Im Ste­phans­hof

Emp­fang für Ehren­amt­li­che in der Ukrainehilfe

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Ehrenamtliche
Khrystyna Pavliukh (Mitte links) vom Bamberger Ukraineverein, Foto: Sina Schraudner, Stadtarchiv
„Ein Jahr Bam­berg hilft Ukrai­ne.“ Unter die­sem Mot­to haben die Bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke und Jonas Glüsen­kamp am 10. März Ehren­amt­li­che ein­ge­la­den, um ihnen für ihren enga­gier­ten Ein­satz für Geflüch­te­te zu danken.

Was Ehren­amt­li­che aus Bam­berg in einem Jahr gemein­sam geleis­tet haben, stell­te bei ihrem Emp­fang im Ste­phans­hof zunächst Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke an Zah­len und Fak­ten dar. Neben dem unmit­tel­bar nach Kriegs­be­ginn ins Leben geru­fe­nen „Bam­ber­ger Hilfs­fonds Ukrai­ne“, in den rund 280.000 Euro zur Finan­zie­rung ver­schie­dens­ter Pro­jek­te ein­be­zahlt wur­den, sam­mel­ten die Men­schen in den ers­ten Tagen so vie­le Ver­sor­gungs­gü­ter, dass sie in der gro­ßen Post­hal­le auf dem Lag­ar­de-Gelän­de sor­tiert und für den Trans­port in die Ukrai­ne vor­be­rei­tet wer­den mussten.

Zahl­rei­che Gast­fa­mi­li­en hät­ten sich zudem gemel­det, um den Geflüch­te­ten aus dem Kriegs­ge­biet eine Unter­kunft zu bie­ten. „All dies ist nicht selbst­ver­ständ­lich. Mit ihrem Enga­ge­ment haben Sie den Men­schen in der Ukrai­ne und den Geflüch­te­ten aus dem Kriegs­ge­biet gehol­fen“, sag­te Starke.

Dass die Hilfs­ak­tio­nen schnell anlie­fen, sei vor allem einem beson­de­ren Umstand zu ver­dan­ken gewe­sen. „Wir haben in Bam­berg den ukrai­ni­schen Ver­ein „Bamberg:UA“. Damit stan­den uns in kür­zes­ter Zeit Dol­met­sche­rin­nen und Dol­met­scher zur Ver­fü­gung, was die gan­ze Koor­di­na­ti­on der Geflüch­te­ten­hil­fe erheb­lich ver­ein­facht hat“, sag­te Jonas Glüsen­kamp. Von Anfang an habe die Stadt Ver­wal­tung, Wohl­fahrts­ver­bän­de, Ver­ei­ne, Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen und Ehren­amt­li­che an einen Tisch geholt und eine Infra­struk­tur auf­ge­baut, die es mög­lich gemacht habe, Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner schnell in Bam­berg zu integrieren.

Ver­sor­gungs­trans­por­te in die Ukraine

Die Hil­fe­leis­tun­gen sei­en aller­dings für alle Betei­lig­ten ein gro­ßer Kraft­akt gewe­sen. Das hät­ten aus­nahms­los alle Ehren­amt­li­chen im Gespräch mit Glüsen­kamp berichtet.

„Wir haben nicht nach­ge­dacht, son­dern ein­fach gehan­delt“, sag­te zum Bei­spiel Katha­ri­na Brein­bau­er, Lei­te­rin der Bam­ber­ger Kurz­film­ta­ge. „Wir saßen nachts noch zusam­men als die Nach­richt kam, dass Russ­land die Ukrai­ne ange­grif­fen hat. Uns war klar, dass wir mit unse­rem Ver­ein eine gro­ße Reich­wei­te haben und schnell Hil­fe orga­ni­sie­ren kön­nen.“ So wur­de „Bam­berg hilft!“ über Nacht ins Leben geru­fen und Ver­sor­gungs­trans­por­te in die Ukrai­ne in kür­zes­ter Zeit organisiert.

Kräf­te gebün­delt haben auch die Mit­glie­der des Bam­ber­ger Ukrain­ever­eins. „Wir haben nicht lan­ge nach­ge­dacht. Für uns war klar, dass man in so einer Situa­ti­on ein­fach hel­fen muss“, erzähl­te Khry­sty­na Pav­li­ukh. Sie und ihr e Mit­strei­te­rIn­nen waren dabei, als die ers­ten Men­schen aus dem Kriegs­ge­biet in Bam­berg anka­men. Sie küm­mer­ten sich zum Bei­spiel dar­um, dass Geflüch­te­ten in einem Hotel Unter­schlupf fin­den konn­ten oder haben sie bei Arzt­be­su­chen beglei­tet. „Es war aber schwie­rig“, sag­te Pav­li­ukh, „weil wir uns natür­lich auch immer um unse­re Ange­hö­ri­gen im Kriegs­ge­biet sor­gen. Die­se Emo­tio­nen waren wie ein­ge­fro­ren. Wir haben ein­fach immer wei­ter­ge­hol­fen, wo Hil­fe nötig war.“

Wel­che Hür­den zu neh­men waren, wuss­te auch Simo­ne Oswald vom Inte­gra­ti­ons­ver­ein „Freund statt fremd“. „Um zu einem Arzt oder einer Ärz­tin zu gehen, brauch­ten die Geflüch­te­ten eine soge­nann­te Fik­ti­ons­be­schei­ni­gung, die als Nach­weis eines Auf­ent­halts­rechts in Deutsch­land gilt. Die­se wird von der Bun­des­dru­cke­rei in Ber­lin gedruckt. Irgend­wann gab es aber kei­ne Aus­dru­cke mehr und wir muss­ten impro­vi­sie­ren. Wir konn­ten jedoch schnell und unkom­pli­ziert zusam­men mit der Stadt orga­ni­sie­ren, dass die­se eine Bürg­schaft über­nimmt und damit bei­spiels­wei­se ein Arzt­be­such mög­lich wurde.“

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