Die Sanierung von St. Michael wird vergoldet. Das anspruchsvolle Bauprojekt erhielt den Bayerischen Denkmalpflegepreis 2024 in Gold. Bürgermeister Starke machte zudem Versprechen über das Resultat der Instandsetzung.
Jüngst bezuschusste der bayerische Staat die Sanierung des ehemaligen Klosters St. Michael mit mehr als zwei Millionen Euro, nun hat die Sanierung selbst einen Preis erhalten. So nahm letzte Woche (19. September) Oberbürgermeister Andreas laut einer Mitteilung des Rathauses im Namen des Ingenieurbüros „B+D Ingenieure“ und des Bauherrn Bürgerspitalstiftung den Bayerischen Denkmalpflegepreis 2024 in Gold in Schloss Schleißheim bei München entgegen. Er sagte: „Diese Anerkennung ist hochverdient und macht auch uns als Auftraggeber stolz.“
Für das Ingenieurbüro ist es bereits der dritte Denkmalpflegepreis in Gold. 2016 erhielt es ihn für die Instandsetzung von Schloss Weißenstein in Pommersfelden und 2022 für die Sanierung der Römerbrücke in Kinding.
Bereits zum neunten Mal hat nun die Bayerische Ingenieurekammer-Bau den in der Branche bedeutenden Preis zusammen mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege vergeben. 48 Bauwerke aus ganz Bayern prüfte die Jury.
In den beiden Kategorien öffentliche und private Bauwerke wurde je einmal Gold, Silber und Bronze ausgelobt. Bamberg hat also die höchste Auszeichnung erfahren. Die Preise überreichten Norbert Gebbeken, Präsident der Ingenieurekammer-Bau, und der bayerische Bauminister Christian Bernreiter.
„Der Erhalt historischer Bausubstanz ist Vorbild für den nachhaltigen Einsatz von Rohstoffen“, sagte Gebbeken. „Das ist ressourcenschonendes Bauen par excellence.“ Und Bernreiter betonte: „Unsere historischen Gebäude und Denkmäler sind es wert, für die Nachwelt erhalten zu werden.“
Oberbürgermeister Starke ist unterdessen überzeugt, dass sich die Mühen und Investitionen in den Erhalt von Kloster St. Michael lohnen. „Davon werden sich alle überzeugen können, wenn die ehemalige Abteikirche nach der Sanierung im Frühjahr 2026 wieder eröffnet wird. Ich verspreche ihnen schon heute: Das Resultat wird absolut beeindruckend sein.“
Geschichte der Sanierung
Die Geschichte einer der größten Kirchensanierungen Deutschlands und der nun erfolgten Anerkennung durch den Denkmalpflegepreis begann am 6. November 2012. Damals lösten sich in der Nacht aus dem Gewölbe des Kirchenschiffs von St. Michael Putz- und Steinstücke und schlugen in einer unbesetzten Kirchenbank ein.
Es folgten eine Sperrung für die Öffentlichkeit und zahlreiche Fachgutachten und Expertisen. Bald stand fest: Die Kirche ist ein Sanierungsfall. An nahezu jedem Bauteil bestand Handlungsbedarf. Holzbauteile waren marode, teilweise vom Hausschwamm befallen, Gewölben senkten sich ab und Risse bildeten sich im Mauerwerk.
Die Aufgabenstellung war also klar. Priorität hatte die Wiederherstellung der Standsicherheit des Denkmals. Eine Vielzahl von Maßnahmen, beginnend mit dem Einbau eines Korsetts als erste Sicherung im Bereich der Obergadenwände, wurden zwischen 2016 und 2019 ergriffen.
Die Behebung aller Schäden, die Neueindeckung aller Dachbereiche, Gründungsverbesserungen und die Stabilisierung der Wände und Gewölbe wurden 2019 im Zeit- und Kostenrahmen abgeschlossen.
Die statische Instandsetzung und Schaffung einer intakten Bauwerkshülle schuf die Möglichkeit, im Jahr 2020 mit den Sanierungsarbeiten im Innenraum und an den Natursteinfassaden zu beginnen.