Wie schon das Hinspiel so war auch das Rückspiel zwischen den Bamberg Baskets und den NINERS Chemnitz von der Spannung bis in die letzte Sekunde geprägt. Nachdem die Bamberger das Hinspiel mit 81:80 gewonnen hatten, siegten diesmal die Sachsen.
Nach einer von beiden Mannschaften mit viel Einsatz, Energie und Leidenschaft geführten Partie unterlagen die Bamberger in der mit 5.000 Zuschauern ausverkauften Messe Chemnitz letztlich hauchdünn mit 98:99 (47:50, 87:87) nach Verlängerung. Während die Bamberg Baskets ein heißes Händchen von der Dreier-Linie hatten und 14 ihrer 28 Versuche versenkten, beherrschten die Gastgeber die Bretter. Mit 45:30 ging das Rebound-Duell klar an die Sachsen, die ihre 16 Offensiv-Rebounds zu insgesamt 14 Zählern im zweiten Versuch nutzten und 56 ihrer 99 Zähler in der Bamberger Zone erzielten.
Bester Werfer im Team von Head Coach Anton Gavel war Noah Locke mit 26 Punkten. KeyShawn Feazell legte für das Team aus Freak City mit 15 Punkten und 10 Rebounds ein Double Double auf. Bei den Sachsen kam Kevin Yebo ebenfalls auf 26 Zähler.
Head Coach Anton Gavel musste beim Spiel in Chemnitz auf Ibrahim Watson verzichten, der mit einem gebrochenen Finger wohl für den Rest der Saison ausfallen wird. Craig Moller rückte für ihn in die Startformation der Bamberger, die gleich von Beginn an gut in die Partie fanden. Auch die Gastgeber hatten keine Anlaufschwierigkeiten und so sahen die Zuschauer in der Messe Chemnitz ein rasantes und gutes erstes Viertel. Während auf Seiten der Chemnitzer zu Beginn vor allem Jeff Garrett (7 Punkte) die Akzente im Angriff setzte, war es bei den Bamberg Baskets Noah Locke, der beim 10:12 (4.) bereits zwei Dreier getroffen hatte. Bis zum 16:16 (6.) lagen beide Mannschaften gleichauf, ehe die Chemnitzer mit einem 7:0‑Run etwas davonzogen und Bambers Cheftrainer zu einer Auszeit zwangen (16:23/7.). Die Unterbrechung zeigte ihre Wirkung und bis zum Ende des ersten Viertels kämpften sich die Bamberger wieder auf 25:25 heran.
Auch zu Beginn des zweiten Viertels punkteten beide Mannschaften quasi im Gleichschritt. Nach dem 32:32 (14.) machte sich dann aber die etwas höhere Fehlerquote im Bamberger Spiel auch auf der Anzeigentafel bemerkbar (11 Ballverluste in der ersten Halbzeit, Chemnitz 5) und die Sachsen konnten sich beim 40:46 (18.) wieder etwas absetzen. Das Team um Mannschaftskapitän Karsten Tadda (7 Punkte in der ersten Halbzeit) aber blieb fokussiert und kam bis zur Halbzeitpause wieder bis auf 47:50 heran.
„Die zweite Hälfte war deutlich besser, vor allem das letzte Viertel“
Mit viel Schwung kamen die Bamberger aus der Halbzeitpause und schnell konnte man wieder ausgleichen (52:52/23.). Ein 9:0‑Lauf der Chemnitzer mit 5 Tischler-Punkten innerhalb von nur 6 Sekunden (Korbleger, Bamberg Ballverlust, Dreier) zum 52:61 (24.) bedeutete dann jedoch die höchste NINERS-Führung des gesamten Nachmittags. Anton Gavel nahm seine nächste Auszeit und wie schon in der ersten Halbzeit zeigte des Trainers Ansprache auch diesmal prompt Wirkung. Nach Dreiern von KeyShawn Feazell und Noah Locke waren die Bamberger 2:59 Minuten vor dem Ende des 3. Viertels wieder auf 62:63 herangekommen. Doch auch die Chemnitzer hatten diesmal eine Antwort parat und zwei Minuten später war Rodrigo Pastores Team wieder etwas enteilt (63:70/30.) Ronaldo Segu sorgte mit einem Buzzer Beater für das 67:72 nach 30 Minuten.
Der nächste Dreier von Noah Locke verkürzte den Rückstand schnell wieder auf 70:72 (32.). Ein weiterer erfolgreicher Distanzwurf von Bambergs Nummer 1 bedeutete das 75:76 (33.), ehe der nächste Locke-Dreier zum 78:78-Ausglkeich einschlug. Auch der nächste Bamberger Korberfolg war ein Dreier. Diesmal aber netzte Moritz Krimmer von jenseits der 6,75-Meter-Linie ein und brachte sein Team nach dem 3:0 nun mit 81:80 (35.) wieder in Führung. Beim Stand von 85:85 ging es in die letzten beiden Spielminuten. KeyShawn Feazell brachte sein Team mit 87:85 in Front und nach guten Verteidigungssequenzen hatte man mehrfach die Chance, den Sack zuzumachen. Aufgrund einer 8‑Sekunden-Regelübertretung, eines vergebenen Korblegers sowie der Tatsache, dass man im letzten Angriff keinen Wurf mehr herausspielen konnte, ging es beim Stand von 87:87 in die Verlängerung.
In der Verlängerung, die nachdem die Shotclock den Geist aufgegeben hatte erst mit 20-minütiger Verzögerung beginnen konnte, blieb es weiter eng (91:91/42.). Kyle Lofton brachte die Bamberger 2:07 Minuten vor dem Ende der Overtime in Front (94:92/43.), doch die Chemnitzer konterten und gingen 1:19 Minute vor dem Ende selbst wieder in Führung (94:97). Ronaldo Segu verkürzt bei noch 49 Sekunden Restspielzeit auf 98:99 und nachdem die Bamberger den nächsten Chemnitzer Angriff gestoppt hatten, hätte man in Führung gehen können. Der Dreier von Noah Locke 10 Sekunden vor dem Ende ging jedoch ebenso wenig in den Korb, wie auch der letzte Wurf von Ronaldo Segu.
„Glückwunsch an Rodrigo und seine Mannschaft zu diesem Sieg. In der ersten Halbzeit sahen wir defensiv nicht gut aus und hatten zudem elf Turnover. Die zweite Hälfte war deutlich besser, vor allem das letzte Viertel“, so Anton Gavel, Head Coach der Bamberg Baskets, nach dem Spiel. „Teilweise ließen wir, nachdem wir gut verteidigt hatten, noch offensive Rebounds zu, die uns dann auch weh getan haben. Offensiv waren wir heute solide, bis auf die letzten Plays, die eben entscheidend hätten sein können. Da muss ich die Mannschaft in eine bessere Situation bringen, um erfolgreich auszusehen.”