Deut­sche Erst­auf­füh­rung: Hän­sel & Gre­ta & The Big Bad Witch

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Hänsel & Greta & The Big Bad Witch
Im Märchenwald, Foto: Markus Kortschak
Am 8. Okto­ber zeigt das ETA Hoff­mann Thea­ter die deut­sche Erst­auf­füh­rung von „Hän­sel & Gre­ta & The Big Bad Witch“ von Kim de l’Horizon. Auch in die­ser Büh­nen-Adap­ti­on der Grimm’schen Geschich­te ver­irrt sich das Geschwis­ter­paar im Wald, bezie­hungs­wei­se, in dem, was von ihm übrig ist.

Wer kennt nicht das Mär­chen von Hän­sel und Gre­tel? Aber kön­nen wir die­ses Mär­chen von den Eltern, die ihre Kin­der los­wer­den wol­len, weil sie sie nicht mehr ernäh­ren kön­nen, noch wie die Brü­der Grimm erzäh­len? Wenn der Wald stirbt, die Luft ver­pes­tet ist und der Win­ter nicht mehr Win­ter ist, son­dern nur noch schmud­de­lig grau? „Auf kei­nen Fall“, fin­det Kim de l’Horizon und hat dar­um das bekann­te Volks­mär­chen zu „Hän­sel & Gre­ta & The Big Bad Witch“ umgeschrieben.

Zwar neh­men Hän­sel und Gre­tel auch in die­ser Ver­si­on ihre Geschi­cke selbst in die Hand. Doch ihre pri­va­ten Pro­ble­me ver­blas­sen ange­sichts des Zustands der Welt. Es gibt nicht nur das Mär­chen nicht mehr, auch den Mär­chen­wald suchen sie ver­geb­lich, weil der durch Plan­ta­gen ersetzt wur­de, auf denen die neue Lebens­dro­ge „Vital­in“ ange­baut wird. Gre­tel ver­wan­delt sich in Gre­ta (Ähn­lich­kei­ten mit leben­den Per­so­nen der Zeit­ge­schich­te sind kein Zufall) und Hän­sel lässt sich von der Hexe ver­he­xen, um die Welt doch noch zu retten.

Aber wie soll die­se Welt­ret­tung aus­se­hen? Wer kann wirk­lich etwas tun, wer kann ihnen dabei hel­fen? Die Erde selbst erklärt sich für ein­fach nicht gewillt. Die Men­schen wol­len nicht zusam­men­ar­bei­ten. Und der gro­ße Hun­ger ist immer noch da. Viel­leicht kön­nen ja statt der Men­schen die Flech­ten hel­fen? Schließ­lich sind sie immer im Plural.

Deut­sche Erstaufführung

Kim de l’Horizon, für den Roman „Blut­buch“ mit dem Deut­schen und dem Schwei­zer Buch­preis aus­ge­zeich­net, ver­han­delt die gro­ßen Fra­gen unse­rer Zeit in einem Mär­chen-Remix. Mal gereimt, mal in einer Mischung aus Slang und Neu­erfun­den­dem machen sich Hän­sel und Gre­ta auf die Suche nach Ver­bün­de­ten im schein­bar aus­sichts­lo­sen Kampf ums Über­le­ben der Welt.

Nun bringt das ETA Hoff­mann Thea­ter die Adap­ti­on der Geschich­te der Gebrü­der Grimm in deut­scher Erst­auf­füh­rung auf die Büh­ne. Regie führt Wil­ke Weer­mann, das Büh­nen- und Kos­tüm­bild hat Lara Scher­pin­ski ent­wor­fen, für Musik und Sound­de­sign ist Con­stan­tin John zustän­dig und die Dra­ma­tur­gie stammt von Armin Brei­den­bach. Wieb­ke Jaku­bi­cka-Yer­vis, Jean­ne Le Moign, Ali­na Rank und Ewa Rataj über­neh­men die Spiel­rol­len. Pre­mie­re von „Hän­sel & Gre­ta & The Big Bad Witch“ ist am 8. Okto­ber, wei­te­re Auf­füh­run­gen zeigt das ETA Thea­ter am 10., 12., 14., 25., 26. und 29. Oktober.

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