Dra­ma­tisch bis zum Ende

Bro­se Bam­berg besiegt die BG Göttingen

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BG Göttingen
Foto: Pixabay
Bro­se Bam­berg hat am 30. Spiel­tag der easy­Cre­dit Bas­ket­ball Bun­des­li­ga in einer bis zur letz­ten Sekun­de span­nen­den Par­tie die BG Göt­tin­gen mit 88:87 besiegt. Damit blei­ben die Bam­ber­ger im Ren­nen um die Playoffplätze.

Vor 3.134 Zuschau­ern war die Par­tie 70 Sekun­den vor Schluss beim Stand von 84:77 eigent­lich schon zuguns­ten von Bro­se ent­schie­den. Doch dann kamen die Gäs­te der BG Göt­tin­gen noch ein­mal zurück. 6,5 Sekun­den vor Schluss gin­gen sie mit drei Punk­ten in Füh­rung: 84:87. Auf­tritt: Jus­tin Robinson.

Stark gestar­tet, aber dann…

Bro­se kam genau so ins Spiel, wie es sich die Mann­schaft vor­ge­nom­men hat­te: kon­se­quent in der Defen­se, aggres­siv in der Offen­se. Inner­halb der ers­ten zwei­ein­halb Minu­ten gab es drei Ball­ge­win­ne, auch dar­aus resul­tie­rend zehn Punk­te (10:0). Es dau­er­te mehr als drei Minu­ten, ehe die BG Göt­tin­gen zum ers­ten erfolg­rei­chen Wurf kam.

Doch Bam­berg hat­te das Gesche­hen wei­ter­hin im Griff, führ­te Mit­te des Vier­tels mit 16 zu 5 nach wie vor zwei­stel­lig. Die Punk­te von Chris Dowe nach etwas mehr als fünf Minu­ten zum 16:5 soll­ten aber die letz­ten für eine lan­ge Zeit sein.

Denn plötz­lich gelang den Haus­her­ren näm­lich nichts mehr. Vor­ne woll­te nichts mehr fal­len, in der Ver­tei­di­gung kam Bam­berg immer wie­der einen Schritt zu spät und gestat­te­te den Gäs­ten ein­fa­che Punk­te. Das nutz­ten die Göt­tin­ger das aus. Bis Ende des Abschnitts leg­ten sie einen 15:0‑Lauf aufs Par­kett und brach­ten Bro­se einen Vier-Punk­te-Rück­stand nach zehn Minu­ten ein: 16:20.

Die­ser Lauf soll­te sich vier­tel­über­grei­fend sogar auf ins­ge­samt 19:0 erhö­hen, denn auch die ers­ten vier Punk­te des zwei­ten Abschnitts gehör­ten der BG Göt­tin­gen. Chris Dowe war es, der den Bam­ber­ger Offen­siv­fluch nach gut zwölf Minu­ten mit einem Drei­er, dem ers­ten im Bam­ber­ger Spiel, durchbrach.

Und spä­tes­tens nach­dem Domi­nic Lock­hart kurz dar­auf eben­falls den Distanz­wurf ein­netz­te, war zum einen das Publi­kum wie­der da, zum ande­ren Bro­se wie­der auf vier Punk­te dran: 25:29. Doch damit nicht genug. Die Haus­her­ren hat­ten sich wie­der in die Par­tie hin­ein­ge­kämpft. Bam­berg blieb nun wei­ter aggres­siv und kame durch Akil Mit­chell nach 17 Minu­ten zum erneu­ten Aus­gleich: 34:34. Ein Drei­er von Jus­tin Robin­son hol­te kurz dar­auf sogar die Füh­rung zurück, die auch beim 43:42-Halbzeitstand Bestand hat­te. Wer­muts­trop­fen aller­dings war das Bam­ber­ger Foul­ma­nage­ment, denn Lock­hart (3), Seng­fel­der (3) und Mit­chell (4) hat­ten früh­zei­tig Probleme.

Spiel auf Augenhöhe

Nach der Pau­se hat­ten sich bei­de Teams gefan­gen, lan­ge Läu­fe, wie noch in den ers­ten bei­den Vier­teln, blie­ben auf bei­den Sei­ten aus. Es war ein Spiel auf Augen­hö­he zwi­schen zwei Teams, für die es um eini­ges ging. Die Inten­si­tät war hoch, vie­le, teils auch dis­kus­si­ons­wür­di­ge, Pfif­fe auf bei­den Sei­ten unter­bra­chen immer wie­der den Spiel­fluss. Die Fol­ge: Frei­wür­fe. Und da tat sich Bro­se schwer. Nach drei Vier­teln hat­ten sie ledig­lich 14 von 22 Ver­su­chen getrof­fen. Eine mehr als aus­bau­fä­hi­ge Bilanz und in knap­pen Spie­len am Ende oft­mals mit entscheidend.

Ein wei­te­res Pro­blem auf Bam­ber­ger Sei­te: Die Drei­er woll­ten nur spo­ra­disch fal­len. Zwar traf Omar Pre­witt zwei im drit­ten Abschnitt, ins­ge­samt lag die Quo­te bis dato aber ledig­lich bei 25 Pro­zent. Und den­noch: Die Bam­ber­ger Gast­ge­ber erziel­ten die letz­ten fünf Zäh­ler des Vier­tels und gin­gen mit einem Vier-Punk­te-Vor­sprung in den letz­ten Durch­gang: 65:61.

Der Schluss­ab­schnitt hat­te es in sich haben. Bro­se konn­te sich zunächst abset­zen, ging durch einen 10:0‑Lauf nach knapp 33 Minu­ten mit 75:67 in Füh­rung. Die­sen Vor­sprung behiel­ten die Bam­ber­ger auch in den kom­men­den Minu­ten. Nach einem Drei­er von Omar Pre­witt 70 Sekun­den vor Schluss lagen sie immer noch mit soli­den sie­ben Zäh­lern vor­ne: 84:77.

Span­nend bis zur letz­ten Sekunde

Aber der sicher geglaub­te Sieg geriet noch ein­mal in Gefahr. Die Bam­ber­ger tra­fen fal­sche Ent­schei­dun­gen, die die BG Göt­tin­gen gna­den­los bestraf­te. 17,5 Sekun­den vor Ende lag Bro­se plötz­lich wie­der in Rück­stand, es stand 84:85. Die­ser Rück­stand wuchs 6,5 Sekun­den vor Ende, nach zwei erfolg­rei­chen Gäs­te­frei­wür­fen, noch auf drei Zäh­ler an.

Der ver­meint­lich letz­te Angriff gehör­te aller­dings den Gast­ge­bern. Das heißt, er gehör­te Jus­tin Robin­son. Der Point Guard warf von der Drei­er­li­nie, traf in den Jubel der 3.134 Fans und wur­de dabei noch gefoult. Mit 2,5 Sekun­den auf der Uhr ver­wan­del­te er den fäl­li­gen Frei­wurf zum Vier-Punkte-Spiel.

Die­ser erneu­ten Bam­ber­ger Füh­rung, konn­te die BG Göt­tin­gen auch mit einem Not­wurf mit ablau­fen­der Spiel­zeit nichts mehr ent­ge­gen­set­zen. Bro­se Bam­berg sieg­te am Ende mit 88:87. Mit die­sem Ergeb­nis hal­ten sich die Bam­ber­ger die Play­off­tür wei­ter­hin einen Spalt weit offen.

Bes­ter Bam­ber­ger Wer­fer war Omar Pre­witt mit 21 Punk­ten. Chris Dowe schramm­te mit 16 Zäh­lern und acht Rebounds nur knapp an einem Dou­ble-Dou­ble vorbei.

Trai­ner Oren Amiel sag­te nach dem Spiel: „Manch­mal benö­tigt man ein­fach Glück. Eigent­lich hat­ten wir das Spiel im Sack, lagen mit sechs Punk­ten vor­ne bei noch einer Minu­te Spiel­zeit. Dann haben wir fal­sche Ent­schei­dun­gen getrof­fen. Das Spiel muss uns eine War­nung sein. Was uns nach wie vor fehlt ist Kon­stanz. Dar­an müs­sen wir wei­ter arbei­ten. Aber, am Ende des Tages, zählt nur das, was auf der Anzei­ge­ta­fel steht. Und da steht, dass wir gewon­nen haben. Und das dank eines Sen­sa­ti­ons­wur­fes von Jus­tin Robin­son gewon­nen. Ich freue mich für ihn, ich freue mich aber in ers­ter Linie für die Fans, die die­sen Sieg ver­dient haben.“

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