Brose Bamberg unterlag am 3. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei den Telekom Baskets Bonn mit 76:84. Ausschlaggebend für die Niederlage war das dritte Viertel, das die Gäste mit 12:25 verloren. Am Ende kostete dieser Abschnitt das Spiel, denn die drei übrigen gingen allesamt an Bamberg. Bester Bamberger Werfer war Justin Wright-Foreman mit 17 Punkten.
Es war eine zähe Anfangsphase, in der bei beiden Teams offensiv nur wenig zusammenlaufen wollte. Daher hieß es auch lediglich 6:6 nach fünf Minuten. Erst allmählich schüttelten beide Mannschaften die Nervosität ab. Justin Wright-Foreman traf drei Freiwürfe in Serie, Kevin Wohlrath legte den Dreier zur zwischenzeitlichen Vier-Punkte-Führung nach (12:8, 7.). Und Brose verteidigte den Vorsprung leidenschaftlich. Zwar hatten die Bonner nach zehn Minuten sieben Würfe mehr auf dem Konto (18 im Vergleich zu elf bei Brose), doch die Gäste führten, nachdem Amir Bell die letzten zwei Zähler des ersten Viertels zum 19:17 erzielte.
Abschnitt zwei eröffnete Spencer Reaves mit einem erfolgreichen Dreier, Kevin Wohlrath legte kurz darauf seinen zweiten nach (25:22, 13.). Bonn aber hielt dagegen, schaffte es jedoch auch in dieser Phase der Partie nicht, den Bambergern die Führung abzunehmen. Mehr noch: Brose legte offensiv und defensiv eine Schippe zu, führte nach einem zwischenzeitlichen 7:0‑Lauf nach gut 17 Minuten erstmals zweistellig: 40:30. In der Folge aber kam Bonn wieder auf, auch weil die Bamberger nun das eine ums andere Mal in der Verteidigung einen Schritt zu spät kamen. Aus der Zehn-Zähler-Führung blieben zur Pause noch vier übrig: 43:39.
Aus 9 Punkten Vorsprung werden 9 Punkte Rückstand
Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte Brose die Führung wieder auf neun Punkte ausbauen (50:41, 22.). Was danach allerdings mit dem Bamberger Spiel passierte, lässt sich so nicht wirklich beschreiben. Von jetzt auf gleich lief plötzlich gar nichts mehr zusammen bei den Gästen, die sich innerhalb von knapp drei Minuten einen 2:12-Lauf einfingen, der sich innerhalb zweier weiterer Minuten zu einem 2:19-Run ausbauen sollte. Die Folge: Brose lag nach 27 Minuten mit acht Zählern zurück: 52:60. Zum Ende des dritten Viertels, das Bamberg mit 12:25 abgab, betrug der Rückstand neun Punkte: 55:64.
Aus diesen neun wurden durch zwei schnelle Morgan-Dreier 15 (55:70, 31.). Für Bamberg war es Solomon Young, der erstmals im Schlussabschnitt erfolgreich abschließend konnte. Allerdings hatte Bonn jetzt Oberwasser, die Hausherren trafen auch schwierigste Würfe und sorgten somit dafür, dass Brose nicht wirklich rankam. Und dennoch: die Gäste gaben sich zu keiner Zeit auf, im Gegenteil. Sie versuchten nochmal alles, schafften durch Sengfelder und Wright-Foreman den Anschluss in den einstelligen Bereich (70:79, 37.). Auf gar nur noch fünf Punkte schrumpfte der Rückstand nach einem weiteren Sengfelder-Dreier 78 Sekunden vor Schluss: 76:81. Allerdings kam die Aufholjagd zu spät, T.J. Shorts sicherte seiner Mannschaft am Ende durch fünf Zähler in Serie den Sieg und bescherte Brose beim 76:84 die dritte Niederlage.
Trainer Oren Amiel resümierte im Anschluss an die Partie, das Team müsse noch lernen, mit Situationen, in denen sie das Momentum nicht auf ihrer Seite habe, besser umzugehen. „Zunächst danke an unsere Fans, die uns, obwohl wir aktuell wahrlich keine erfolgreiche Serie haben, auch heute unterstützt und eine fünfstündige Fahrt auf sich genommen haben“, betonte Trainer Oren Amiel. „Zum Spiel: wie schon die letzten beiden, so hatte auch diese Partie dasselbe Szenario. Wir haben über weiter Strecken gut gespielt, dann wieder eine Phase gehabt, die uns das Spiel gekostet hat. Einmal mehr waren es die Ballverluste, für die wir am Ende gezahlt haben. Das müssen wir nach wie vor lernen. Selbst wenn du in der Offensive mal keinen Rhythmus hast, darfst du hinten nicht ständig einfach die Bälle verlieren. Wir haben drei Viertel gewonnen, konnten sie aber bei ihrem Lauf nicht stoppen. Und auch wenn es sich vielleicht komisch anhört, aber wir entwickeln uns weiter. Auch wenn wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben.“