Erwe­cken gro­ßer Geschich­ten zum Leben

Avan­ta­sia kommt in die Bro­se Arena

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Avantasia
Tobias Sammet kommt mit Avantasia nach Bamberg, Foto: Kevin Nixon
20 Jah­re nach Grün­dung des Pro­jekts durch unse­ren Gesprächs­part­ner, Song­wri­ter und Kom­po­nist Tobi­as Sam­met, erschien am 28. Febru­ar das zehn­te Avan­ta­sia-Album „Here Be Dro­gons“ (Napalm Records). Um die epi­schen Kom­po­si­tio­nen zum Leben zu erwe­cken, ver­sam­mel­te Mas­ter­mind Tobi­as Sam­met ein­mal mehr zahl­rei­che pro­mi­nen­te Gast­mu­si­ke­rIn­nen um sich. Nun ist die Band auf aus­ge­dehn­ter Euro­pa-Tour­nee, die Avan­ta­sia am kom­men­den Frei­tag, 21. März, auch nach Bam­berg in die Bro­se Are­na füh­ren wird.
Mit wel­chen musi­ka­li­schen Ein­flüs­sen bist du auf­ge­wach­sen, wel­che Künst­ler, Künst­le­rin­nen und Bands haben dich inspi­riert, sel­ber Musik zu machen?

Es klingt ver­rückt, aber mit vier Jah­ren fing es mit AC/​DC an, spä­ter kamen KISS hin­zu. Musik für Kin­der oder Radio­mu­sik hat mich hin­ge­gen nie inter­es­siert. Ich hat­te mei­ne eige­ne musi­ka­li­sche Welt, die sich durch Metal erwei­tert hat. Ozzy Osbourne, Iron Mai­den, Def Lepp­ard, die Klas­si­ker halt. Und mit 10, 11 Jah­ren war mir klar, ich will Musi­ker werden.


So hast du bereits mit 14 Jah­ren als Schü­ler die Power Metal-Band Edguy gegrün­det, deren Sän­ger du bis heu­te bist. Trotz einer umfang­rei­chen Dis­ko­gra­fie und erfolg­rei­chen Tour­neen im In- und Aus­land erschien 2017 mit „Monu­ments“ ein vor­erst letz­tes Album. 2020 hast du dann eine Band­pau­se ver­kün­det. Sind Edguy Geschich­te oder geht es weiter?

Wir haben uns offi­zi­ell nicht auf­ge­löst und ich habe die Hoff­nung, dass wir irgend­wann wie­der etwas zusam­men machen. Avan­ta­sia spielt dabei kei­ne Rol­le. Die Luft war ein­fach raus. Aber wir sind in Kon­takt und für mich ist Edguy noch nicht Geschichte.


Du bist ja zudem bereits seit dem Jahr 2000 als Sän­ger, Kom­po­nist und Pro­du­zent der Kopf des All-Star-Pro­jekts Avan­ta­sia. Sti­lis­tisch bewegt sich die Musik hier zwi­schen Power Metal, Sym­pho­nic Metal und Pro­gres­si­ve Metal. Was gibt es über die Ent­ste­hung von Avan­ta­sia zu berichten?

Auf einer Edguy-Tour 1999 in Frank­reich wur­de mir klar, dass ich über den musi­ka­li­schen Tel­ler­rand bli­cken woll­te. Und ich habe die­se Idee dann auch direkt umge­setzt und mit den Pla­nun­gen für ein Kon­zept­al­bum begon­nen. Kurz gesagt, bis ich mich mit den Edguy-Musi­kern auf die rich­ti­ge Ton­art geei­nigt hat­te, habe ich mit Avan­ta­sia schon drei Songs aufgenommen.


Zu Avan­ta­sia gesell­ten sich über die Jah­re nam­haf­te natio­na­le und inter­na­tio­na­le Gäs­te unter ande­rem Klaus Mei­ne (Scor­pi­ons), Micha­el Kis­ke (Hel­lo­ween), Ali­ce Coo­per aber auch Eric Sin­ger, der ehe­ma­li­ge KISS-Schlag­zeu­ger. Wie leicht oder schwer war es sol­che Künst­ler für eine Zusam­men­ar­beit mit euch zu begeistern?

Ich konn­te die Plat­ten­fir­ma von mei­ner Idee über­zeu­gen und bekam dem­entspre­chend ein Bud­get, mit dem ich die Gäs­te bereits ab „The Metal Ope­ra“ (2001) fair bezah­len konn­te. Und vie­le der Künst­ler kann­te ich bereits per­sön­lich, was die Kon­takt­auf­nah­me und die Bereit­schaft zum Mit­wir­ken ver­ein­fach­te. Aber es gab auch Absa­gen, mit Bruce Dick­in­son (Iron Maisen) hat es wegen sei­ner Exklu­si­vi­tät nicht geklappt. Glenn Hug­hes (Deep Purple/​Black Sab­bath) sag­te frü­her zu mir er sei nicht dabei, weil er das vor­ge­schla­ge­ne Mate­ri­al nicht gut fän­de. Dann tra­fen wir uns letz­tes Jahr in Spa­ni­en und er sag­te, ich wür­de auch ger­ne ein­mal bei Avan­ta­sia mit­ma­chen, Du musst mich nur ein­la­den. Da hat­te er wohl glatt die frü­he­re Anfra­ge vergessen.


Seit dem Debüt blickst du mit Avan­ta­sia auf eine umfang­rei­che Alben-Dis­ko­gra­fie zurück, die seit 2013 jeweils Top 3‑Chartplzierungen in Deutsch­land erreich­ten. Gibt es das ein oder ande­re Album, dass hier für dich beson­ders herausragt?

Eigent­lich bin ich auf alle Alben stolz und ich höre mir die alten Sachen ger­ne bei einem Glas Rot­wein an. Weg­wei­send war aber sicher „The Sca­re­crow“ (2008) wo aus Avan­ta­sia mehr eine Band als ein All Star Pro­jekt wur­de, mit Felix Bohn­ke (Schlag­zeug), Sascha Paeth (Gitar­re), Micha­el ´Miro´ Roden­berg (Key­boards) und mir. Und mit den Gäs­ten, vie­le davon immer oder mehr­fach dabei, sind wir eine gro­ße Familie.


Über wel­chen Zeit­raum hin­weg ist das neue Album entstanden?

Ich bin immer krea­tiv, aber 2023 und 2024 wur­den die Ideen zu Songs. Nur „Phan­tas­ma­go­ria“ stammt musi­ka­lisch schon aus dem Jahr 2012 und wuchs vor sich hin. Ähn­lich ist es mit „Creep­show“ und sei­nen Ursprüngen.


Zwi­schen „Creep­show“ und „Everybody´s Here Until The End” habt ihr 10 Titel auf­ge­nom­men. Hast Du einen abso­lu­ten Lieb­lings­ti­tel auf dem neu­en Album?

Das fällt mir gene­rell schwer, es kommt immer auf mei­ne aktu­el­le Stim­mung an. Sie sind alle sehr unter­schied­lich, aber spre­chen mich alle an, da sie für vie­le mei­ner Facet­ten stehen.


Wel­che Bedeu­tung kommt die Zusam­men­ar­beit mit Sascha Paeth (Pro­duk­ti­on, Recor­ding) und Micha­el Roden­berg (Mas­te­ring) zu?

Sascha ist in vie­ler­lei Hin­sicht wich­tig, einer mei­ner bes­ten Freun­de, mit dem ich eigent­lich fast täg­lich tele­fo­nie­re. Sein Ein­fluss zählt für mich, auch wenn ich letzt­end­lich die Ent­schei­dun­gen tref­fe. Ein groß­ar­ti­ger Lehr­meis­ter, dem ich viel zu ver­dan­ken habe. Und ähn­lich gilt es auch für Miro und die vie­len Gäs­te. Wie Ken­ny Leck­re­mo (H.E.A.T) auf „Against The Wind“. Und beson­ders für Bob Cat­ley, der Magnum nach dem tra­gi­schen Tod von Gitar­rist Tony Clark­lin offi­zi­ell auf­lös­te und doch für Avan­ta­sia mit „Bring On The Night“, einer Magnum-Hom­mage, zur Ver­fü­gung stand. Das sind die Momen­te für die man Musik macht.


Zu den Jubi­lä­ums­fei­er­lich­kei­ten gehört eine aus­ge­dehn­te Are­na-Head­li­ner-Tour­nee durch Euro­pa von Mit­te März bis Ende April. Wie sieht die Büh­nen­pro­duk­ti­on dafür aus?

Wir wer­den eine atem­be­rau­ben­de Mär­chen­welt erschaf­fen und haben dafür mas­siv auf­ge­rüs­tet um die Stim­mung der ein­zel­nen Songs für knapp 3h ent­spre­chend zu unter­strei­chen und zu verstärken.


Trotz aller welt­wei­ten Erfol­ge mit über drei Mil­lio­nen Ton­trä­gern erscheinst Du sehr boden­stän­dig. Du lebst mit Dei­ner Fami­lie immer noch in der Nähe von Ful­da. Unter­stützt Du zum Bei­spiel Pro­jek­te oder Orga­ni­sa­tio­nen, die sich für sozi­al Schwa­che einsetzen?

Ja, aber wenn ich spen­de, rede ich nicht darüber.

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