Am 4. Spieltag der Zwischenrunde des FIBA Europe Cups hat Brose Bamberg gegen CSM CSU Oradea mit 84:95 verloren. „Wir waren defensiv nicht anwesend“, sagte Trainer Amiel nach dem Spiel. In der Tabelle der Gruppe L steht Bamberg nun auf Rang drei.
Brose Bamberg kam gut in die Partie gegen CSM CSU Oradea. Schnell lagen die Gäste mit vier Punkten vorne und konnten ihre 8:4‑Führung halten. Aber nur drei Minuten lang. Dann ließ Bamberg, das bis dahin ordentlich verteidigt hatte, defensiv nach und verlor den Zugriff, sowohl unter dem Korb als auch an der Dreierlinie.
Das nutzten die rumänischen Hausherren aus und brachten Brose durch einen Dreier von Ogden erstmals in Rückstand (8:9, 4.). Der aber hielt nicht lange, denn die bis dato gut aufgelegten Kevin Wohlrath und Christian Sengfelder scorten einen 7:0‑Lauf und sicherten somit Mitte des Abschnitts eine Sechs-Punkte-Führung für Bamberg: 15:9.
Aber auch dieser Vorsprung war nur von kurzer Dauer. Denn Bamberg wackelte nach wie vor in der Verteidigung und schaffte es nicht, CSM CSU Oradea entscheidend zu stören. Oradea nutzte das zu einem zwischenzeitlichen 8:0‑Run (19:23, 8.). Vor allem die Dreier fielen bei den Rumänen. Ihr fünfter erfolgreicher zum 25:31 aus Brose Sicht markierte den Endstand des ersten Viertels.
Defensiv wurde es auch im zweiten Abschnitt aus Bamberger Sicht zunächst nicht besser. Oradea traf nahezu nach Belieben – in der ersten Halbzeit 73,3 Prozent aus dem Zweier- und 56,3 Prozent aus dem Dreierbereich. Nach knapp einer Viertelstunde lag Bamberg erstmals zweistellig zurück.
Ein kleiner Zwischenspurt brachte Bamberg zwar auf 39:45 heran, doch wann immer Brose die Chance hatte, Oradea einzuholen, waren die Rumänen zur Stelle beziehungsweise Bambergs Defensive abwesend. Die Folge: Oradea zog erneut zweistellig davon (47:57, 19.). Beim Stand von 52:57 gingen die Mannschaften in die Halbzeitpause.
Was immer Bamberg versuchte, Oradea konterte es
Die zweite Halbzeit begann gut aus Bamberger Sicht. Ein Dreier von Sengfelder und zwei Punkte von Gabriel Chachashvili brachten nach 90 Sekunden den Ausgleich: 57:57. Die Führung blieb den Gästen aber wieder verwehrt, da nach zwei Minuten auch Oradea im dritten Viertel angekommen war.
So dauerte es nur ein paar Minuten, bis die Hausherren wieder davongezogen waren (67:60, 24.). Und es blieb dabei: Brose fand kaum zu seinem Spiel und fabrizierte zusätzlich viel zu viele Ballverluste – nach 30 Minuten bereits 16. Dazu war die Verteidigung nach wie vor nur teilweise vorhanden.
CSM CSU Oradea konnte seine Treffer-Quoten aus der ersten Halbzeit zwar nicht mehr ganz halten, trafen jedoch weiterhin höchstprozentig. Bei Brose wollten hingegen auch die zweiten und dritten Chancen nicht fallen. In den letzten fünf Minuten des Viertels gelangen den Gästen gerade einmal sechs Punkte. Folgerichtig betrug der Bamberger Rückstand vor dem Schlussabschnitt wieder zwölf Zähler – 66:78.
Würde Brose im letzten Viertel nochmals die Wende schaffen? Solomon Young machte per Freiwürfe den Anfang, doch auf der Gegenseite antwortete Holt mit dem nächsten Dreier für die Hausherren (68:81, 31.).
Es blieb dabei: Was immer Bamberg versuchte, Oradea konterte es. Auch, als die Gäste durch Bell und Sengfelder Mitte des Abschnitts beim 78:86 wieder in den einstelligen Rückstandbereich kamen, ließen sich die Rumänen nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil: Sie spielten ihr Spiel kontinuierlich weiter, ließen den Ball laufen, fanden immer wieder den freien Mann und schlossen nach wie vor auf hohem Niveau ab. Am Ende hatte Oradea 55 Prozent seiner Würfe getroffen und Brose Bamberg eine 84:95-Niederlage zugefügt.
Bamberg hat das Weiterkommen in eigener Hand – noch
Durch dieses Ergebnis ist in Gruppe L nun wieder alles offen. Brose Bamberg steht mit zwei Siegen und zwei Niederlagen auf Platz drei. Aus den beiden letzten Spielen der Zwischenrunde des FIBA Europe Cups benötigt Bamberg nun zwei Siege, um aus eigener Kraft weiterzukommen.
Broses Trainer Oren Amiel sagte nach dem Spiel: „Sie haben uns heute nahezu in jedem Angriff einen Korb eingeschenkt. Wir waren defensiv nicht anwesend. Viel mehr gibt es zu diesem Spiel eigentlich nicht zu sagen. Wir haben zur Halbzeit 57 Punkte kassiert. So etwas hast du nicht mal in der G‑League. Aber, auch das muss man anerkennen: Sie haben das heute sehr stark gemacht. Ihr Spiel war dafür verantwortlich, dass wir so gespielt haben, wie wir gespielt haben. Zum Schluss: Ich sehe auch immer das Positive. Das war heute nicht im Spiel, aber wir haben nach wie vor die Chance aufs Weiterkommen. Dafür müssen wir aber in jedem Fall besser spielen, als wir das heute getan haben.“