsberatung kommen auf 60 unversorgte Bewerber:innen (sieben mehr als im Vorjahr) noch 961 freie Ausbildungsstellen (272 beziehungsweise 22,1 Prozent weniger als in 2023).
„Die seit etwas über einem Jahrzehnt andauernde Entwicklung zum Bewerbermarkt setzte sich in allen Regionen des Agenturbezirks auch in diesem Jahr weiter fort“, sagt Stefan Trebes, Vorsitzender der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. „Auf jeden Jugendlichen kamen rein statistisch zwei gemeldete Lehrstellen. Nach dem Ausbildungsstarter Rekord im Vorjahr normalisierte sich die Situation wieder, jedoch auf einem spürbar höheren Niveau als in den Jahren während der Corona-Krise.“
Zwar würden Betriebe in Anbetracht einer derzeitigen Flaute ihre Lehrstellen mit Bedacht melden. Aber sie wüssten, dass der heutige Fachkräftemangel aus Fehlern der Vergangenheit resultiert. „Damals bildeten die Betriebe lediglich nach dem aktuellen Bedarf aus. Daher mein Appell: Jetzt Fachkräfte sichern und bereits heute für morgen ausbilden, denn die Krise wird vorübergehen.“
Zahlen bei Jugendlichen
Bei Jugendlichen würde man merken, dass sich der Trend zur weiterführenden Schule fortsetzt. „Jedoch kamen in diesem Jahr einige, besonders in den Sommerferien, die kurz vor knapp noch aufgewacht sind. Die meisten von ihnen schafften den kurzfristigen Einstieg in eine Ausbildung“, sagt Trebes.
Herausfordernd für die Arbeitsagentur sei hingegen weiterhin die Ausbildungsaufnahme von Geflüchteten. „Der kontinuierliche Spracherwerb ist das A und O, um eine Lehre erfolgreich abzuschließen. Immerhin 65 von 159 bei der Berufsberatung gemeldeten Flüchtlingen gelang zum September der Einstieg in eine Berufsausbildung. Mit zusätzlicher Unterstützung von uns durch assistierte Ausbildung, sprich kostenlosem Nachhilfeunterricht, profitieren dabei der Betrieb sowie der Azubi.“
2025 wird es aufgrund der Umstellung der Gymnasien von G8 auf G9 zudem keinen regulären Abiturjahrgang geben und damit etwa zwei Drittel weniger potenzielle Bewerber:innen mit Hochschulreife. „Es werden jedoch ganz regulär die FOS Absolventen und einige Nachzügler der Gymnasien kommen. Es gibt aktuell noch einen buntgemischten Strauß an Ausbildungsplätzen für das bereits begonnene Ausbildungsjahr. Bis Dezember ist ein Start weiterhin problemlos möglich.“