Um psychisch Kranken Erleichterung im Alltag zu ermöglichen, unterhält die Diakonie Bamberg-Forchheim das Projekt „Ambulant Betreutes Wohnen“. 50 Klientinnen und Klienten betreut die Hilfseinrichtung dabei.
Jeder vierte Erwachsene in Deutschland zeigt im Zeitraum eines Jahres Symptome einer psychischen Erkrankung, das sind knapp 18 Millionen Betroffene, wie die3 Diakonie Bamberg-Forchheim mitteilte. Angststörungen, Depressionen und Auswirkungen von Alkohol- oder Medikamentengebrauch seien dabei die häufigsten Krankheitsbilder. Die Auswirkungen davon können Erkrankten deutlich in ihrem Leben einschränken. So kämpfen psychisch kranke Menschen zum Beispiel oft mit einer Antriebsstörung, die verhindert, dass sie Alltagsaufgaben selbstständig ausführen können. Die Diakonie Bamberg-Forchheim möchte Unterstützung durch sogenanntes Ambulant Betreutes Wohnen (ABW) in Stadt und Landkreis Bamberg anbieten.
Mittlerweile betreut das Team um Leiter Franz Hagen dabei 50 Klientinnen und Klienten. „Wir sind so gewachsen, dass wir vor Kurzem in größere Räumlichkeiten umgezogen sind“, sagt Familientherapeut Hagen. In der Geisfelder Straße 115 sei nun genügend Platz für Teambesprechungen und für Gespräche mit Klientinnen und Klienten. „Meist sind wir allerdings unterwegs zu den von uns betreuten Menschen.“
Ambulant Betreutes Wohnen hat unterdessen das Ziel, Betroffene so zu stärken, dass sie ihren Alltag wieder selbstständig meistern können und ein Aufenthalt in einer Klinik vermieden wird. „Meist ist es allerdings nur möglich, die aktuell vorhandenen Kapazitäten für Selbstständigkeit gemeinsam aufzuspüren und zu nutzen. Die meisten Klientinnen und Klienten begleiten wir langfristig“, sagt Hagen. Die Mitarbeitenden im ABW zeichne neben fachlicher Kompetenz dabei besonders aus, dass sie sich für die ihnen anvertrauten Personen auch menschlich interessieren. „Jeden so zu begleiten, dass es für ihn und in seiner ureigenen Situation gut ist, dafür engagiert sich das gesamte ABW-Team.“
Ambulant Betreutes Wohnen kann für einige Monate, aber auch für mehrere Jahre in Anspruch genommen werden. Vom gemeinsamen Einkaufen, über die Begleitung bei Behördengängen und Arztbesuchen, bis hin zu Freizeitangeboten reicht die Unterstützung, laut Diakonie. „Das ABW ist eine Leistung der Eingliederungshilfe“, erklärt Franz Hagen. Die Kosten übernimmt der Regierungsbezirk als Leistungsträger – wenn eine entsprechende Diagnose vorliege.