Rock´n Roll und Gypsy-Swing

Djan­go 3000 im Live-Club

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Django 3000
Florian R. Starflinger (links) und Kamil Müller, Foto: Mike Heider
„Zurück zu den Wur­zeln“ beschreibt das aktu­el­le Djan­go 3000-Album „Ali­b­abo“ (2022) tref­fend. Was 2011 im baye­ri­schen Chiem­gau als Quin­tett begann und die Musi­ker im Lau­fe der letz­ten 12 Jah­re um die Welt geführt hat, set­zen sie heu­te als Quar­tett mit Gyp­sy­sound fort. Bevor die Band am 18. Okto­ber im Bam­ber­ger Live-Club auf­spielt, haben wir mit Grün­dungs­mit­glied Flo­ri­an R. Starf­lin­ger über die Kar­rie­re der Grup­pe gesprochen.
Flo­ri­an, hast du eine pro­fes­sio­nel­le musi­ka­li­sche Aus­bil­dung erhal­ten? Wel­che Musik hat dich als Jugend­li­cher inspi­riert, spä­ter eine eige­ne Kar­rie­re zu starten?

Flo­ri­an R. Starf­lin­ger: Ja, ich habe klas­si­sche Musik stu­diert, im Haupt­fach Vio­la. Nach dem Stu­di­um habe ich die Klas­sik ver­las­sen und schnell gemerkt, dass mich die­se Ein­flüs­se aus Bal­kan-Beats, Gitarren-Rock´n Roll und Gypsy-Swing so schnell nicht mehr loslassen.

Wie kam es zu eurem Band­na­men, der vor­der­grün­dig an einen Italo-Wes­tern der 1960er Jah­re erinnert?

Flo­ri­an R. Starf­lin­ger: Djan­go nimmt Bezug auf Djan­go Rein­hardt, den fran­zö­si­schen Gitar­ris­ten, Kom­po­nis­ten und Band­lea­der, der als Begrün­der des euro­päi­schen Jazz gilt. Und die 3000 nimmt das Retro-Fee­ling seit unse­ren Anfän­gen mit in die Moderne.

Seit 2012 ver­öf­fent­licht ihr Alben. Wel­che Mei­len­stei­ne umfasst eure Diskografie?

Flo­ri­an R. Starf­lin­ger: Zunächst unser Debüt­al­bum „Djan­go 3000“ aus dem Jahr 2012, weil es so einen puris­ti­schen Spi­rit hat­te. Ein uner­war­te­ter Chart­stür­mer, der uns vie­le Türen geöff­net hat, war es auch. Und „Im Sturm“ aus dem Jahr 2017 möch­te ich hier auch nen­nen. Das Album wur­de von Fans und Medi­en durch­aus kon­tro­vers auf­ge­nom­men. Wir haben damit damals Gren­zen ein­ge­ris­sen, was nicht allen gefal­len hat.

Inwie­weit hat sich euer Sound aus den Anfangs­ta­gen verändert?

Flo­ri­an R. Starf­lin­ger: Es gab immer Ver­än­de­run­gen und Ent­wick­lun­gen bei Djan­go 3000, nicht zuletzt durch die Beset­zungs­wech­sel. Von unse­rer Ori­gi­nal­be­set­zung sind heu­te nur noch unser Sän­ger und Gitar­rist Kamil Mül­ler und ich als Gitar­rist und Gei­ger dabei. Jojo Vogt spielt mitt­ler­wei­le Schlag­zeug und Kor­bi­ni­an Kug­ler Kon­tra­bass. Wobei Kamil und ich als Grün­dungs­mit­glie­der den Kern der Band bil­den und wir nur auf­tre­ten, wenn wir bei­de ver­füg­bar sind. Für Jojo und Kor­bi­ni­an gibt es gleich­wer­ti­gen Ersatz, der not­falls für die eine oder ande­re Show ein­sprin­gen kann. Die sti­lis­ti­sche Basis ist auf jeden Fall immer Folk, Pop und Rock geblie­ben, aber 2019 hat­ten wir uns mit dem Album „Djan­go 4000“ wohl defi­ni­tiv am wei­tes­ten von unse­ren Wur­zeln ent­fernt. Auf „Ali­b­abo“ kehr­ten wir dahin zurück, ein­fa­cher und eingängiger.

Ihr spielt am 18. Okto­ber in Bam­berg im Live Club. Wor­auf kön­ne sich alte und neue Fans bei die­sem Auf­tritt einstellen?

Flo­ri­an R. Starf­lin­ger: Neben der Prä­sen­ta­ti­on von „Ali­b­abo“ gibt es einen Quer­schnitt unse­rer bis­he­ri­gen Ver­öf­fent­li­chun­gen zu hören. Vie­le unse­rer Tex­te haben ja durch­aus so eine Art zwei­ter Ebe­ne. Natür­lich geht es um Par­ty­ma­chen auf und vor der Büh­ne, aber eine Art augen­zwin­kern­des Info­tain­ment wol­len wir dem Publi­kum schon auch bieten.

In den 12 ver­gan­ge­nen Jah­ren waren Djan­go 3000 sehr viel im Aus­land unter­wegs. Auf wel­che Shows und Tour­neen blickst du beson­ders ger­ne zurück?

Flo­ri­an R. Starf­lin­ger: Höhe­punk­te waren mit Sicher­heit die Shows in Russ­land und Süd­ko­rea – und Indi­en, wohin wir auf Ein­la­dung der deut­schen Bot­schaft gereist sind. Mitt­ler­wei­le, nach­dem wir Fami­lie haben, reicht es uns, in Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz auf Tour­nee zu gehen.

Ihr habt lan­ge Jah­re in Stau­dach-Egerndach im Chiem­gau das soge­nann­te Hei­mat­kon­zert ver­an­stal­tet. Fin­det das noch statt?

Flo­ri­an R. Starf­lin­ger: Das haben wir immer noch, es fin­det jedes Jahr im Janu­ar an sie­ben Tagen hin­ter­ein­an­der als baye­ri­scher Hei­mat­abend statt, gele­gent­lich mit Gästen.

Wie sieht es aktu­ell mit neu­en Stü­cken aus, nach­dem das letz­te Album „Ali­bab­bo“ im Som­mer 2022 erschien?

Flo­ri­an R. Starf­lin­ger: Im Herbst wird es einen Sin­gle-Vor­bo­ten auf das neue Album geben, das inter­nen Pla­nun­gen zufol­ge 2024 erschei­nen soll. Wir haben alle gute Heim­stu­di­os zur Ver­fü­gung und kön­nen so die Vor­pro­duk­ti­on ein­fa­cher gestalten.

Neben dei­nem Djan­go 3000-Enga­ge­ment gibt es auch einen pri­va­ten Flo­ri­an R. Starf­lin­ger. Wobei ent­spannst du, wie ver­bringst du dei­ne Frei­zeit abseits von Musik?

Flo­ri­an R. Starf­lin­ger: Mei­ne Fami­lie genießt Prio­ri­tät. Dann habe ich vor lan­ger Zeit schon mei­nen Flug­schein für Motor­flug­zeu­ge gemacht und ich bas­te­le extrem viel an unse­rem Haus, einem Holz­haus, herum.

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