Suzan Baker blickt auf eine bewegte musikalische Karriere in unterschiedlichen Formationen zurück. Seit 2010 setzt sie ihre Ideen als Songwriterin, Gitarristin und Sängerin solo um. Nun ist sie zudem zusammen mit Dennis Lüddicke als das Duo Baker & Lüddicke unterwegs. Ihr Programm „2 Stimmen & 2 Gitarren“ ist ein Mix aus Eigenkompositionen und Coverversionen. Am 19. Januar treten sie damit in Hallstadt im Kulturboden auf. Wir haben Suzan Baker interviewt.
Suzan, stammst du aus einem musikalischen Elternhaus?
Suzan Baker: Ja, das musikalische Talent habe ich offenbar von meinem Vater geerbt, der auch jetzt noch mit 81 Jahren musikalisch aktiv und unterwegs ist. Die Leidenschaft für die Musik hat mich also schon als kleines Kind gepackt, ich trällerte – mit einem Holzlöffel als Mikrofonersatz – bereits im Alter von drei Jahren die Songs, die ich damals gern hörte. Zum Beispiel von T‑Rex, Sweet, Suzi Quatro und so weiter. Das Gitarrespielen brachte ich mir selbst bei. Ich war, denke ich, 12 Jahre alt, als ich damit anfing.
Welche Bands haben dich inspiriert?
Suzan Baker: Zu meinen musikalischen Inspirationen gehören Pink Floyd, Sting, The Police, Steve Perry, oder Joan Baez, Ann Wilson, Kate Bush, Tori Amos, Bruce Springsteen und viele mehr. Heute ist meine größte Inspiration Porcupine Tree und Steven Wilson.
Wann reifte der Entschluss, mit Musik deinen Lebensunterhalt zu verdienen?
Suzan Baker: Als ich 25 Jahre alt war, sprach mich mein Vater an, ob ich nicht Lust hätte, mal mit ihm aufzutreten. Ich fand das sofort lustig und so begann ich meine Bühnenkarriere mit einer Stilrichtung, die ich eigentlich gar nicht so favorisierte, nämlich Country Music. Die Band hieß Roadhouse. Ungefähr drei Jahre später gründete ich die Suzan Baker Band, mit der ich dann endlich die Musik machen konnte, für die mein Herz schlägt. Ich liebte Eigeninterpretationen von Cover-Songs und die Virtuosität meiner Kollegen. Mit der Gründung der Cover-Rockband MacLoud im Jahr 1998 fiel dann die Entscheidung, Musik hauptberuflich zu machen.
Wie haben sich die die Suzan Baker Band und MacLoud stilistisch unterschieden?
Suzan Baker: Im Vergleich zu MacLoud war die Suzan Baker Band zwar auch rockig, aber konzertanter, eigenwilliger und durch meine damaligen Musikerkollegen funkiger und grooviger. MacLoud war eine erfolgreiche Cover-Rockband mit dem Fokus, ein sehr breites Publikum anzusprechen, und das mit viel Music- und Man-Power.
Warum hast du dich entschieden, dich von der Band zu lösen und als Solistin weiterzumachen?
Suzan Baker: Bereits zu meiner Country-Zeit hatte ich angefangen, eigene Songs zu komponieren, die auch schon bei Roadhouse, der Suzan Baker Band und auch MacLoud live gespielt wurden. Noch während meiner MacLoud-Zeit habe ich mein erstes Soloalbum „The loudest thoughts ever“ in den USA, zusammen mit Felix Weber, produziert und auch veröffentlicht.
Wie kam die Zusammenarbeit mit Dennis Lüddicke zustande?
Suzan Baker: 2009 suchte MacLoud nach einem neuen Bassisten, weswegen wir auf Dennis stießen. Wir merkten sofort, dass unsere musikalischen Interessen sehr ähnlich sind und so beschlossen wir schon während der Zeit von MacLoud, ein Akustik-Duo-Projekt zu beginnen. Seither sind wir auch privat ein Paar.
Gibt es bei Baker & Lüddicke eine Arbeitsteilung in Sachen Gesang, Songwriting und Instrumentierung?
Suzan Baker: Die eigenen Songs schreibe und komponiere ich. Manchmal fliegen mir Songfragmente zum Beispiel beim Spazierengehen oder Joggen zu. Meistens höre ich dann im Kopf bereits den fertigen Song, spiele ihn Dennis vor und er arrangiert die Gitarren.
Wie wählt ihr Cover-Versionen für euer Programm aus?
Suzan Baker: Dazu meint Dennis: „Alle Cover-Songs im Programm sind Lieblingslieder von Suzan“.
Wie viel Persönliches steckt in euren eigenen Stücken? Wie man lesen kann, sind viele deiner Songs vom christlichen Glauben geprägt?
Suzan Baker: Meine eigenen Songs sind allesamt geprägt von Selbst-Erlebtem, ‑Gefühltem und ‑Beobachtetem. Ich betrachte mich gerne als Storyteller und liebe es, musikalische Bilder zu malen, in denen man sich als Zuhörer wiederfinden kann. Da der christliche Glaube ein zentrales Thema meines Seins und Schaffens darstellt, sind natürlich auch meine Songs stark durch ihn geprägt – schließlich erzählen sie ja von Hoffnung, Freude und Liebe.
Bezieht ihr das Publikum in die Konzerte mit ein?
Suzan Baker: Wir beide lieben es, in gemütlichen Locations zu spielen, wo man dem Publikum sehr nahe ist und auch der Kulturboden in Hallstadt hat für uns dieses Flair. Unser Ziel ist es, das Publikum durch verschiedene Emotionen und Geschichten zu den Songs zu berühren, zu unterhalten, oder auch zum Lachen zu bringen. Außerdem freuen Dennis und ich uns immer über nette Gespräche nach den Konzerten.
Ihr habt 2017 „The heart matters“ aufgenommen, gefolgt von „Christmas songs“ 2019. Wann kommt das nächste Album?
Suzan Baker: Die Idee eines Nachfolgealbums steht schon länger im Raum, inzwischen habe ich wieder neue Songs geschrieben, die wir auch live präsentieren. Es liegen aber noch einige in der Schublade, mal schauen, wo die Reise hingeht.