Brose Bamberg behielt am 27. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei medi bayreuth mit 84:71 die Oberhand, sicherte sich damit den Sieg im 83. Oberfrankenderby, zudem den direkten Vergleich und kletterte in der Tabelle auf Platz zehn.
Am Ende der 40 Minuten hörte man nichts mehr von den über 2.700 Zuschauern, sondern nur noch die rund 70 mitgereisten Bamberger Fans, die gemeinsam mit ihrem Team die erste „Humba“ der Saison initiierten. Zuvor sahen alle eine solide und konzentrierte Leistung Brose Bambergs, das sich auch durch kleine Schwächephasen nicht verrückt machen ließ und verdient den Sieg einfuhr. Vier Brose-Spieler punkteten zweistellig, am besten Christian Sengfelder mit 18 Zählern.
„Es war ein Derby und so haben wir gespielt. Wir haben heute gekämpft und gefightet. Es war nicht alles gut, natürlich nicht, aber wir haben gezeigt, wozu wir fähig sein können“, resümierte Oren Amiel. „Ein großes Lob an die Fans. Sie haben uns die gesamten 40 Minuten unterstützt, ihnen gebührt der Sieg. Sie haben uns gepusht und waren in den Phasen da, in denen es mal nicht so lief. Nun geht der Fokus aber direkt auf Dienstag zum nächsten schwierigen Spiel.“
Brose war von Beginn an hellwach und kam durch Sengfelder und einen Mitchell-Dreier schnell zu einer Fünf-Punkte-Führung (5:0, 2.). Offensiv lief es also von Anfang an gut, aber auch in der Defensive waren die Gäste sofort da, ließen Bayreuth kaum einfache Würfe generieren. Dowe vergrößerte den Vorsprung per Floater nach gut drei Minuten beim 11:4 auf sieben Zähler. Die folgenden zwei Minuten gehörten dann allerdings den Hausherren, die den Rückstand aus ihrer Sicht zwar auf einen Punkt verkürzen konnten, es aber nicht schafften, an Brose vorbeizuziehen (11:10, 6.). So blieb es auch in den noch verbleibenden Minuten des ersten Abschnitts, den Brose am Ende mit 23:18 für sich entscheiden konnte.
Die ersten drei Minuten des zweiten Viertels traf vor allem Broses Christian Sengfelder, der drei Dreier in Serie einnetzte und die Bamberger Führung damit – durch einen Joesaar-Dreier etwas geschmälert – erstmals zweistellig ausbauen konnte: 32:21. Einziges Manko: die Gäste verpassten es, den Vorsprung noch weiter auszubauen, auch, weil Bayreuth vor allem im Offensivrebound (zehn bis zur Pause) immer wieder die Finger dazwischen bekam und somit zu zweiten und dritten Chancen kam. Offensiv lief es hingegen weiter solide, trafen in der Folgezeit noch Kyzlink und Prewitt jeweils den Dreier und sorgten somit dafür, dass Brose die zweistellige Führung mit in die Kabine nehmen konnte: 47:36.
Brose spielt die Schlussphase clever, gewinnt direkten Vergleich
Bamberg war auch Anfangs der zweiten Hälfte voll da. Kyzlink traf den schnellen Dreier zum 50:36. Die nächsten Minuten waren dann eher nichts für Basketballleckerbissenliebhaber, denn beide Teams hatten nun Probleme in der Offensive. Zunächst kamen die Hausherren aus diesem kleinen Loch heraus, konnten Mitte des Viertels die Bamberger Führung wieder in den einstelligen Bereich drücken: 56:47. Aber auch Brose fing sich wieder, packte nun auch beim Defensivrebound fester zu und sorgte durch einen zwischenzeitlichen 9:0‑Lauf wieder für ein ordentliches Polster (65:47, 29.). Ein Sengfelder-Dreier brachte die Gäste kurz vor Viertelende beim 68:48 erstmals mit 20 Punkten in Front. Nach 30 Minuten blieben davon noch 18 übrig, stand es 68:50.
Den Schlussabschnitt bestimmte zunächst Bayreuth, die einen schnellen 6:0‑Lauf hinlegten (68:56, 33.). Es dauerte über dreieinhalb Minuten, ehe Akil Mitchell die ersten Punkte für Brose in den letzten zehn Minuten erzielte und weitere zwei, bevor Chris Dowe nachlegen konnte (73:60, 36.). Sicherfühlen konnte sich Brose aber nach wie vor nicht, denn die Hausherren legten nochmals alles aufs Parkett, kamen durch drei Dreier innerhalb von anderthalb Minuten 72 Sekunden vor Schluss nochmals auf neun Punkte ran: 80:71. Doch Brose spielte die letzte Minute clever, hatte immer auch den direkten Vergleich im Blick – das Hinspiel ging ja bekanntlich mit drei Punkten verloren. Am Ende stand ein 84:71-Erfolg zu Buche und damit der Sieg im 83. Oberfrankenderby. Die Freude darüber darf allerdings nur kurz währen, denn der Fokus muss zügig wieder geschärft werden. Bereits am Dienstag kommt mit den HAKRO Merlins Crailsheim ein weiterer direkter Konkurrent um die nun wieder etwas realistischer scheinenden Playoffplätze.