Auch wenn der norddeutsche Verein in der Tabelle deutlich besser steht, gelingt Brose Bamberg morgen Abend vielleicht gegen den Aufsteiger der erste Saisonsieg in der Basketball Bundesliga. Nach fünf Niederlagen spielt Bamberg am sechsten Spieltag gegen die Rostock Seawolves. Es ist das erste Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften überhaupt.
Die Rostock Seawolves haben als Aufsteiger derzeit den beachtlichen vierten Platz in Tabelle der Basketball Bundesliga inne. Auch sind sie das bisher offensivstärkste (92,4 Punkte im Schnitt) und defensivschwächste (93,2 Gegenpunkte im Schnitt) Team der Liga. Trotzdem haben sie schon viermal gewonnen und erst einmal verloren. Die Niederlage gab es am letzten Spieltag in heimischer Halle gegen den amtierenden Meister und Pokalsieger Alba Berlin. Brose Bamberg, derzeit mit fünf Liga-Niederlagen ohnehin in schlechter Form, sollte also zusätzlich gewarnt sein.
Diese Negativserie steht in Bambergs Vereinsgeschichte genauso einzigartig da, wie die Aufeinandertreffen mit den Rostock Seawolves. Am Sonntag treffen die beiden Mannschaften zum ersten Mal aufeinander. Mit etwas mehr als 600 Kilometern Entfernung (Fahrtzeit etwa acht Stunden) löst Rostock in Mecklenburg-Vorpommern zudem Hamburg als Bambergs bisher am weitest entfernt gelegenen Austragungsort in der Liga ab.
Bambergs Mankos
Um die Niederlagen-Serie zu beenden, muss bei Bamberg in der Rostocker Stadthalle vieles, wenn nicht gar alles passen. Nicht nur die Moral, die zuletzt als eines der wenigen Dinge tadellos war. So konnte Bamberg gegen Chemnitz im FIBA Europe Cup einmal mehr von einem hohen Rückstand (16 Punkte) auf wenige Zähler herankommen – auch wenn, es letztlich nicht gelang, das Momentum auszunutzen und sich zu belohnen. Insgesamt 21 Ballverluste machten die Aufholjagd am Ende zunichte.
Ein weiteres aktuelles Manko ist das Scoring. Mit durchschnittlich erzielten 76,4 Punkten gehört die Bamberger Offensive zu den schwächsten der BBL. Dabei sind vor allem Distanzwürfe ausbaufähig. Diese fanden in den bisherigen fünf nationalen Partien nur zu 27 Prozent den Weg in den gegnerischen Korb.
Guard Jaromír Bohačík sagt vor dem Spiel gegen die Rostock Seawolves: „Wir müssen weiter dranbleiben. Es bringt jetzt nichts zu sagen, wir stehen hinten drin, damit müssen wir uns abfinden. Nein, im Gegenteil. Wir müssen unser Glück erzwingen. Wir spielen nicht schlecht, treffen aktuell aber die Würfe nicht. Das passiert, wenn man zu viel nachdenkt. Daher: Kopf abschalten und auf unsere Stärken konzentrieren. Die haben wir nämlich zweifellos. In Rostock ist es wichtig, dass wir vor allem defensiv wieder gut stehen. Das hat in den letzten Spielen ganz gut funktioniert. Aus einer starken Verteidigung müssen wir dann schnell umschalten. Vorne wird irgendwann der Knoten platzen, da bin ich mir sicher.“
Das Spiel in Rostock ist das letzte vor einem anderthalbwöchigen Nationalmannschaftsfenster. Mit Christian Sengfelder (Deutschland), Jaromír Bohačík (Tschechien), Vaidas Kariniauskas (Litauen) und Gabriel Chachashvili (Israel) stellt Brose Bamberg vier Auswahlspieler. Die nicht nominierten Brose-Akteure bekommen einige Tage frei, um Kopf und Körper zu regenerieren. Am 12. November bittet Oren Amiel dann wieder zum Training. Womöglich auch mit neuen Gesichtern im Team, wie der Verein bekanntgab.
- November 5, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg