Bam­berg gelingt es, Aus­fall des Bun­des größ­ten­teils zu kompensieren

Die För­de­rung von Pro­jek­ten zur Stär­kung der Demo­kra­tie ist gesichert

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Demokratie
Zum Abschied gab es viel Anerkennung für die Arbeit von Esther Gratz (Mitte). Auf dem Gruppenbild sind zu sehen (v. l.) Dr. Ramona Wenzel (Amt für Inklusion), Oberbürgermeister Andreas Starke, Bastian Sauer (Regionssekretär Deutscher Gewerkschaftsbund und Sprecher des Begleitausschusses), Helene Hohmann (zuständig für Demokratieförderung in der Stadtverwaltung), Brigitte Hanft (Verwaltungsleiterin Evangelisches Bildungs- und Tagungszentrum Bad Alexandersbad) und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp. Foto: Stadt Bamberg, Michael Memmel
Die Stadt Bam­berg kann auch künf­tig Pro­jek­te zur Stär­kung der Demo­kra­tie unter­stüt­zen. Eine Über­gangs­fi­nan­zie­rung ist vor­aus­sicht­lich bis 2026 sicher­ge­stellt, wie die Stadt Bam­berg mitteilt.

Im Okto­ber 2024 war die Bun­des­för­de­rung für das Pro­gramm „Demo­kra­tie leben!” in Bam­berg ein­ge­stellt wor­den. Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um hat­te dar­über von 2019 bis 2024 vie­le Demo­kra­tie-Pro­jek­te in Bam­berg finan­ziert. „Ein gutes Signal für unse­re Stadt, weil wir Demo­kra­tie-Pro­jek­te umset­zen kön­nen“, betont OB Andre­as Starke.

„Demo­kra­tie leben!“ för­der­te in den ver­gan­ge­nen Jah­ren viel­sei­ti­ge Pro­jek­te zum inter­kul­tu­rel­len und inter­re­li­giö­sen Aus­tausch und infor­mier­te über Ras­sis­mus, Anti­se­mi­tis­mus, Extre­mis­mus und wei­te­re demo­kra­tie­ge­fähr­den­de Ansät­ze. Dabei wur­den auch Ideen der „Part­ner­schaft für Demo­kra­tie in der Stadt Bam­berg“ umge­setzt. So beka­men bei­spiels­wei­se im ver­gan­ge­nen Jahr alle ers­te Klas­sen eine Demo­kra­tie-Schul­tü­te, die mit kind­ge­rech­tem Mate­ri­al zur Demo­kra­tie­bil­dung gefüllt war.

Nach­dem die Stadt im Okto­ber 2024 die Nach­richt erhielt, dass die För­de­rung aus­lau­fen soll, setz­te sich Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke mit einem inter­kom­mu­na­len Schrei­ben an den Bun­des­prä­si­den­ten und das Bun­des­kanz­ler­amt für die Fort­füh­rung ein. „Ange­sichts des Wäh­ler­zu­stroms zu rechts­po­pu­lis­ti­schen Par­tei­en und der Zunah­me extre­mis­ti­scher Ten­den­zen in unse­rer Gesell­schaft ist es wich­tig, dass wir als wehr­haf­te Demo­kra­tie auf­tre­ten und mit sol­chen Pro­gram­men für eine Sen­si­bi­li­sie­rung der Men­schen sor­gen“, sagt OB Starke.

Letzt­lich konn­te in der Stadt Bam­berg eine Über­gangs­fi­nan­zie­rung für Demo­kra­tie­pro­jek­te sicher­ge­stellt wer­den. Der Stadt­rat akti­vier­te 20.000 Euro aus den Unter­stüt­zungs­fonds, außer­dem kamen Spen­den in Höhe von etwa 4.000 Euro von Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sowie Ser­vice-Clubs zusam­men. Zivil­ge­sell­schaft­li­che Akteu­rin­nen und Akteu­re haben zudem die Mög­lich­keit, För­der­gel­der für ihre demo­kra­tie­stär­ken­den Pro­jek­te zu bean­tra­gen. Aus dem För­der­topf „Demo­kra­tie stär­ken“ der Ober­fran­ken­stif­tung kom­men 270.000 Euro für Pro­jek­te für Kin­der und Jugend­li­che für alle ober­frän­ki­schen Kom­mu­nen, die nicht mehr Teil des Bun­des­pro­gramms sind. Auch die Adal­bert-Raps-Stif­tung för­dert Demo­kra­tie­pro­jek­te für die Gesamt­ge­sell­schaft mit der Aus­schrei­bung „Du, Ich, Wir – eine star­ke Gesell­schaft“, hier kön­nen sozia­le und gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­tio­nen sowie Inter­es­sens­ge­mein­schaf­ten bis zu 5.000 Euro beantragen.

Aner­ken­nung für die Arbeit von Esther Gratz

Trotz der gesi­cher­ten finan­zi­el­len Mit­tel konn­ten nicht alle auf­ge­bau­ten Struk­tu­ren erhal­ten wer­den. Da die Gel­der nur Pro­jekt­kos­ten abde­cken, fällt die Per­so­nal­stel­le der Koor­di­nie­rungs- und Fach­stel­le der Part­ner­schaft für Demo­kra­tie weg. „Wir dan­ken Esther Gratz ihre her­vor­ra­gen­de Arbeit, die sie in die­ser Funk­ti­on geleis­tet hat. Sie hat mit gro­ßem Enga­ge­ment vie­le Netz­wer­ke in die Zivil­ge­sell­schaft auf­ge­baut und mit viel Lei­den­schaft für die Demo­kra­tie gestrit­ten“, erklärt Bür­ger­meis­ter und Sozi­al­re­fe­rent Jonas Glüsen­kamp bei der Ver­ab­schie­dung von Esther Gratz. Die Stadt­ver­wal­tung über­nimmt nun Tei­le die­ser Auf­ga­ben, für das The­ma Demo­kra­tie­för­de­rung ist Hele­ne Hoh­mann vom Amt für Inklu­si­on zustän­dig. Zudem wird ein bereits bestehen­des Gre­mi­um die Arbeit und den Aus­tausch zur Stadt­ver­wal­tung unter dem Namen „Netz­werk Demo­kra­tie“ fort­füh­ren. Auch die Zusam­men­ar­beit mit dem Land­kreis soll gestärkt werden.

Die Stadt Bam­berg arbei­tet wei­ter­hin dar­an, die Demo­kra­tie zu för­dern, Viel­falt zu gestal­ten und Extre­mis­mus vor­zu­beu­gen. Auch im Hin­blick auf die bevor­ste­hen­de Kom­mu­nal­wahl 2026 braucht es Infor­ma­ti­ons­an­ge­bo­te, ins­be­son­de­re zur Sen­si­bi­li­sie­rung von Erstwählenden.

Ansprech­per­son zum The­ma Demo­kra­tie­för­de­rung in der Stadt Bam­berg und den För­der­pro­gram­men ist Hele­ne Hoh­mann. Sie ist zu errei­chen unter demokratie@stadt.bamberg.de oder tele­fo­nisch unter 0951/​/​87 – 1454.

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