In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Simona von Eyb die Fragen beantwortet. Sie ist die Leiterin des Bamberger Welterbe-Zentrums.
Frau von Eyb, was braucht gutes Welterbe-Management?
Klare Visionen, systemisches Denken, gute Kommunikation, Zuhören, Offenheit für neue Ideen, Wertschätzung für die Arbeit der Anderen.
Was wären Sie geworden, wenn Sie nicht die Leiterin des Bamberger Welterbes geworden wären?
Filmregisseurin.
Was mögen Sie an der Stelle besonders? Was nicht?
Das höhere Ziel meiner Arbeit: einen Teil des Erbes der Menschheit zu schützen und den nächsten Generationen zu ermöglichen, diese besonderen Orte zu erleben. Was ich nicht mag, sind die bürokratischen Aspekte. Oder wenn jemand nur in Problemen anstatt in Lösungsansätzen denkt.
Was war Ihr bisher schönster Moment als Welterbe-Leiterin?
Als eine Dame nach einer meiner Reden zu mir kam und mir mit Tränen in den Augen für die Anerkennung und Wertschätzung ihrer Arbeit gedankt hat. Das hat mich tief berührt. Ein ganz besonderer Moment war auch der Festakt zu 30 Jahren Welterbe im Dezember letzten Jahres. Da habe ich von allen Seiten eine positive Stimmung und eine generelle Unterstützung für das Welterbe gespürt. Das macht Mut und Freude, meine Arbeit weiter zu führen.
Auf welchen Moment waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Ich versuche, mich immer gut vorzubereiten.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
Dass ich unvorbereitet bin.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
Maaza Mengiste: „Der Schattenkönig”.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Nein. Ich laufe sehr gern.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Ja.
Töten Sie Insekten?
Nur im Schlafzimmer.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Niemals. Eine widerliche Vorstellung.
Ihr Leben wird verfilmt. Wer sollte Sie spielen?
Katherine Hepburn.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
Etwa 50. Am meisten nutze ich WhatsApp, LinkedIn, The Guardian. Und natürlich die Schul- und KitaApps für meine Kinder.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Von den selbstgemachten Comics meines Sohnes. Sie sind großartig!
Was ist Ihr größter Wunsch?
Dass die Menschen in Frieden leben.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Ich liebe „il dolce far niente“. Ein gutes, unprätentiöses Essen und einen feinen Wein genießen. Natürlich zusammen mit Freunden und Familie.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Über große Autos, die direkt vor meinem Fenster parken.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Das Meer.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Ich umgebe mich gerne mit hochwertigen Dingen, die dann aber auch länger halten.
Wovor haben Sie Angst?
Vor Hängebrücken.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Gestern. Zu Hause, natürlich.
Wann hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Nie, wir gehen uns aus dem Weg.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Idiot.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
Bei dem Marsch auf Washington und der Rede von Martin Luther King Jr. Im Jahr 1963.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Ich bin im Spiel eine schlechte Verliererin.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Alle, solange sie einen Lerneffekt auslösen.
Ihre Lieblingstugend?
Bescheidenheit. Loyalität. Integrität.
Ihr Hauptcharakterzug?
Offenheit.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Meine Ungeduld.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Den Buchdruck.
Haben Sie ein Vorbild?
Meinen Großvater.
Wofür sind Sie dankbar?
Für das Leben, für meine Kinder.
Was lesen Sie gerade?
Douglas Stuart „Shuggie Bain“.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
Lieblingsbuch: Sachbuch – alles von Michael Sandel. Belletristik: Herman Hesse: „Siddhartha”. Lieblingsalbum: U2: „Achtung Baby“. Lieblingsfilm: „Cinema Paradiso“.
Mit welchem Lied beginnt die perfekte Playlist?
Paul Kalkbrenner „Altes Kamuffel“.
Was war Ihre größte Modesünde?
Mein Plüsch-Strampelanzug.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Meine Tochter.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Joaquin Phoenix.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Quantenmechanik.
Was finden Sie langweilig?
Vogelbeobachtungen.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
It’s raining men.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Ich glaube nicht an die Hölle. Aber Leid und Gewalt gibt es auch im Hier und Jetzt.
Wie glauben Sie, würde die Simona von Eyb von vor zehn Jahren auf die Simona von Eyb von heute reagieren?
Mit Freude über das Erreichte.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Das Meer, die Berge.
Ich kann nicht leben ohne…
Meine Kinder, meinen Mann und Kaffee.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
„Watergate“ in Berlin.
Sind Sie Tänzerin oder Steherin?
Tänzerin.
Was war die absurdeste Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
Ich lese keine Klatsch-Presse.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Ungleichheit und Ungerechtigkeit.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Tequila!