Alte Ver­bin­dung zwi­schen den Bischofs­städ­ten wird neu belebt

Bam­ber­ger Hein­rich-Reli­quie an das Straß­bur­ger Müns­ter übergeben

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Heinrich
Am 25. Oktober wurde im Straßburger Münster eine Heinrich-Reliquie aus Bamberg übertragen. Hauptakteure sind Erzbischof Pascal Delannoy und Domkapitular Dompfarrer Didier Muntzinger. Foto: Erzdiözese Straßburg
Eine Reli­quie des Hei­li­gen Kai­sers Hein­rich II. ist im Auf­trag des Bam­ber­ger Erz­bi­schofs Her­wig Gössl an das Straß­bur­ger Müns­ter über­ge­ben wor­den, wie das Erz­bis­tum Bam­berg mit­teilt. Damit wur­den die his­to­ri­schen Ver­bin­dun­gen zwi­schen bei­den Kathe­dral­städ­ten mehr als 1000 Jah­re nach der Zeit des Kai­sers neu belebt.

Hein­rich II., letz­ter Herr­scher aus dem otto­ni­schen Geschlecht, hat­te im 11. Jahr­hun­dert sowohl in Bam­berg als auch in Straß­burg deut­li­che Spu­ren hin­ter­las­sen. Bei­de Städ­te sol­len zu sei­nen Lieb­lings­or­ten gehört haben. Inten­siv för­der­te er die Grün­dung des Bis­tums Bam­berg im Jahr 1007 und den Bau des ers­ten Domes, der 1012 geweiht wur­de. Auch in Straß­burg unter­stütz­te er 1015 maß­geb­lich den Bau der Kathe­dra­le. Nach der Über­lie­fe­rung soll er dort län­ge­re Zeit ver­weilt und an den Kapi­tel­s­mes­sen teil­ge­nom­men haben. Ein Kai­ser­fens­ter im Straß­bur­ger Müns­ter erin­nert bis heu­te an die Rol­le Hein­richs II. beim Bau und den Straß­bur­ger Bischof Wer­ner von Habs­burg, mit dem er freund­schaft­lich ver­bun­den war.


Par­ti­kel mit bischöf­li­cher Authen­tik ver­se­hen wur­de nach Straß­burg gebracht

Umge­kehrt ist die Prä­senz des Straß­bur­ger Bischofs auch für den Papst­be­such in Bam­berg im Jahr 1020 ver­brieft. Die engen Bezie­hun­gen zwi­schen bei­den Bischofs­städ­ten waren längst in Ver­ges­sen­heit gera­ten und leben mit der Reli­qui­en­über­tra­gung neu auf.

Die Initia­ti­ve dazu ging vom Straß­bur­ger Dom­pfar­rer Didier Munt­zin­ger aus, der zum 750. Jubi­lä­um der Lau­ren­ti­us­ka­pel­le deren Altar neu­ge­stal­ten ließ. Bei einem Dom­bau­meis­ter­tref­fen in Bam­berg ent­stand der Kon­takt zum Erz­bis­tum. „Es war uns eine gro­ße Freu­de, eine Hein­richs­re­li­quie nach Straß­burg zu geben“, sag­te Erz­bi­schof Gössl. „So sind wir durch den hei­li­gen Hein­rich noch tie­fer mit den Schwes­tern und Brü­dern in Straß­burg ver­bun­den.“ In Straß­burg wur­de die Reli­quie mit freu­di­ger Dank­bar­keit ent­ge­gen­ge­nom­men und als Zei­chen euro­päi­scher Gemein­schaft der Kir­che und der Gläu­bi­gen gewertet.

Die Reli­quie, ein win­zi­ges Frag­ment eines Ober­schen­kel­kno­chens des Hei­li­gen Kai­sers, stammt aus dem Bam­ber­ger Dom­schatz. Nach der Hei­lig­spre­chung Hein­richs 1146 wur­den sei­ne Gebei­ne in vie­le Kir­chen Euro­pas über­führt. Ein grö­ße­rer Teil­kno­chen war im 19. Jahr­hun­dert an ein päpst­li­ches Kol­leg in Rom gelangt und kehr­te erst 2024 nach Bam­berg zurück. Das Gegen­stück war in der Sakris­tei des Bam­ber­ger Doms ver­wahrt wor­den. Nach der Zusam­men­füh­rung waren bei­de Gebei­ne im Febru­ar 2025 im Kai­ser­grab bei­gesetzt wor­den, bis auf ein klei­nes Frag­ment, das für künf­ti­ge Reli­qui­en­an­fra­gen zurück­ge­hal­ten wur­de. Ein sol­cher Par­ti­kel wur­de nun mit bischöf­li­cher Authen­tik ver­se­hen und mit einem Sie­gel des Erz­bi­schofs nach Straß­burg gebracht. Die Ein­set­zung in den neu­en Altar der Lau­ren­ti­us­ka­pel­le erfolg­te am 25. Okto­ber 2025.

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