Die Schau „Die Schönbornfranken – von Franken nach Transkarpatien“ schildert die Geschichte dieser fränkischen Auswanderer in der Ukraine. Auch könnte sie Teil einer sich anbahnenden Städtepartnerschaft zwischen Bamberg und Mukatschewo sein.
Auf Geheiß von Friedrich Karl von Schönborn, Fürstbischof zu Bamberg und Würzburg, zogen die sogenannten Schönbornfranken im 18. Jahrhundert aus den fränkischen Bistümern unter anderem in die Westukraine, um sich dort niederzulassen. Viele von ihnen leben heute in der Stadt Mukatschewo. Deren etwa 85.000 Einwohner:innen sind sich ihrer Wurzeln entsprechend durchaus bewusst und pflegten nach wie vor die deutsche Sprache und fränkische Traditionen, wie das Rathaus mitteilt.
Die Stadt Mukatschewo liegt in Transkarpatien, unweit der Grenzen zu Polen (60 Kilometer), der Slowakei (40 Kilometer) und Ungarn (35 Kilometer). Sie ist eine Universitätsstadt mit Bischofssitz. 1,9 Prozent der Bevölkerung sind Deutsche. Über den engen Kontakt zwischen dem Erzbistum Bamberg und der Katholischen Landvolkbewegung besteht seit Jahrzehnten auch eine Verbindung zu den Schönbornfranken.
Jüngst bekundete die Stadt Mukatschewo zudem ein grundsätzliches Interesse an einer Städtepartnerschaft mit Bamberg. Eine solche Partnerschaft wird von dem Ziel und Wunsch getragen, einander kennenzulernen, freundschaftliche Beziehungen aufzubauen, um sich zu helfen und besser zu verstehen. Die Stadt Bamberg möchte damit einen Beitrag zu Solidarität mit der Ukraine leisten und beim Wiederaufbau unterstützen.
Von Franken nach Transkarpatien
In der ehemaligen Infothek des Rathauses ist derzeit die Ausstellung „Die Schönbornfranken – von Franken nach Transkarpatien“ zu sehen. Um sie in Augenschein zu nehmen, reiste nun eine Delegation aus Mukatschewo an. Dieser gehörten unter anderem Vizebürgermeisterin Julia Tayps sowie ein Filmteam an, das im ukrainischen Fernsehen über die Ausstellung berichten möchte. Ein deutschsprachiges Programm produziert Beiträge für die deutsche Minderheit vor Ort. Weiterhin ist laut Bürgermeisterin Julia Tayps angedacht, in einem geplanten „deutschen Haus“ ein Bamberg-Zimmer einzurichten, um die Partnerschaft einer breiten Öffentlichkeit sichtbar zu machen.
Die Ausstellung geht noch bis zum 5. September.