Ver­rück­tes Finish

Bam­berg Bas­kets schla­gen Chemnitz

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Chemnitz
Symbolbild, Foto: Pixabay
Wild, ver­rückt, unglaub­lich … so bezeich­ne­ten nicht nur die Spie­ler der Bam­berg Bas­kets den Aus­gang ihrer Par­tie des 13. Spiel­tags in der Bas­ket­ball Bun­des­li­ga gegen die Niners Chem­nitz. Ein 81:80-Sieg stand am Ende für Bam­berg zu Buche.

80 Sekun­den vor dem Ende führ­ten die Gäs­te aus Sach­sen mit 76:70 und nicht weni­ge der 5.499 Zuschau­er hat­ten die Par­tie hier bereits abge­hakt. Nicht aber die Bam­berg Bas­kets. Getra­gen von der unglaub­li­chen Atmo­sphä­re in der Are­na sowie tak­tisch aus­ge­zeich­net vom Coa­ching Staff instru­iert, kam man noch­mals zurück und dreh­te die Par­tie. Sicher­lich etwas glück­lich, aber auch ver­dient hat­te man am Ende mit 81:80 (42:37) hauch­dünn die Nase vor­ne. Nach dem Sieg zuletzt beim Tabel­len­füh­rer in Hei­del­berg wur­de das letz­te Spiel 2024 zum wett­be­werbs­über­grei­fend sechs­ten Heim­sieg in Serie.

Bes­ter Scorer im Team der Bam­berg Bas­kets war Noah Locke. In sei­ner ers­ten BBL-Par­tie erziel­te der US-Ame­ri­ka­ner 22 Punk­te. Erfolg­reichs­ter Wer­fer der Gäs­te aus Sach­sen war Vic­tor Bai­ley Jr. mit 20 Zählern.

Die Bam­ber­ger star­te­ten ner­vös in die Par­tie und leis­te­ten sich gleich in den ers­ten 90 Sekun­den zwei Ball­ver­lus­te. Da aber auch die Chem­nit­zer mit Anlauf­schwie­rig­kei­ten zu kämp­fen hat­ten, lagen die Teams zur Hälf­te des ers­ten Vier­tels noch gleich­auf (7:7/5.). Bei­de Mann­schaf­ten kämpf­ten, spiel­ten mit hoher Inten­si­tät, aber den­noch mach­ten die Bam­berg Bas­kets den etwas agi­le­ren Ein­druck und nach zwei erfolg­rei­chen Frei­wür­fen von Moritz Krim­mer lag man erst­mals leicht in Front (17:13/9.). Der Bam­ber­ger Power For­ward war es auch, der 20 Sekun­den vor Vier­tel­en­de für eine Schreck­se­kun­de bei den Fans in der Bro­se Are­na sorg­te, als er nach einer Kol­li­si­on mit KeyShawn Fea­zell unter dem eige­nen Korb rück­wärts auf den Boden prall­te. Nach kur­zer Pau­se konn­te es für den 24-Jäh­ri­gen aber wei­ter­ge­hen. Beim Stand von 17:15 ging es ins zwei­te Viertel.

Hier gaben die Bam­ber­ger nun zunächst den Ton an und setz­ten sich nach dem Dri­ve von Ronal­do Segu (hat­te hier bereits acht Punk­te) zum 27:22 (13.) wie­der etwas ab. Das Team von Head Coach Anton Gavel hät­te hier bereits viel höher füh­ren kön­nen, hät­te man sich hier nicht schon 10 Ball­ver­lus­te geleis­tet gehabt. Die Ver­tei­di­gung der Bas­kets aber stand her­vor­ra­gend und so konn­te man sich den­noch lang­sam wei­ter abset­zen. Nach dem Drei­er von Kars­ten Tad­da (32:24/17.) und dem Korb­er­folg von Filip Sta­nić (35:26/18.) nahm Gäs­te-Coach Pas­to­re jeweils eine Aus­zeit, doch der Drei­er von Noah Locke brach­te beim 38:28 (19.) die ers­te zwei­stel­li­ge Bam­ber­ger Füh­rung. In den letz­ten zwei Minu­ten vor der Pau­se kamen die Sach­sen dann aller­dings noch­mals etwas bes­ser auf und konn­ten den Rück­stand zur Pau­se auf ein schmei­chel­haf­tes 42:37 ver­kür­zen. Schmei­chel­haft aus dem Grund, da die deut­lich bes­se­re Effek­ti­vi­tät der Bam­ber­ger zur Pau­se (52:37) eben nur zu die­ser Fünf-Punk­te-Füh­rung reichte. 


Nie auf­ge­hört, an den Sieg zu glauben

Gera­de ein­mal zwei Minu­ten waren in der zwei­ten Hälf­te gespielt, da hat­ten die Bam­ber­ger bereits die Mann­schafts­foul­gren­ze erreicht. Immer wie­der atta­ckier­ten die Chem­nit­zer den Korb und spiel­ten sich so wie­der her­an. Dann war es jedoch ein Abschluss aus der Distanz, der die Gäs­te mit dem Drei­er von Wil­liam Christ­mas wie­der in Füh­rung brach­te (42:44/24.). Die Bam­ber­ger hiel­ten wei­ter dage­gen und ein eige­ner Zwi­schen­spurt stell­te das Ergeb­nis nach dem Drei­er von Noah Locke auf 53:48 (27.). Ins­ge­samt war das Bam­ber­ger Offen­siv­spiel in die­ser Pha­se aber zu eigen­sin­nig. Neben vie­len Ein­zel­ak­tio­nen im Angriff, ließ zum Ende des drit­ten Abschnitts auch die Kon­zen­tra­ti­on in der Ver­tei­di­gung nach, was die Niners nutz­ten und nach drei­ßig Minu­ten knapp in Freak City führ­ten (56:57).

Kopf an Kopf gin­gen bei­de Teams auch durch die ers­te Hälf­te des Schluss­ab­schnitts (64:66/35.). Dann zogen die Niners etwas an und nach dem Tip-In von DeAnd­re Lans­dow­ne 3:32 Minu­ten vor dem Ende führ­ten die Gäs­te wie­der etwas deut­li­cher (64:72). Auch zwei Minu­ten spä­ter sahen die Chem­nit­zer schon fast wie die Sie­ger aus (70:76/39.), doch KeyShawn Fea­zell und Noah Locke ver­kürz­ten 45 Sekun­den vor dem Ende auf 74:76. DeAnd­re Lans­dow­ne bewies Ner­ven­stär­ke und mit zwei ver­wan­del­ten Frei­wür­fen stell­te er 21 Sekun­den vor dem Ende auf 76:80. Locke ver­kürz­te im direk­ten Gegen­zug (78:80) und die Bam­ber­ger ent­schie­den sich zu fou­len. 11 Sekun­den vor der Schluss­si­re­ne stand Aher Uguak an der Frei­wurf­li­nie und der Kana­di­er ver­gab bei­de Wür­fe. Noah Locke bekam den Ball, zog zum Korb, traf und wur­de dabei im Wurf von Wil­liam Christ­mas gefoult (80:80). Mit dem ver­wan­del­ten Bonus­frei­wurf warf der US-Ame­ri­ka­ner sein Team mit 81:80 in Füh­rung und zum Sieg, da der letz­te Wurf der Chem­nit­zer den Korb ver­fehl­te. „Glück­wunsch an unse­re Spie­ler. Wich­tig war in die­sem Spiel, dass wir nie auf­ge­hört haben an uns und an den Sieg zu glau­ben“, so Bam­bergs Head Coach Anton Gavel. „Sicher­lich gehört am Ende auch ein biss­chen Glück dazu, denn die Frei­wür­fe des Geg­ners kann man nicht beein­flus­sen. Wir sind unglaub­lich froh, dass wir das am Ende noch geschafft haben. Trotz­dem aber haben wir gegen deren Swit­ches nicht gut gespielt und es zu oft allein ver­sucht. Ich hof­fe, dass wir wei­ter ler­nen und uns die Lern­ef­fek­te aus sol­chen knap­pen Spie­len für die Sai­son aneignen.“

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