Brose Bamberg hat am 19. Spieltag der Basketball Bundesliga die BG Göttingen mit 95:92 besiegt. Dabei sah Bamberg Mitte des dritten Viertels schon wie der sichere Verlierer aus. Am Ende musste jedoch eine Verlängerung das Spiel entscheiden.
In der Anfangsphase des Spiels von Brose Bamberg gegen die BG Göttingen hieß es zunächst eigentlich eher Brose gegen Harald Frey, später dann Brose gegen Rayshaun Hammonds. Vor 3.354 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Bamberger Arena war Erstgenannter für die ersten sechs Göttinger Zähler zuständig, ehe der Zweitgenannte für die darauffolgenden fünf sorgte.
Für die Bamberger Gastgeber war es das Kollektiv, das dem Spiel von Beginn an seinen Stempel aufzudrücken versuchte. So hatten bis Mitte des ersten Viertels alle eingesetzten Spieler getroffen. Nach fünf Minuten stand es 9:11 und das Spiel blieb eng.
Zwar konnten sich die Gäste der BG Göttingen kurzfristig mit fünf Punkten absetzen (9:14, 6.), aber Brose blieb dran. Dies vor allem in Gestalt von Guard Gerel Simmons, der nach zehn Minuten bereits sieben Punkte erzielt hatte. Die letzten vier davon fielen in den Schluss-Sekunden des Viertels zur Bamberger 25:24-Führung.
Im zweiten Viertel kam Bamberg gut ins Spiel, stand defensiv sicher und blieb offensiv treffsicher. Ein 6:0‑Lauf brachte nach gut 14 Minuten die bis dahin höchste Bamberger Führung: 40:32. Diese schwand in der Folge allerdings schnell, denn die BG Göttingen kam immer wieder zu zweiten Chancen und traf solide von der Dreierlinie. Der letzte Göttinger Distanzwurf fand mit der Sirene den Weg in den Bamberger Korb und brachte Brose mit 46:48 in Rückstand.
Bamberger Schwächephase im dritten Viertel
Die zweite Halbzeit begann für Brose schlecht. Die Hausherren fingen sich zwei schnelle Dreier und fanden offensiv nicht mehr ins Spiel. Bis zur 27. Minute gelang den Bambergern kein einziger Korb aus dem Spiel, lediglich vier Freiwürfe brachten Punkte.
Göttingen nutze diese Bamberger Schwächephase und zog davon – allerdings nicht in dem Umfang, den man hätte erwarten können, wenn der Gegner kaum punktet. So war der Bamberger Rückstand trotz allem nie höher als zwölf Zähler (46:58, 23.).
Sieben Minuten dauerte es, bis Guard Patrick Miller im dritten Viertel mit einem Korbleger die offensive Erlösung brachte: 54:63. Patrick Heckmann legte ein And1 nach und Brose war beim 57:63 plötzlich wieder zumindest ansatzweise im Spiel. Vor dem Schlussabschnitt betrug der Rückstand noch acht Zähler, es stand 59:67.
Erst die Verlängerung brachte die Entscheidung
Die letzten zehn Minuten boten dem Publikum dann ein völlig anderes Bild. Plötzlich traf Brose aus allen Lagen, dafür hatten die BG Göttingen Probleme. Nach zwei frühen Freiwürfen trafen die Niedersachsen nichts mehr. Stattdessen trumpfte Brose auf.
Dreier von Reaves, Sengfelder, Bell, nochmals Reaves und ein And1 von Sengfelder und Gabriel Chachashvili sorgten binnen fünf Minuten für einen 15:0‑Lauf und die Bamberger 74:69-Führung. Bambergs Fans reagierten lautstark, vor allem als Brose nachlegte und den Vorsprung vier Minuten vor Ende auf neun Punkte erhöhte: 80:71.
Dann passiert aber, was Bamberg im Verlauf der Saison schon mehrmals passiert war – urplötzlich schlaffte die Mannschaft ab. Vorne fiel nichts mehr, hinten wurden die Lücken wieder größer und Bälle gingen leichtfertig verloren. Das nutzten die Göttinger aus, fanden zurück ins Spiel und glichen durch Freiwürfe zwei Sekunden vor Schluss zum 81:81 aus – Verlängerung.
Dort traf zunächst Sengfelder einen Dreier, Hammonds glich direkt im Gegenzug aus (84:84, 41.). Crandall holte per Freiwurf die Führung für die Gäste zwar zurück, doch im Gegenzug traf Bambergs Young einen Dreier und kurz darauf zwei Freiwürfe. Nachdem dann auch Miller fehlerfrei von der Linie blieb, führte Brose Mitte der Verlängerung mit 91:85.
Doch Bamberg gelang es nicht, die Führung abzusichern. Zu einer absoluten Unzeit produzierte Brose zwei Offensivfouls in Folge, das zweite zudem unsportlich. Göttingen nutzte die Freiwürfe und kam auf einen Punkt ran: 93:92.
In den Schlusssekunden hielt Brose dann aber clever den Ball und diesmal foulte Göttingen – ebenfalls unsportlich. Simmons traf einen Freiwurf, kurz darauf Miller ebenso. Am Ende setzte sich Brose Bamberg knapp mit 95:92 gegen die BG Göttingen durch. Mit diesem Sieg im Rücken kann die Mannschaft nun das Entscheidungsspiel um den Viertelfinaleinzug im FIBA Europe Cup gegen Włocławek antreten.