Aus­zeich­nung in Gold

Baye­ri­scher Denk­mal­pfle­ge­preis für Sanie­rung von St. Michael

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Denkmalpflegepreis
Bei der Verleihung des Denkmalpflegepreises, von links: Christian Bernreiter, Andreas Starke, Stefan Stenglein und Udo Kessler (beide von „B+D Ingenieure“), Norbert Gebbeken und Klaus-Jürgen Edelhäuser (Vorstandsmitglied Bayerische Ingenieurkammer-Bau), Foto: Tobias Hase
Die Sanie­rung von St. Micha­el wird ver­gol­det. Das anspruchs­vol­le Bau­pro­jekt erhielt den Baye­ri­schen Denk­mal­pfle­ge­preis 2024 in Gold. Bür­ger­meis­ter Star­ke mach­te zudem Ver­spre­chen über das Resul­tat der Instandsetzung.

Jüngst bezu­schuss­te der baye­ri­sche Staat die Sanie­rung des ehe­ma­li­gen Klos­ters St. Micha­el mit mehr als zwei Mil­lio­nen Euro, nun hat die Sanie­rung selbst einen Preis erhal­ten. So nahm letz­te Woche (19. Sep­tem­ber) Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as laut einer Mit­tei­lung des Rat­hau­ses im Namen des Inge­nieur­bü­ros „B+D Inge­nieu­re“ und des Bau­herrn Bür­ger­spi­tal­stif­tung den Baye­ri­schen Denk­mal­pfle­ge­preis 2024 in Gold in Schloss Schleiß­heim bei Mün­chen ent­ge­gen. Er sag­te: „Die­se Aner­ken­nung ist hoch­ver­dient und macht auch uns als Auf­trag­ge­ber stolz.“

Für das Inge­nieur­bü­ro ist es bereits der drit­te Denk­mal­pfle­ge­preis in Gold. 2016 erhielt es ihn für die Instand­set­zung von Schloss Wei­ßen­stein in Pom­mers­fel­den und 2022 für die Sanie­rung der Römer­brü­cke in Kinding.

Bereits zum neun­ten Mal hat nun die Baye­ri­sche Inge­nieu­re­kam­mer-Bau den in der Bran­che bedeu­ten­den Preis zusam­men mit dem Baye­ri­schen Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge ver­ge­ben. 48 Bau­wer­ke aus ganz Bay­ern prüf­te die Jury.

In den bei­den Kate­go­rien öffent­li­che und pri­va­te Bau­wer­ke wur­de je ein­mal Gold, Sil­ber und Bron­ze aus­ge­lobt. Bam­berg hat also die höchs­te Aus­zeich­nung erfah­ren. Die Prei­se über­reich­ten Nor­bert Geb­be­ken, Prä­si­dent der Inge­nieu­re­kam­mer-Bau, und der baye­ri­sche Bau­mi­nis­ter Chris­ti­an Bernreiter.

„Der Erhalt his­to­ri­scher Bau­sub­stanz ist Vor­bild für den nach­hal­ti­gen Ein­satz von Roh­stof­fen“, sag­te Geb­be­ken. „Das ist res­sour­cen­scho­nen­des Bau­en par excel­lence.“ Und Bern­rei­ter beton­te: „Unse­re his­to­ri­schen Gebäu­de und Denk­mä­ler sind es wert, für die Nach­welt erhal­ten zu werden.“

Ober­bür­ger­meis­ter Star­ke ist unter­des­sen über­zeugt, dass sich die Mühen und Inves­ti­tio­nen in den Erhalt von Klos­ter St. Micha­el loh­nen. „Davon wer­den sich alle über­zeu­gen kön­nen, wenn die ehe­ma­li­ge Abtei­kir­che nach der Sanie­rung im Früh­jahr 2026 wie­der eröff­net wird. Ich ver­spre­che ihnen schon heu­te: Das Resul­tat wird abso­lut beein­dru­ckend sein.“

Geschich­te der Sanierung

Die Geschich­te einer der größ­ten Kir­chen­sa­nie­run­gen Deutsch­lands und der nun erfolg­ten Aner­ken­nung durch den Denk­mal­pfle­ge­preis begann am 6. Novem­ber 2012. Damals lös­ten sich in der Nacht aus dem Gewöl­be des Kir­chen­schiffs von St. Micha­el Putz- und Stein­stü­cke und schlu­gen in einer unbe­setz­ten Kir­chen­bank ein.

Es folg­ten eine Sper­rung für die Öffent­lich­keit und zahl­rei­che Fach­gut­ach­ten und Exper­ti­sen. Bald stand fest: Die Kir­che ist ein Sanie­rungs­fall. An nahe­zu jedem Bau­teil bestand Hand­lungs­be­darf. Holz­bau­tei­le waren maro­de, teil­wei­se vom Haus­schwamm befal­len, Gewöl­ben senk­ten sich ab und Ris­se bil­de­ten sich im Mauerwerk.

Die Auf­ga­ben­stel­lung war also klar. Prio­ri­tät hat­te die Wie­der­her­stel­lung der Stand­si­cher­heit des Denk­mals. Eine Viel­zahl von Maß­nah­men, begin­nend mit dem Ein­bau eines Kor­setts als ers­te Siche­rung im Bereich der Oberg­aden­wän­de, wur­den zwi­schen 2016 und 2019 ergriffen.

Die Behe­bung aller Schä­den, die Neu­ein­de­ckung aller Dach­be­rei­che, Grün­dungs­ver­bes­se­run­gen und die Sta­bi­li­sie­rung der Wän­de und Gewöl­be wur­den 2019 im Zeit- und Kos­ten­rah­men abgeschlossen.

Die sta­ti­sche Instand­set­zung und Schaf­fung einer intak­ten Bau­werks­hül­le schuf die Mög­lich­keit, im Jahr 2020 mit den Sanie­rungs­ar­bei­ten im Innen­raum und an den Natur­stein­fas­sa­den zu beginnen.

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