Sil­ves­ter­pre­digt von Erz­bi­schof Schick

Die Kir­che soll „raus aus der Blase“

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Kirche
Erzbischof Ludwig Schick, Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg / Dominik Schreiner
Erz­bi­schof Schick macht Ver­kün­di­gung zum Jah­res­the­ma 2022 und ruft in sei­ner Sil­ves­ter­pre­digt die Kir­che dazu auf, ihre Spra­che, auch die ihrer Tex­te und Gebe­te, die Lit­ur­gien und Riten sowie ihre Struk­tu­ren zu überprüfen.

Erz­bi­schof Lud­wig Schick for­dert die Kir­che zum Jah­res­wech­sel auf, sich weni­ger mit sich selbst zu beschäf­ti­gen und sich auf ihren Auf­trag der Ver­kün­di­gung zu besin­nen. Des­halb soll das Jah­res­the­ma 2022 im Erz­bis­tum Bam­berg lau­ten: „Raus aus der Bla­se. Mis­si­on der Kir­che im 21. Jahr­hun­dert“. Dies wäre auch der Titel des Fest­vor­trags der Frei­bur­ger Theo­lo­gin Ursu­la Not­hel­le-Wild­feu­er auf dem Neu­jahrs­emp­fang im Janu­ar gewe­sen, der pan­de­mie­be­dingt aus­fal­len muss.

„Wir wol­len im neu­en Jahr den ers­ten Auf­trag allen kirch­li­chen Han­delns, die Ver­kün­di­gung, in den Mit­tel­punkt stel­len, die selbst­ver­ständ­lich immer mit den bei­den ande­ren – Got­tes­dienst und Cari­tas – unab­ding­bar in Ver­bin­dung steht“, sag­te Schick in sei­ner Sil­ves­ter­pre­digt am Frei­tag im Bam­ber­ger Dom. Ver­kün­di­gung sei Haupt­be­stand­teil jedes Got­tes­diens­tes. „Alle Ver­kün­di­gung muss auch der Cari­tas, dem Haupt­ge­bot der Got­tes- und der Nächs­ten­lie­be die­nen“, so Schick.

„‘Raus aus der Bla­se‘ bedeu­tet, dass wir als Kir­che raus aus der Selbst­be­schäf­ti­gung wol­len, hin zu dem, was Mis­si­on der Kir­che ist“, beton­te der Erz­bi­schof und rief dazu auf, die Gebe­te, Lit­ur­gien, Riten und auch vie­le Kir­chen­struk­tu­ren zu hin­ter­fra­gen und zu ver­än­dern, die zeit­be­dingt in der Ver­gan­gen­heit ent­stan­den sei­en. Auch mehr Öku­me­ne und inter­re­li­giö­ser Dia­log sei­en dazu notwendig.

Die Kir­che müs­se „raus aus der Bla­se der Selbst­be­spie­ge­lung und der Sor­gen um sich selbst, ihr Anse­hen und ihre Güter hin zum Schatz der Kir­che, den sie hüten und ver­mit­teln muss.“ Der Schatz Jesu Chris­ti bestehe dar­in, dass alle Men­schen die glei­che Wür­de und die glei­chen Rech­te haben. „Der Schatz unse­res Glau­bens besteht dar­in, dass wir uns für Gerech­tig­keit, Frie­den und Bewah­rung der Schöp­fung ein­set­zen“, sag­te Schick. Kon­kret nann­te er den Schutz des Sonn­tags, der für das per­sön­li­che, sozia­le und kul­tu­rel­le Leben unab­ding­bar sei. Außer­dem setz­te er sich in sei­ner Pre­digt für die Ach­tung und den Schutz lie­be­vol­ler Bezie­hun­gen „in der Ehe oder in ande­ren Lebens­for­men“ ein, „weil sie Lie­be sind und die Lie­be für das gute Leben bewahrt wer­den muss.“

„Wir haben gut durch­ge­hal­ten“ ist für Erz­bi­schof Schick das Fazit des zu Ende gehen­den von der Pan­de­mie gepräg­ten Jah­res. Auch die Kir­che habe ent­ge­gen ande­ren Dar­stel­lun­gen gut durch­ge­hal­ten und ihre Auf­ga­ben erfüllt mit den Got­tes­dienst­an­ge­bo­ten und mit der Seel­sor­ge beson­ders für die vul­ner­ablen Grup­pen. Schick brach­te die Hoff­nung zum Aus­druck, dass es zu Sil­ves­ter 2022 hei­ßen wird: „Wir sind raus­ge­kom­men aus der Pan­de­mie und auch aus vie­len Nöten und Sor­gen, die damit ver­bun­den waren. Wir kön­nen neu und anders beginnen!“

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