„Mut­Zur­Hil­fe“

Bäcker­tü­ten-Akti­on: Bäcker­hand­werk und Kri­sen­diens­te enga­gie­ren sich für Seelsorge

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Krisendienste
Eine Bäckertüte der „MutZurHilfe“-Aktion, Foto: Martin Augsburger
Zur­zeit wer­ben im Frei­staat die baye­ri­schen Innungs­bä­cker und die Kri­sen­diens­te Bay­ern für psy­chi­sche Gesund­heit. Unter dem Mot­to „Mut­Zur­Hil­fe“ sol­len ab heu­te (5. Juli) bay­ern­weit rund 350.000 Bäcker­tü­ten mit Infor­ma­tio­nen zu Hil­fe­an­ge­bo­ten bei psy­chi­schen Pro­ble­men über die Laden­the­ken gehen. Mit dabei sind knapp 650 Bäcker­fi­lia­len – vie­le davon in Oberfranken.

Wer in den nächs­ten Tagen Bäcker­tü­ten mit Auf­schrif­ten wie „See­le erschöpft?“… „Hoff­nungs­los?“… „Wir hel­fen dir!“ in Hän­den hält, befin­det sich in einer Bäcke­rei, die an der Akti­on „Mut­Zur­Hil­fe“ teil­nimmt. Auch das Erken­nungs­zei­chen der Initia­to­ren der Akti­on, die Kri­sen­diens­te Bay­ern, fehlt nicht, näm­lich eine Wort-Bild-Mar­ke mit der Tele­fon­num­mer 0800655 3000 und dem Hin­weis: „Wir sind für Sie da.“

Der Lan­des­in­nungs­ver­band des baye­ri­schen Bäcker­hand­werks möch­te mit der „MutZurHilfe“-Aktion ein Zei­chen für die Bedeu­tung von psy­chi­scher Gesund­heit set­zen, wie der Ver­band mit­teil­te. „Täg­lich besu­chen in ganz Bay­ern unzäh­li­ge Kun­din­nen und Kun­den Bäcke­rei­en“, sag­te Lan­des­in­nungs­meis­ter Hein­rich Traub­lin­ger. „Dort begeg­nen sie ande­ren Men­schen, ken­nen das Ver­kaufs­per­so­nal, tau­schen sich aus. Unse­re Ver­kaufs­mit­ar­bei­ter erfah­ren dabei oft sehr viel über deren Leben, Sor­gen und Nöte. Des­halb unter­stüt­zen die baye­ri­schen Innungs­bä­cker das Projekt.“

Kri­sen­diens­te Bayern

Die Kri­sen­diens­te Bay­ern sind täg­lich rund um die Uhr erreich­bar, die Anru­fe sind kos­ten­frei und gehen zen­tral bei der jewei­li­gen Leit­stel­le ein. Nor­bert Neu­mül­ler, Sozi­al­pla­ner des Bezirks Ober­fran­ken, sagt: „Es wäre wun­der­bar, wenn bei see­li­schen Kri­sen und Not der Anruf beim Kri­sen­dienst so selbst­ver­ständ­lich wäre wie der Bre­zen­kauf! Je frü­her die betrof­fe­nen Men­schen sich bei uns mel­den, des­to besser.“

Bei beson­ders schwe­ren Not­la­gen kann die Leit­stel­le zudem mobi­le Ein­sät­ze vor Ort in die Wege lei­ten. Die mobi­len Ein­satz­teams sind rund um die Uhr in Ruf­be­reit­schaft. Mar­tin Schus­ter ist als Gebiets­ko­or­di­na­tor des Kri­sen­diens­tes Ober­fran­ken für die­se Ein­satz­teams zustän­dig. „Unse­re Mit­ar­bei­ten­den ste­hen Men­schen in see­li­schen Not­la­gen zur Sei­te“, sagt er, „sie neh­men Sor­gen und Ängs­te ernst und ver­mit­teln Hilfs- oder Bera­tungs­an­ge­bo­te. Wir wol­len Halt geben und unter­stüt­zen, gemein­sam gute Wege aus der Kri­se zu fin­den. Es freut uns sehr, dass sich das Bäcker­hand­werk für see­li­sche Gesund­heit enga­giert. Das ist ein wich­ti­ges Signal für Teil­ha­be von Men­schen mit psy­chi­schen Erkran­kun­gen und kann hel­fen, das Gespräch über psy­chi­sche Gesund­heit wei­ter zu normalisieren.“

Ober­fran­kens Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm ergänz­te zur Bäcker­tü­ten-Akti­on: „Die Koope­ra­ti­on mit dem Bäcker­hand­werk ist für uns von unschätz­ba­rem Wert. Bäcke­rei­en sind auf dem Land wie in der Stadt ein wich­ti­ger sozia­ler Treff­punkt. Wenn wir Men­schen direkt in ihrem sozia­len Umfeld errei­chen, ist das ein wich­ti­ger Schritt hin zu Nor­ma­li­tät. Denn für Men­schen in see­li­schen Not­la­gen muss es selbst­ver­ständ­lich sein, sich bei den Kri­sen­diens­ten Bay­ern bera­ten zu las­sen – genau­so wie für Men­schen mit soma­ti­schen Erkran­kun­gen, die sich an einen Arzt oder eine Ärz­tin wen­den. Für die see­li­sche Gesund­heit ist es enorm wich­tig, dass alle Men­schen die Hil­fe erhal­ten, die sie brauchen.“

Bäcke­rei­en in Oberfranken

Auch ober­frän­ki­sche Bäcke­rei­en neh­men an der Bäcker­tü­ten-Akti­on teil. Dabei han­delt es sich um die Bäcke­rei Alfred Mül­ler (Ober­tru­bach), die Bäcke­rei Bur­kard GmbH (Bam­berg, Bur­ge­brach, Hirschaid, Pom­mers­fel­den, Schlüs­sel­feld) und die Bäcke­rei Heckel (Wai­schen­feld). Wei­ter­hin sind dabei die Bäcke­rei Hubert Russ (Tet­tau), die Bäcke­rei Jür­gern Roß­ner (Münch­berg), die Bäcke­rei Kon­di­to­rei Weber (Mis­tel­gau-Obern­sees) und die Bäcke­rei Los­karn (Bam­berg, Hirschaid). 

Auch die Bäcke­rei Seel (Bam­berg), die Bäcke­rei Spreu­er (Holl­feld), die Bäcke­rei-Kon­di­to­rei-Gru­bert (Ste­gau­rach, Trun­stadt, Wals­dorf) und die Back­haus Kut­zer GmbH (Bay­reuth) neh­men teil. Glei­ches gilt für den Bäcker Fried­rich (Straß­dorf), Fuhr­manns Back­pa­ra­dies (Bay­reuth), Schler­eths Bäcke­rei (Vier­eth-Trun­stadt), die Spe­zia­li­tä­ten­bä­cke­rei Fried­rich Rah­mer (Scheß­litz) und die Bäcke­rei Wil­helm Feyler (Coburg).

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