Geschäfts­jahr 2024

Baye­ri­sche Staats­fors­ten: Gewinn trotz schwie­ri­ger Rahmenbedingungen

2 Min. zu lesen
Staatsforsten
Symbolbild, Foto: Pixabay
Die Baye­ri­schen Staats­fors­ten haben das drit­te Jahr in Fol­ge trotz hoher Schad­holz­men­gen und Bor­ken­kä­fer­be­fall einen Gewinn erwirt­schaf­tet. Vor dem Hin­ter­grund des Kli­ma­wan­dels wer­de der Auf­wand, einen gesun­den Wald zu erhal­ten, aber immer größer.

Die Baye­ri­schen Staats­fors­ten haben auf ihrer Bilanz­pres­se­kon­fe­renz in Mün­chen für das Geschäfts­jahr 2024 ein posi­ti­ves Resü­mee gezo­gen. Vor dem Hin­ter­grund gro­ßer Her­aus­for­de­run­gen wie hohen Schad­holz­zah­len und einer schwa­chen Bau­kon­junk­tur schreibt das Unter­neh­men, laut einer aktu­el­len Mit­tei­lung, das drit­te Jahr in Fol­ge wie­der schwar­ze Zah­len. Die Wald­schutz­si­tua­ti­on habe sich im Ver­lauf des Geschäfts­jah­res deut­lich ver­bes­sert. Und auch das Geschäfts­feld der rege­ne­ra­ti­ven Ener­gien ent­wi­cke­le sich positiv.

„Die Baye­ri­schen Staats­fors­ten haben in einem sehr her­aus­for­dern­den Geschäfts­jahr ein sehr soli­des Jah­res­er­geb­nis rea­li­siert“, wird Staats­mi­nis­ter Hubert Aiwan­ger, Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der Baye­ri­schen Staats­fors­ten, zitiert. 2024 habe stand ganz im Zei­chen des Bor­ken­kä­fers gestan­den. Aber durch „Null-Tole­ranz“ gegen den Bor­ken­kä­fer und früh­zei­ti­gem Ein­grei­fen bei ers­ten Befalls­er­eig­nis­sen habe man einen Mas­sen­be­fall verhindert.

2023 war zudem das wärms­te Jahr seit Beginn der Wet­ter­auf­zeich­nun­gen. Auch dies trug dazu bei, dass es im Geschäfts­jahr 2024 eine Rekord­men­ge an Bor­ken­kä­fer­holz gab. Hin­zu kamen Sturm- und Schnee­schä­den im ver­gan­ge­nen Win­ter. „Wir haben in die­ser Situa­ti­on vor­sich­tig reagiert und nicht das gesam­te Schad­holz dem Markt zuge­führt, was zu deut­li­chen Preis­rück­gän­gen geführt hät­te“, sagt Mar­tin Neu­mey­er, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Baye­ri­schen Staats­fors­ten. „Statt­des­sen haben die Staats­fors­ten ihre in ganz Bay­ern ver­teil­ten Lager­ka­pa­zi­tä­ten genutzt und das Schad­holz ein­ge­la­gert und nur schritt­wei­se dem Markt zuge­führt. Stra­te­gisch war für uns die schritt­wei­se Ver­mark­tung des Schad­hol­zes zu ange­mes­se­nen Prei­sen im Vor­der­grund, der Ein­schlag und die Ver­mark­tung von Frisch­holz fiel gerin­ger aus als in Normaljahren.“

Dadurch habe sich die Ver­mark­tungs­men­ge im Geschäfts­jahr 2024 (4,47 Mil­lio­nen Fest­me­ter) gegen­über dem Geschäfts­jahr 2023 um rund 250.000 Fest­me­ter redu­ziert. Aber der Holz­preis blei­be trotz anhal­ten­der Kon­junk­tur- und Wirt­schafts­schwä­che ver­hält­nis­mä­ßig sta­bil. „Durch die­se vor­sich­ti­ge, markt­an­ge­pass­te Ver­mark­tungs­stra­te­gie erziel­te die Baye­ri­schen Staats­fors­ten im Geschäfts­jahr 2024 einen Jah­res­über­schuss von 20,2 Mil­lio­nen Euro“, so Neu­mey­er weiter.

Kli­ma­wan­del schlägt zu

Im Som­mer 2023 – dem Beginn des letz­ten Geschäfts­jah­res – gab es im Staats­wald den größ­ten Bor­ken­kä­fer­be­fall seit Bestehen der Baye­ri­schen Staats­fors­ten, so die Mit­tei­lung wei­ter. „Ins­ge­samt fie­len im Geschäfts­jahr 2024 3,06 Mil­lio­nen Fest­me­ter Schad­holz an“, sagt Rudolf Ploch­mann, Vor­stand der Baye­ri­schen Staats­fors­ten. „Rund 1,9 Mil­lio­nen davon waren Schä­den durch den Bor­ken­kä­fer. Haupt­scha­dens­ge­biet war auch im ver­gan­ge­nen Jahr der Fran­ken­wald. Zusätz­lich zu den hohen Bor­ken­kä­fer­zah­len haben ver­schie­de­ne Stür­me und ein Nass­schnee­ereig­nis Ende Novem­ber in Süd­bay­ern zu wei­te­rem teils star­ken Schad­holz­an­fall geführt. Der Kli­ma­wan­del hat in sei­ner gan­zen Brei­te zugeschlagen.“

In der zwei­ten Hälf­te des Geschäfts­jah­res sei­en die Schad­holz­zah­len aller­dings durch die Schad­holz­auf­ar­bei­tung im Herbst und Win­ter und der güns­ti­gen nas­sen und küh­len Wit­te­rung 2024 gesun­ken. „Das Bor­ken­kä­fer­auf­kom­men hat sich im ers­ten Quar­tal des aktu­el­len Geschäfts­jah­res im Ver­gleich zum Vor­jahr hal­biert“, sagt Ploch­mann. „Zum Stand Ende Sep­tem­ber 2024 ver­zeich­nen die BaySF einen Holz­an­fall von rund 600.000 Fest­me­tern durch Bor­ken­kä­fer geschä­dig­te Nadel­bäu­me. Zum glei­chen Zeit­raum im Vor­jahr 2023 waren es noch 1,2 Mil­lio­nen Festmeter.“

Der Auf­wand, einen gesun­den Wald für kom­men­den Gene­ra­tio­nen zu gestal­ten, wer­de indes immer grö­ßer. „Die Mehr­kos­ten für die Auf­ar­bei­tung des Käfer­hol­zes, die Bor­ken­kä­fer­be­kämp­fung und ‑pro­phy­la­xe belau­fen sich allein im Geschäfts­jahr 2024 auf rund 31,2 Mil­lio­nen Euro. Das Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men für ganz Bay­ern für Pflan­zun­gen und Saa­ten und damit in einen zukunfts­fä­hi­gen Misch­wald betrug ins­ge­samt rund 19,5 Mil­lio­nen Euro.“

Weiterer Artikel

Land­kreis Bamberg

Elek­tro-Pfle­ge­bet­ten für den Part­ner­land­kreis Karkonoski

Nächster Artikel

ETA Hoff­mann Theater

Ste­phan Ull­rich liest: Candide