Nach der Niederlage auf europäischer Ebene am Dienstag musste Brose Bamberg gestern in der Bundesliga eine weitere Auswärtsniederlage einstecken. Viele Ballverluste und zugelassene Offensivrebounds prägten das Spiel der Bamberger, die in Ulm lediglich in der ersten Halbzeit ebenbürtig waren.
Die Anfangsphase in Ulm dominierten zunächst beide Offensivreihen. Kaum ein Wurfversuch ging daneben, vor allem trafen die Ulmer die ersten zwei Distanzwürfe. Brose probierte es indes zunächst in der Zone, schloss da immer wieder durch Christian Sengfelder erfolgreich ab (9:6, 2.). Zwei weitere Ulmer Dreier später war die Bamberger Führung jedoch aufgebraucht (12:14, 4.). Doch die Gäste blieben weiter im Spiel. Zwar stimmte die Verteidigung noch nicht wirklich, dafür war die Wurfauswahl solide. So war es weiterhin eine ausgeglichene Partie in den ersten zehn Minuten, die Patrick Miller durch einen verwandelten Freiwurf zwei Sekunden vor der Sirene auf 25:24 für Brose Bamberg stellte.
Die ersten Aktionen des zweiten Abschnitts gehörten Solomon Young, der vier Punkte in Folge erzielte. Der Center war es auch, der nach einem Dreier die bis dato höchste Bamberger Führung herausschoss (32:26, 13.). Zwei Unaufmerksamkeiten in der Verteidigung nutzte Ulm zu zwei eigenen erfolgreichen Distanzwürfen und waren nach 16 Minuten beim 37:37 wieder komplett drin im Spiel. In Führung gehen konnten sie aber nicht, da Brose immer die passenden Antworten auf die Würfe der Hausherren fand. Mal war es ein Dreier von Jaromír Bohačík, mal Gabriel Chachashvili in der Zone. Zur Pause blieb es bei einem Punkt vor für Brose, ging es mit 45:44 in die Kabine.
„Sie waren besser als wir“
Das dritte Viertel war ein ganz bitteres aus Bamberger Sicht. Die Gäste bekamen nämlich Yago dos Santos nicht in den Griff. Oder anders: Ulms Aufbauspieler traf aus allen Lagen und nach Belieben. 17 Zähler sollte er alleine in diesem Abschnitt erzielen, dabei fünf Dreier treffen. Insgesamt kassierte Brose in den dritten zehn Minuten 37 Gegenpunkte. Ohne Frage: das war mehr als nur eindeutig zu viel. Auf der anderen Seite aber lief die Offensive weiter ok, trafen Young, Simmons und Reaves teilweise schwere Dreier und hielten ihre Mannschaft so nach wie vor zumindest ansatzweise in Schlagdistanz. 28 Punkte sollten am Ende des dritten Viertels auf Bambergs Scoresheet stehen, so dass sich der Rückstand doch einigermaßen in Grenzen hielt und es lediglich mit acht Punkten minus in den Schlussabschnitt ging: 73:81.
Dort fiel in den ersten Minuten auf beiden Seiten wenig, jedoch war es nach 33 Minuten erneut dos Santos per Dreier, der den Bamberger Rückstand auf 13 Zähler anwachsen ließ: 75:88. Zwar kam Brose durch einen erfolgreichen Distanzwurf von Wohlrath nochmals etwas ran, spätestens aber nachdem Jallow kurz darauf ebenfalls den Dreier traf war klar, dass die Gäste an diesem Abend das Nachsehen haben würden. Es folgten weitere, teils einfache Ballverluste – insgesamt 19 im Spiel – und zu einfache Offensivrebounds der für Ulm – insgesamt 19 im Spiel –, die diese immer wieder zu Punkten aus zweiten und dritten Chancen nutzten – insgesamt 19 im Spiel. Am Ende wurde es sogar deutlich, musste sich Brose Bamberg mit 87:107 geschlagen geben.
„Sie waren besser als wir“, resümierte Bamberg-Coach Oren Amiel. „In jeder physischen Sequenz waren sie stärker. Wir waren auf dem Boden, sie waren weit über uns. Um erfolgreich Basketball zu spielen, muss man ein Mindestmaß an Willen und Einsatzbereitschaft zeigen. Das ist uns heute nicht gelungen.“