Laut einer Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth berichten Bamberger Unternehmen derzeit von einer positiven Geschäftslage. Die wirtschaftlichen Erwartungen an die kommenden Monate sind hingegen negativ.
Eine Konjunkturumfrage im oberfränkischen Handwerk ergab jüngst, dass regionale Handwerksbetriebe derzeit wirtschaftlich zufrieden seien, aber pessimistisch in die Zukunft blickten. Eine Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth bei Bamberger Unternehmen zeichnet nun ein ähnliches Bild.
„Die Bamberger Wirtschaft steht insgesamt gut da. Die Einschätzungen für die Geschäfte im Winter sind allerdings alarmierend“, zitiert eine Mitteilung der IHK ihren Vizepräsident und Vorsitzenden des Bamberger Gremiums, Herbert Grimmer.
Nach der derzeitigen Geschäftslage gefragt, stufe laut der Umfrage ein Drittel der befragten Unternehmen die Situation gut ein. Weitere 51 Prozent nennen die Lage „befriedigend“. Eine schlechte betriebliche Situation gaben hingegen 16 Prozent zu Protokoll.
„Die Geschäftslage ist bei vielen Unternehmen gut und verbessert sich im Vergleich zum Frühjahr“, sagt Grimmer. Dies untermauere der Blick auf die Kapazitätsauslastung der Bamberger Unternehmen. Diese sei im Vergleich zur Frühjahrsumfrage ebenfalls gestiegen. „85 Prozent berichten von einer hohen beziehungsweise befriedigenden Auslastung. Allerdings: Die Rohstoffe und Vorprodukte müssen vorhanden und lieferbar sein.“
Düstere Prognose in der Wirtschaftsregion Bamberg
Anders sieht die Prognose beim Blick auf die kommenden Monate aus. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der befragten Bamberger Unternehmen rechne mit einer Verschlechterung der Geschäftslage. Eine Verbesserung würden nur noch zwölf Prozent erwarten. Die weiteren 34 Prozent kalkulierten mit einer stabilen Geschäftslage.
„Die Erwartungen der Bamberger Wirtschaft sind im Keller“, sagt Herbert Grimmer. „Das ist nur verständlich, wenn man sich den Mix aus Preisentwicklung, Verfügbarkeiten, Lieferketten und Inflation anschaut. Die Politik muss dringend alles in die Waagschale werfen, was sie hat.“ Gleiches gelte für die erwarteten Kapazitätsauslastungen, die deutlich nachgeben, und die geplanten Verkaufspreise, die deutlich steigen sollen würden.
Die Beschäftigtenplanung folge ebenfalls dem rückläufigen Trend. Mehr als ein Viertel der befragten Unternehmen fürchte, Mitarbeiter freistellen zu müssen und nur zehn Prozent der Betriebe rechne mit Personalaufbau. „Der Arbeitsmarkt reagiert häufig verzögert, da die Unternehmen so lange wie möglich an den Mitarbeitern festhalten. Im Laufe des Winters kann es aber zu deutlichen Auswirkungen kommen.“
Insgesamt ergibt die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage in allen Teilregionen ein ähnliches Bild. „In allen acht IHK-Gremien ist der Konjunkturklimaindex jeweils deutlich gefallen. Dies zeigt, auf welch breiter Front die derzeitigen Herausforderungen die Unternehmen vor Ort belasten“, sagt IHK-Konjunkturreferent Malte Tiedemann.