Das Staatsarchiv Bamberg eröffnet am 4. März die Ausstellung „Kampf um die Demokratie. Plakate aus dem Wahljahr 1924“. Sie zeigt, wie vor 100 Jahren Wahlkampf mit Plakaten gemacht wurde.
Der Einsatz für die Werte der freiheitlichen Demokratie bewegt derzeit viele Menschen, die Demonstrationen der letzten Wochen im ganzen Land weisen deutlich darauf hin. Wie das Bamberger Staatsarchiv in einer Mitteilung bekanntgab, versucht die Einrichtung in der Ausstellung „Kampf um die Demokratie. Plakate aus dem Wahljahr 1924“ zu zeigen, wie politische Parteien den Kampf für oder gegen die Demokratie im Wahljahr 1924 führten. Damals wurde der Reichstag neu gewählt. Die Wahl endete mit einem Stimmenverlust für die bürgerliche Parteien und die SPD und einem Stimmenzuwachs der republikfeindlichen Rechten und der KPD.
Im Vorfeld hatte sich in der jungen Republik die Frage nach der Wehrhaftigkeit der Demokratie noch grundlegender als heute gestellt. Kriegsfolgen, wirtschaftliche Nöte und gewalttätige Auseinandersetzungen hatten das Vertrauen in die Republik erschüttert. Unverhohlen machten die Feinde der Demokratie Stimmung. Doch auch die Verteidiger der Republik legten sich ins Zeug.
Alle Parteien warben indes mit oft aufwändig gestalteten Plakaten. Griffige Slogans, bildmächtige Darstellungen und symbolträchtige Farben bestimmten die Wahlwerbung. Rund dreißig solcher Plakate aus dem Dauer-Wahlkampf 1924 zeigt das Staatsarchiv in seiner Ausstellung. Sie stammen zum größten Teil aus einer behördlichen Sammlung, die sich im Staatsarchiv erhalten hat.
Eines der Plakate stammt von der SPD (siehe Fotoausschnitt). Auf dem Plakat kommt den Betrachtenden energisch ein junger Mann entgegen, der schwungvoll die schwarz-rot-goldene Fahne als Symbol der Republik schwingt. Mit dem Slogan „Deine Stimme fehlt noch! Es geht um alles!“ (nicht im Bild) appellierte die Partei an alle, mit der eigenen Stimme die Verteidiger der Republik zu unterstützen.
Die Ausstellung „Kampf um die Demokratie. Plakate aus dem Wahljahr 1924“ ist während der Öffnungszeiten des Archivs in der Hainstraße 39 zugänglich: Montag bis Donnerstag, 8 bis 16 Uhr, dienstags und mittwochs zusätzlich 16 bis 18 Uhr und freitags 8 bis 12:30 Uhr. Die Schau läuft bis 24. Mai.