Eine Regi­on wächst zusammen

20 Jah­re Metro­pol­re­gi­on Nürnberg

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Metropolregion
Rund 200 Gäste feierten in den Räumen der IHK Nürnberg für Mittelfranken 20 Jahre Metropolregion. Foto: Rudi Ott
Poli­tik, Wirt­schaft, Wis­sen­schaft und Kul­tur– die Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg ist in 20 Jah­ren zusam­men­ge­wach­sen. Gemein­sam fei­er­ten Betei­lig­te und Enga­gier­te in der IHK Nürn­berg die Erfol­ge und rüs­ten sich für die nächs­ten Herausforderungen.

3,6 Mil­lio­nen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger leben heu­te in einer der wirt­schafts­stärks­ten Regio­nen in Deutsch­land und Euro­pa; die Inno­va­ti­ons­kraft kata­pul­tiert die Regi­on in die Spit­zen­grup­pe der EU Regio­nal Inno­va­ti­on Val­leys. Seit ihrer Grün­dung vor 20 Jah­ren hat sich die Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg zu einem Vor­bild für erfolg­rei­che regio­na­le Zusam­men­ar­beit ent­wi­ckelt. 23 Land­krei­se und 11 kreis­freie Städ­te sind zusam­men­ge­wach­sen und bil­den heu­te ein star­kes Netz­werk, das gezielt regio­na­le Zusam­men­ar­beit för­dert. Die Idee lebt von der Moti­va­ti­on hun­der­ter enga­gier­ter Akteu­re, die sich neben­amt­lich und frei­wil­lig für gemein­sa­me Pro­jek­te einsetzen.

Innen­mi­nis­ter Joa­chim Herr­mann beton­te per Video­bot­schaft die Stär­ken der Regi­on: „Die Metro­pol­re­gi­on ist ein Motor der wirt­schaft­li­chen, sozia­len und kul­tu­rel­len Ent­wick­lung und steht für die Leis­tungs- und Kon­kur­renz­fä­hig­keit Bay­erns. Sie hat früh­zei­tig erkannt sich im inter­na­tio­na­len Kon­text auf­zu­stel­len und gehört zu den inno­va­ti­ons­stärks­ten Regio­nen Euro­pas.“ Er bekräf­tig­te auch sei­ne Unter­stüt­zung bei der Finan­zie­rung der geplan­ten Zukunfts­agen­tur für die Metropolregion.


Inno­va­ti­ons­kraft und hohe Lebens­qua­li­tät machen die Regi­on attrak­tiv für Fachkräfte

Im Rück­blick wur­den die TOP 10-Erfol­ge der Metro­pol­re­gi­on beleuch­tet, die bei nähe­rer Betrach­tung alle mit der wach­sen­den Inno­va­ti­ons­kraft und der hohen Lebens­qua­li­tät der Regi­on zu tun haben. Grund­la­ge ist das Zusam­men­wach­sen der Regi­on, das in zuneh­men­den Pend­ler­ver­flech­tun­gen zum Aus­druck kommt. Neben den Berufs­ver­keh­ren haben auch die Frei­zeit­ver­keh­re zuge­nom­men. Dabei erwei­sen sich die Spe­zia­li­tä­ten­land­kar­te, der digi­ta­le Hei­mat­lot­se der Metro­pol­re­gi­on und die über 300 Frei­zeit­tipps des VGN als Ren­ner. Eng damit ver­bun­den ist ein gro­ßes poli­ti­sches Pro­jekt, die Ver­grö­ße­rung des Ver­kehrs­ver­bun­des Groß­raum Nürn­berg (VGN) auf das Gebiet der Metro­pol­re­gi­on; seit 2024 ist das Gebiet fast deckungs­gleich. Der VGN ist damit in Deutsch­land der zweit­größ­te Ver­bund. Die Bürger:innen kön­nen von Hof bis Wei­ßen­burg und von Kit­zin­gen bis Amberg mit einem Ticket unter­wegs sein. Ein beson­de­rer Trei­ber für das Zusam­men­wach­sen und die Koope­ra­ti­ons­be­reit­schaft ist der Kli­ma­pakt: Stadt und Land kön­nen die Ener­gie­wen­de gemein­sam bes­ser bewäl­ti­gen. In der Ent­wick­lungs­agen­tur für kom­mu­na­les Bil­dungs­ma­nage­ment wer­den kom­mu­na­le und regio­na­le Bil­dungs­land­schaf­ten opti­miert. Hoch­schu­len ver­net­zen sich beim jähr­li­chen Wis­sen­schafts­tag und för­dern den Wis­sens­trans­fer in der Region.


Poli­tik und mit Wirt­schaft packen gemein­sam an

Peter Reiß, Rats­vor­sit­zen­der der Metro­pol­re­gi­on und Ober­bür­ger­meis­ter der Stadt Schwa­bach ver­rät das Erfolgs­re­zept die­ser Regi­on: „Zusam­men sind wir stär­ker als allein! Gemein­sam Din­ge vor­an­brin­gen, die allei­ne nur sehr viel schwe­rer zu bewäl­ti­gen sind, das ist die Grund­idee der Metro­pol­re­gi­on. Dazu gehö­ren zum Bei­spiel die Ener­gie­wen­de mit dem Kli­ma­pakt, Clus­ter wie das Medi­cal Val­ley, oder die Unter­stüt­zung der Auto­mo­ti­ve-Indus­trie mit dem Pro­jekt transform_​EMN. Alle Betei­lig­ten kön­nen stolz sein auf das Erreich­te, wie wir es gemein­sam geschafft haben zu einer Vor­zei­ge­re­gi­on zu wer­den. In den ver­gan­ge­nen 20 Jah­ren hat sich die Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg als Inno­va­ti­ons­mo­tor bewie­sen. Unser Erfolg basiert auf Zusam­men­ar­beit in Poli­tik und mit Wirt­schaft sowie dem Wil­len, auch Her­aus­for­de­run­gen anzu­pa­cken und die Chan­cen dar­in zu sehen.“

Sie­mens-CFO Ralph Tho­mas beton­te die Bedeu­tung von Inno­va­tio­nen und Koope­ra­ti­on in der Regi­on für das Unter­neh­men mit knapp 40.000 Mit­ar­bei­tern: „Die Regi­on hat viel erreicht und ist stark gewach­sen, auch im Hin­blick auf Inno­va­tio­nen. Wir bei Sie­mens wis­sen: Inno­va­ti­on braucht Anpas­sungs­fä­hig­keit, Koope­ra­ti­on, Schnel­lig­keit und den Mut, sich immer wie­der neu zu erfin­den. Las­sen Sie uns auch in Zukunft gemein­sam dar­an arbei­ten, die Regi­on noch stär­ker zu machen!“


Gemein­sa­mes Leit­bild als Kom­pass für gemein­sa­me Aktivitäten

Schon 2010 ent­stand – unter Feder­füh­rung der IHK Nürn­berg für Mit­tel­fran­ken – ein gemein­sa­mes Leit­bild für nach­hal­ti­ges Wachs­tum und Beschäf­ti­gung (WaBe). Dort sind die wirt­schaft­lich-tech­no­lo­gi­schen Clus­ter fest­ge­legt, die ein hohes Wachs­tum bei Beschäf­ti­gung und Wert­schöp­fung ver­spre­chen. Dazu gehö­ren u.a. Ener­gie und Umwelt, Ver­kehr und Logis­tik, Infor­ma­ti­on und Kom­mu­ni­ka­ti­on, Auto­mo­ti­ve sowie das inter­na­tio­na­le Spit­zen­clus­ter Medi­cal Val­ley Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg mit spe­zia­li­sier­ten Cen­tern in Forch­heim, Bam­berg und Wei­den. Das Leit­bild ist der Kom­pass, wenn es dar­um geht För­der­mit­tel, Inves­ti­tio­nen und For­schungs­ein­rich­tun­gen in die Regi­on zu zie­hen. „Wir wol­len gemein­sam pro­spe­rie­ren­de Wirt­schaft, gute Arbeits­plät­ze und damit die hohe Lebens­qua­li­tät in der Regi­on sichern. Das Leit­bild für nach­hal­ti­ges Wachs­tum und Beschäf­ti­gung beschreibt die Rah­men­be­din­gun­gen für die­se Visi­on und legt die Hand­lungs­fel­der für die gemein­sa­men Akti­vi­tä­ten fest. Wo wol­len wir anset­zen? Was sind unse­re Stär­ken? Wel­che wirt­schaft­li­chen, tech­no­lo­gi­schen und wis­sen­schaft­li­chen Ent­wick­lun­gen kön­nen uns in der Metro­pol­re­gi­on dabei beson­ders nach vor­ne brin­gen? Mit die­sen Fra­gen beschäf­tigt sich auch die Fort­schrei­bung des Leit­bil­des. Des­halb finan­zie­ren wir als IHK Nürn­berg für Mit­tel­fran­ken ger­ne die­sen breit auf­ge­stell­ten Pro­zess, um die Regi­on nach vor­ne zu brin­gen“, sagt Mar­kus Lötzsch, stv. Wirt­schafts­vor­sit­zen­der und Haupt­ge­schäfts­füh­rer der IHK Nürn­berg für Mittelfranken.


Zukunfts­agen­tur als Ant­wort auf den Wandel

Aktu­ell ist die Auto­mo­ti­ve-Bran­che mit rund 100.000 Arbeits­plät­zen in der Regi­on in der Trans­for­ma­ti­on. Um den Wan­del wei­ter­hin zu beglei­ten und die 500 klei­ne­ren und mitt­le­ren Zulie­fe­rer­be­trie­be zu unter­stüt­zen, will die Metro­pol­re­gi­on die Zukunfts­agen­tur als Wei­ter­ent­wick­lung des Pro­jekts transform_​EMN ins Leben rufen. Die­se Agen­tur soll Unter­neh­men gezielt bei Diver­si­fi­zie­rung und Tech­no­lo­gie­trans­fer beglei­ten und Impul­se geben und dadurch Inno­va­ti­ons­pro­zes­se beschleunigen.

Mit rund 200 Gäs­ten fei­er­te die Metro­pol­re­gi­on in der IHK Nürn­berg für Mit­tel­fran­ken ihr 20-jäh­ri­ges Jubi­lä­um. In Chan­cen­ge­sprä­chen – mode­riert von Kat­rin Mül­ler-Hohen­stein – ging es um die tech­no­lo­gi­schen Kom­pe­ten­zen, die Attrak­ti­vi­tät und die Inno­va­ti­ons­kraft der Regi­on. „Wir wol­len die bevor­zug­te Hei­mat für talen­tier­te und enga­gier­te Men­schen aus aller Welt sein. Gemein­sam schaf­fen wir die Hei­mat für Krea­ti­ve. Mit die­ser Mis­si­on sind wir 2005 gestar­tet. Schon allein die Aner­ken­nung als Metro­pol­re­gi­on war ein kraft­vol­les State­ment zu den Stär­ken und Ent­wick­lungs­po­ten­zia­len unse­rer nord­baye­ri­schen Regi­on. Es ent­wi­ckelt sich eine neue Auf­bruchs­stim­mung. Die Wirt­schafts­leis­tung der rund 2 Mil­lio­nen Beschäf­tig­ten in der Metro­pol­re­gi­on ist in den letz­ten zwan­zig Jah­ren ste­tig gewach­sen, auf aktu­ell 167 Mil­li­ar­den Euro. Eine zen­tra­le Her­aus­for­de­rung bleibt die Fach­kräf­te­si­che­rung. Dazu müs­sen wir wei­ter­hin auf die Stär­ken unse­rer Regi­on auf­merk­sam machen und den Zuzug durch Will­kom­mens­kul­tur erleich­tern“, sagt Prof. Klaus L. Wüb­ben­horst, Wirt­schafts­vor­sit­zen­der der Metropolregion.

Für Ihr gro­ßes Enga­ge­ment wur­den der ehe­ma­li­ge Für­ther Land­rat Mat­thi­as Dießl und Mes­se-CEO Peter Ott­mann mit Metro­pol­re­gi­ons-Awards aus­ge­zeich­net. Dießl war bis Ende 2023 Poli­ti­scher Spre­cher des Forums Hei­mat & Frei­zeit der Metro­pol­re­gi­on, Ott­mann war bis Früh­jahr 2024 Fach­li­cher Spre­cher des Forums Marketing.

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