Trau­er­be­glei­tung

Das „Trau­er-Café anders“ des Hospizvereins

2 Min. zu lesen
Hed­wig Vog­ler ist seit zehn Jah­ren als ehren­amt­li­che Ster­be- und Trau­er­be­glei­te­rin für den Bam­ber­ger Hos­piz­ver­ein tätig. Als sol­che weiß sie, dass eine bewähr­te Stra­te­gie zur Bewäl­ti­gung von Trau­er dar­in besteht, Gefüh­le in Wor­te zu fas­sen und sich mit­zu­tei­len. Um Trau­ern­den zudem die heil­sa­me Mög­lich­keit des Aus­tau­sches mit ande­ren Trau­ern­den zu geben, grün­de­te sie vor acht Jah­ren das Trau­er-Café. In monat­li­chen Tref­fen in einem
Trauerbegleiterin und Gründerin des "Trauer-Cafés"Hedwig Vogler
Hed­wig Vog­ler, Foto: Hospizverein 
Kaf­fee kön­nen die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer von ihren Erfah­run­gen berich­ten. In den zurück­lie­gen­den Mona­ten mach­te Coro­na die­se Tref­fen aller­dings unmög­lich. Mit dem „Trau­er-Café anders“, bei dem statt eines Kaf­fee­be­suchs ein Spa­zier­gang durch den Bru­der­wald unter­nom­men wird, hat Hed­wig Vog­ler ihr Ange­bot ins Freie ver­legt. Am 6. Juli fin­det das „Trau­er-Café anders“ zum ers­ten Mal statt. Genaue­res in unse­rem Kurz­in­ter­view mit der Trau­er­be­glei­te­rin Hed­wig Vogler.

Das Trau­er-Café gibt es seit acht Jah­ren. War­um haben Sie es 2012 gegründet?

Hed­wig Vog­ler: Wäh­rend eines Gesprächs mit einer Trau­ern­den frag­te die­se, war­um es kei­ne Mög­lich­kei­ten gibt, sich mit ande­ren Trau­ern­den aus­zu­tau­schen. Es ist sehr wich­tig für vie­le Trau­ern­de, auch von ande­ren Betrof­fe­nen zu erfah­ren, dass sie nicht allei­ne sind mit ihren Ver­lust­ge­füh­len und Schmer­zen. Und es ist auch wich­tig, wie­der neue Ver­bin­dun­gen zu knüp­fen. Sei es gemein­sam zu wan­dern oder ins Kino zu gehen, oder gemein­sam eine Ver­an­stal­tung zu besu­chen. Dies konn­te ich in den letz­ten 8 Jah­ren immer wie­der sehen. Dar­um habe ich das Trau­er-Café vor acht Jah­ren ins Leben gerufen.

Reicht ein Ter­min pro Monat aus oder gäbe es genug Nach­fra­ge für wei­te­re Termine?

Hed­wig Vog­ler: Wir wer­den sehen. Außer­dem ste­hen wir auch tele­fo­nisch zur Verfügung.

Kann man von einem regu­lä­ren Ablauf eines Trau­er­ge­sprächs spre­chen, wenn ja, wie sieht die­ser aus?

Hed­wig Vog­ler: Jedes Gespräch ist indi­vi­du­ell. Für einen Trau­ern­den ist es oft­mals wich­tig, immer wie­der die letz­te gemein­sa­me Zeit bis zum Tode des Ange­hö­ri­gen zu erzäh­len. Durch die­ses Erzäh­len kann die Situa­ti­on der End­lich­keit eines Ver­lus­tes bes­ser rea­li­siert wer­den. Man­che Trau­ern­de brau­chen auch nur Trä­nen. Trau­er ist sehr unter­schied­lich und braucht Zeit. Und auch die­se Zeit ist indi­vi­du­ell verschieden.

Was macht eine gute Trau­er­be­glei­tung aus?

Hed­wig Vog­ler: Empa­thie und Zeit.

Wur­den Ihnen zuletzt im regu­lä­ren Trau­er-Café ver­mehrt von Coro­na-Todes­fäl­len berich­tet, bezie­hungs­wei­se von Fäl­len, bei denen sich die Ange­hö­ri­gen einer Fami­lie auf­grund von Qua­ran­tä­ne­be­stim­mun­gen nicht von infi­zier­ten Ver­wand­ten ver­ab­schie­den konnten?

Hed­wig Vog­ler: Wäh­rend der stren­gen Hygie­ne-Vor­la­gen und den Schlie­ßun­gen aller Räum­lich­kei­ten hat der Hos­piz­ver­ein tele­fo­ni­sche Trau­er-Beglei­tun­gen geführt. Ja, und auch die­se Fäl­le sind bekannt.

Abge­se­hen von der Per­so­nen­an­zahl, wel­che Unter­schie­de bestehen zwi­schen Trau­er­be­glei­tung im Ein­zel­ge­spräch und Trau­er­be­glei­tung in der Gruppe?

Hed­wig Vog­ler: Bei einem Ein­zel­ge­spräch bin ich mit der trau­ern­den Per­son allei­ne. In der Grup­pe ist es für die Trau­ern­den wich­tig, sich gegen­sei­tig zu erzäh­len und zu stützen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter:

www.hospizverein-bamberg.de

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