Im Vorfeld der Europawahlen Anfang Juni plant das Bündnis „Buntes Bamberg“ eine Reihe von Aktionen. Damit soll das Bewusstsein für demokratische Werte, Vielfalt und Toleranz gestärkt werden.
„Gleichzeitig wollen wir“, wie das Bündnis „Buntes Bamberg“ in einer Mitteilung im Vorfeld der Europawahl schreibt, „für die Gefahr sensibilisieren, die von populistischen Kräften, Falschinformationen und rechtsextremer Hetze ausgeht.“
Dafür bietet das Bündnis am 4. Mai in der Bamberger Fußgängerzone einen Informationsstand zu allen Parteien, die zur Europawahl antreten. Dort wird zusätzlich eine symbolische Brandmauer gegen rechts aus Pappkartons aufgebaut sein.
Wer ab dem 5. Mai eine Bamberger Gaststätte oder ein Café besucht, könnte dort zudem „Vielfalt“-Bierfilzchen des Bündnisses vorfinden. Die Idee dazu sei entstanden, als die AfD begann, Stammtische in Lokalen in und um Bamberg abzuhalten.
In Zusammenarbeit mit fast allen demokratischen Bamberger Fraktionen, Parteien und zahlreichen Organisationen der Zivilgesellschaft hat „Buntes Bamberg“ außerdem einen Aufruf verfasst, bei der EU-Wahl wählen zu gehen und zwar demokratisch. Darin heißt es unter anderem: „Wir leben in einem demokratischen Land, mit Grundrechten, die für alle Menschen gelten, insbesondere Meinungsfreiheit und Pressefreiheit. All das ist nicht selbstverständlich, und aktuell wieder bedroht von radikalen Kräften. Unsere Demokratie ist wehrhaft – allerdings nur, solange sie existiert. Wird eine Demokratie auf demokratischem Weg abgewählt, verschwinden die Möglichkeiten, sie zurückzubringen, oder auch nur das neue System zu kritisieren, meist als erstes. Was als Protestwahl beginnt, kann als Diktatur enden. Was geschieht, wenn ein System autokratisch wird, sah man 1933 in Deutschland. Man sieht es beispielsweise in Russland oder in Iran.“
Auch seien in einer Zeit von Krisen und Wandel Frust und Wut verständlich. Aber Freiheit und Rechte aufs Spiel zu setzen, indem man aus Protest oder Unzufriedenheit eine in Teilen gesichert rechtsextremistische Partei wie die AfD wählt, sei keine konstruktive Form von Kritik.