Nie so wirklich in ihr Spiel fanden die Bamberg Baskets gestern bei der Partie des 12. Bundesliga-Spieltags und so verloren Karsten Tadda & Co. am Freitagabend in der Paul-Horn-Arena bei den Tigers Tübingen mit 92:99 (41:51).
Vor 3.132 Zuschauern präsentierten sich die Gastgeber wacher und spritziger. Mit 30:38 aus Bamberger Sicht ging das Rebound-Duell verloren (Tübingen holte sich 15 Offensiv-Rebounds) und zudem erlaubten sich die Baskets deutlich mehr Ballverluste als die Tigers (19:9). So erspielte sich die Mannschaft von Cheftrainer Danny Jansson insgesamt zwölf Feldwurfversuche sowie 14 Freiwürfe mehr im Vergleich zu ihrem Gegner aus Bamberg, was der Aufsteiger zu einem letztlich völlig verdienten Heimsieg nutzte.
Die Bamberger starteten mit Malik Johnson, Karsten Tadda, Justin Gray, Adrian Nelson und Filip Stanić, der gleichen Starting Five wie zuletzt im Crailsheim-Spiel, aufs Parkett und suchten zu Beginn der Partie in der Offensive gezielt den Weg unter den gegnerischen Korb. So kamen die Baskets zunächst auch ordentlich ins Spiel und lagen nach sechs Zählern von Filip Stanić mit 8:6 (3.) in Front. Beim Rebound hatte man jedoch bereits hier Probleme mit den quirligeren Tigers und auch in der Offensive wirkte man ideenlos. Ein 11:2‑Lauf der Tübinger brachte die Baskets mit 10:17 (8.) ins Hintertreffen. Nun aber kam Trey Woodbury in Fahrt. Mit zwei Dreiern und einem Dunk führte er sein Team Sekunden vor Ende des ersten Viertels wieder auf 20:24 heran. Den Schlusspunkt setzte Kriss Helmanis für Tübingen, der mit der Sirene einen Dreier zum 20:27 einnetzte.
Die Baskets versuchten sich in die Partie hineinzuarbeiten. Mit seiner Geschwindigkeit konnte Malik Johnson zwei Mal in Folge abschließen und so hatte man den Rückstand fast komplett aufgeholt (28:29/13.). Das Spiel der Bamberg Baskets blieb aber weiterhin gefüllt mit teils haarsträubenden Fehlern und insgesamt weit vom Level „Normalform“ entfernt. Nichtsdestotrotz konnte man sich im Spiel halten und nach einem And-One von Adrian Nelson stand es Mitte des zweiten Viertels 31:33. Es folgte jedoch der nächste Mini-Run der Gastgeber und nach 10:2 Zählern für die Tigers lagen die Baskets erstmals zweistellig im Rückstand (33:43/17.). Diesen mussten sie nicht zuletzt aufgrund von zehn Ballverlusten in der ersten Hälfte auch in die Halbzeitpause mitnehmen (41:51). Schon hier hatten die Gastgeber 11 Wurfversuche mehr in der Statistik stehen als unsere Bamberger, die zudem in der ersten Halbzeit keinen einzigen Offensiv-Rebound abgreifen konnten.
Führung fünf Minuten vor Schluss
Mit Beginn der zweiten Halbzeit kamen die Baskets wieder etwas heran (48:54/23.). Zach Copelands Dreier zum 55:58 (25.) verkürzte den Rückstand weiter und nach zwei verwandelten Freiwürfen des US-Amerikaners stand es gar 60:62 (27.). Doch wie schon im zweiten Viertel schlugen die Tübinger zurück. Nach einem 10:3‑Run der Tigers sah sich unsere Mannschaft nach 30 gespielten Minuten wieder mit neun Zählern im Rückstand (63:72).
Und die Tigers blieben zu Beginn des Schlussabschnitts weiter am Drücker und bauten ihre Führung nach einem And-One von Jhivvan Jackson bis auf 68:81 (33.) aus. Nun aber kamen die Bamberger noch einmal ganz stark auf. Angeführt von Zach Copeland und Patrick Heckmann verwandelte man den 71:83-Rückstand (33.) in eine 85:83-Führung. Exakt 5:30 Minuten waren hier noch zu spielen und es schien, als könnten die Baskets die Partie doch noch zu ihren Gunsten drehen. Bis knapp zweieinhalb Minuten vor dem Ende blieb die Partie richtig knapp, ehe Mateo Šerić seine Tigers beim 87:92 wieder etwas deutlicher in Front brachte. Kevin Wohlrath hatte mit einem Dreier zum 90:92 (38.) zwar nochmals die passende Antwort, doch die Tigers zeigten ihre Zähne, zogen 39 Sekunden vor dem Ende auf 90:97 davon und beseitigten damit alle Zweifel am letztlich verdienten Sieg.
Erfolgreichster Punktesammler in Reihen der Bamberg Baskets war einmal mehr Zach Copeland mit 30 Zählern. Bei den Tübingern scorten Jimmy Boeheim mit 18 und Mateo Šerić mit 17 Punkten am besten.
„Wir haben das Spiel hier verloren, weil wir den Tübingern ganz einfach zu viele Rebounds gestattet und selbst zu viele Ballverluste produziert haben, mich eingeschlossen“, so Zach Copeland nach der Partie. „Wir haben in der zweiten Halbzeit zwar noch einmal ein starkes Comeback hingelegt, aber es waren ganz einfach die Kleinigkeiten, die uns heute extrem wehgetan haben.“
Head Coach Oren Amiel gratulierte Tübingen zum Sieg. „Der Sieg ist absolut verdient, daran gibt es keine Zweifel. Auch wenn wir nochmals herangekommen sind. Wir haben nichts Besonderes gemacht, sondern einfach nur ein paar Würfe getroffen. Das Mindset des Gegners war heute in allen Bereichen besser. Großer Respekt für diese Tübinger Mannschaft. Wir sind ein junges Team, welches sich in einem Prozess befindet. Wir werden noch einige Rückschläge erleiden. Wichtig ist, dass wir einmal mehr zurückkommen und versuchen das nächste Spiel zu gewinnen.“
Zu diesem nächsten Spiel kommen am Mittwoch die Würzburg Baskets nach Bamberg.