Am vierten Spieltag der Basketball Bundesliga hat Brose Bamberg zum vierten Mal verloren. Gegen die MHP Riesen Ludwigsburg unterlag die Mannschaft gestern Abend mit 78:92. Auch in diesem Spiel gelang es Bamberg nicht, ein konstantes Leistungsniveau zu halten.
Obwohl Bamberg kurz vor Schluss den Abstand auf die MHP Riesen Ludwigsburg noch auf vier Punkte verkürzen konnte, es stand 74:78, musste sich die Mannschaft am Ende geschlagen geben. Zu gering war Bambergs Zugriff auf das Spiel in der ersten Halbzeit gewesen.
Die ersten drei Minuten des Spiels waren noch ausgeglichen. Brose stand gut in der Verteidigung, traf vorne durch Young (4) und Kariniauskas: 6:4. Ab Minute vier allerdings änderte sich die Spielsituation.
Die MHP Riesen Ludwigsburg machten, was sie besonders gut können: Distanzwürfe treffen. Fünf Stück fanden im ersten Viertel den Weg in den Bamberger Korb. Der letzte davon markierte einen Zwölf-Zähler-Rückstand aus Bamberger Sicht. Da dabei auch noch ein Foul im Spiel war, wurde es zu einem Vier-Punkte-Spiel von Dunn. Brose ging beim Stand von 12:25 in die erste Viertelpause. Zum Vergleich: Bei Bamberg war zu diesem Zeitpunkt keiner der acht Dreierversuche gefallen.
Das änderte sich direkt zu Beginn des zweiten Viertels. Patrick Heckmann versenkte den ersten Bamberger Distanzwurf. Es blieb aber weiter ein einigermaßen einseitiges Spiel zugunsten der Gastgeber. Zwei weitere Ludwigsburger Dreier später lag Brose erstmals in der Partie mit 20 Punkten zurück (20:40, 14.).
Hinzu kam, dass Jaromír Bohačík bereits mit vier Fouls zunächst zum Zuschauen verurteilt war. Erst gegen Ende der zweiten zehn Minuten konnte sich Bamberg etwas aus dem Ludwigsburger Klammergriff befreien und den Rückstand durch zwei Dreier von Heckmann und Wright-Foreman zur Pause auf 13 Punkte zurückschrauben: 40:53.
„Wir müssen lernen, was uns diese Liga abverlangt“
Brose kam verbessert aus der Kabine – in der Körpersprache der Bamberger konnte das Publikum mehr Überzeugung erkennen. Dennoch erzielte Ludwigsburg nach den ersten Punkten durch Sengfelder sieben Zähler in Folge (43:60, 24.).
Wright-Foreman streute für Bamberg einen Dreier ein, doch es blieb weiterhin dabei: wann immer die Gäste gute Aktionen hatten, hatten sie auch die Hausherren auf der Gegenseite. Spencer Reaves und abermals der starke Wright-Foreman waren es knapp drei Minuten vor Viertelende, die durch zwei erfolgreiche Distanzwürfe den Rückstand wieder auf zehn Punkte verkürzten: 57:67. Weniger sollten es allerdings nicht mehr werden und so ging es beim Stand von 61:71 in den Schlussabschnitt.
Dort war es zunächst Solomon Young, der Brose wieder in den einstelligen Rückstands-Bereich brachte. Sengfelder legte kurz darauf nach (65:71, 31.). Nachdem Wright-Foreman noch das And1 versenkte, war Bamberg beim 68:73 wieder dran und drin im Spiel. Der Dreier von Ludwigsburgs Brett von Johnson kam dann jedoch zur Unzeit, vor allem, weil der Center noch zwei Punkte nachlegte (68:78, 35.).
Doch Brose kämpfte jetzt, stand besser in der Verteidigung und kam vier Minuten vor Schluss durch Bohačík auf vier Zähler ran: 74:78. Aber was folgte? Natürlich ein Dreier der Ludwigsburger, der von Sengfelder auf der anderen Seite kullerte wieder raus, Whitehead machte es für die Gastgeber nochmals besser (76:84, 38.). Am Ende versuchten es die Bamberger mit der Brechstange, mussten sich schlussendlich jedoch mit 78:92 geschlagen geben.
Brose-Trainer Oren Amiel zog nach dem Spiel ein Fazit, dessen Wortlaut als Resümee grundlegend auch zu den drei vorangegangenen Niederlagen in der Liga gepasst hätte. „Wir haben die Gegner die ganze Zeit gejagt, doch das ist schwer gegen ein physisch starkes Team. Ludwigsburg hat die Partie von Beginn an dominant gespielt. In der zweiten Halbzeit wurde es dann besser, wir haben gezeigt, dass auch wir Basketball spielen können. Aber es war augenscheinlich nicht genug. Ich wiederhole mich: wir müssen lernen, was uns diese Liga abverlangt, nämlich Schnelligkeit, Physis, Aggressivität.“