In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Philipp Höhne die Fragen beantwortet. Er ist Geschäftsführer der Bamberger Basketball GmbH.
Herr Höhne, was braucht eine gute Basketballmannschaft?
Wenn jeder Spieler seine Rolle kennt und es versteht, diese perfekt auszufüllen. Wenn dabei ein Flow entsteht, der die Fans begeistert zusehen lässt, hat Basketball eine Leichtigkeit.
Was müssen die Bamberg Baskets in der nächsten Saison besser machen als in der zurückliegenden?
Wir waren in der vergangenen Saison recht ordentlich unterwegs. Allerdings haben wir gerade in der Hinrunde gegen zu viele Teams verloren, die hinter uns oder in unserer Tabellenregion standen. Die Basketball-Bundesliga ist sehr eng, da schmerzt es in der Endabrechnung, wenn man den einen oder anderen Sieg nicht geholt hat. Insofern müssen wir uns als Team schnell finden und Erfolgserlebnisse einholen.
Welchen Tabellenplatz erwarten Sie vom neuen Trainer Anton Gavel?
Wir wollen uns als Organisation immer weiterentwickeln. Das heißt, man blickt immer nach oben. Ich hab hier jedoch keine Erwartungshaltung mit einem konkreten Tabellenplatz verbunden, hierfür muss man stets auch die Rahmenbedingungen betrachten.
Was wären Sie geworden, wenn Sie nicht Geschäftsführer der Bamberger Basketball GmbH geworden wären?
Als mich Herr Stoschek gebeten hat, diesen Posten kurzfristig anzutreten, war ich in der Unternehmenskommunikation bei der Firma Brose aktiv. Ich gehe also davon aus, dass ich das auch noch heute machen würde.
Was ist Ihre allererste Erinnerung im Zusammenhang mit Basketball?
Als Kinder haben mein Bruder (Chicago Bulls) und ich (Charlotte Hornets) Basecaps zu Ostern bekommen.
Was war Ihr schönster Basketballmoment?
Da gibt es wirklich sehr viele und es fällt mir schwer, hier einen einzelnen herauszugreifen. Aber als Basketball-Fan steht der Gewinn der Weltmeisterschaft der deutschen Nationalmannschaft natürlich ganz oben.
Welcher der schlechteste?
Jede sportliche Niederlage tut irgendwo weh, die eine mehr, die andere weniger. Die Entlassung von Oren Amiel war eine große persönliche Niederlage, insbesondere nachdem wir es geschafft haben, mit der kompletten Mannschaft ohne Nachverpflichtungen durch die Saison zu kommen.
Was mögen Sie am Basketball besonders? Was nicht?
Basketball ist ein sehr kurzweiliger Sport, der extrem unterhaltend ist. Es passiert ständig etwas, gepaart mit spektakulären Aktionen, dazu hat es einen gewissen Lifestyle. Aber auch wenn wir Teil dieses Systems sind und damit auch in der Lage sind, es zu ändern, stören mich vor allem im europäischen Basketball die kurzen Vertragslaufzeiten, die es sehr schwer machen, Mannschaften langfristig aufzubauen und eine hohe Identifikation zu schaffen.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Natürlich, gerade weil das gerade viel zu kurz kommt.
Zahlen Sie gerne Rundfunkgebühren?
Ich würde für sie mehr Verständnis haben, wenn es abgesehen von Olympia nicht nur mehr Sportübertragungen geben würde, sondern diese auch nicht nur Fußball und Wintersport abbilden.
Töten Sie Insekten?
Nur wenn es notwendig ist, was meistens bedeutet, dass meine Frau keine Alternative zulässt.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Auf keinen Fall. Ich hab noch nie geraucht.
Ihr Leben wird verfilmt. Welcher Schauspieler sollte Sie spielen?
Ich glaube kaum, dass sich mein Leben hierfür eignet.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
Verhältnismäßig wenige, vielleicht um die 50. Am häufigsten nutze ich dabei die Kommunikationsapps.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Dass die AfD trotz ihrer nachweislich extrem rechten und teilweise menschenverachtenden Gesinnung bei der Europawahl dennoch ordentlich Stimmen geholt hat und sich leider einmal mehr eine Ost-West-Trennung erkennbar machte.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Gesundheit und Wohlbefinden für meine Familie und Freunde.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Ausschlafen, ein entspanntes, längeres Frühstück, Quality Time mit der Familie haben und abends mit meiner Frau essen gehen.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Als heute Morgen die Ladesäule für mein E‑Auto nicht wollte. Das passiert zum Glück aber praktisch nie und hat mich auch nicht vor Probleme gestellt.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Wenn meine einjährige Tochter voller Begeisterung das Wort „Gurke“ sagt.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Ich hab eine Immobilie gebaut, das muss man im Nachhinein tatsächlich als Luxus bezeichnen.
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Ärger nicht direkt, weil ich Polizisten stets mit Anstand und Respekt begegne. Jedoch wurde ich vor einem Monat von einer Zivilstreife wegen überhöhter Geschwindigkeit gestoppt. Die Überschreitung war jedoch eher marginal und ohne größere Konsequenzen.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
Ich kann mich tatsächlich nicht an meine Träume erinnern, dementsprechend zum Glück auch nicht an Albträume.
Wovor haben Sie Angst?
In eine Situation zu kommen, in der man keinerlei Kontrolle mehr hat.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Ich bin hier nicht festgelegt, vermeide es, wenn möglich, zu schimpfen. Ich liebe es aber, fränkische und bayerische Schimpfwörter beziehungsweise Sprüche zu hören.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gerne dabei gewesen?
Gewinn der Basketball-Weltmeisterschaft.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Ungeduld.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Wenn Fehler aufgrund von Unwissenheit gemacht wurden.
Ihre Lieblingstugend?
Begeisterungsfähigkeit.
Ihr Hauptcharakterzug?
Verbindlichkeit.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Ungeduld.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Teleportation/Beamen.
Was lesen Sie gerade?
Ich lese eigentlich sehr viel und sehr gerne. Aktuell schaffe ich es jedoch nicht einmal, wöchentlich Die ZEIT durchzubekommen.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
„Aus dem Windschatten“ von André Greipel. Ein herausragender Sportler, der es nicht verdient hat, dass ich das Buch noch nicht zu Ende gelesen habe.
Was ist Ihr Lieblingsfilm?
Forrest Gump.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Jede Musikrichtung hat irgendwo ihre Daseinsberechtigung.
Mit welchem Lied beginnt die perfekte Playlist?
„L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino und das wird auch trotz einiger Idioten immer an dieser Stelle stehen.
Was war Ihre größte Modesünde?
Wenn ich heutzutage die Kids (aber auch Basketballer) mit weißen Socken und Badeschlappen in der Stadt sehe, war ich wohl eher sündenfrei unterwegs.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
95 Prozent meiner Smalltalks drehen sich um Basketball. Auch wenn das nicht unbedingt mein liebstes Thema ist.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Den Compatsch auf der Seiser Alm, wo ich vergangenes Wochenende auf einer Hüttentour war.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Mit meiner Frau. Das letzte Mal ist viel zu lange her.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Schafkopf.
Was finden Sie langweilig?
Talkshows.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
Sobald sich in einer Bar die Musik in der Vordergrund schiebt, ist es generell höchste Zeit zu gehen.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Im Dunkeln mit nackten Füßen auf einen Legostein zu treten und das immer wieder zu müssen.
Wie glauben Sie, würde der Philipp Höhne von vor zehn Jahren auf den Philipp Höhne von heute reagieren?
Schockiert über meine sportliche Leistungsfähigkeit.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Bei jedem Gang in die Natur stellt sich dieses Gefühl ein.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
Ins OMNIA auf Bali.
Was war die absurdeste Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
Ich habe mich bewusst von sozialen Medien abgemeldet, damit ich nicht mit der einen oder anderen Behauptung im weitgehend anonymen Raum konfrontiert werde.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Fässla Zwergla.