Ehren­amt­li­ches Engagement

Erin­ne­rungs­kul­tur: Pro­jekt aus Strul­len­dorf erhält Bür­ger­preis 2024

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Erinnerungskultur
Ilse Aigner mit Vertreter:innen des Projekts "Alef-Bet" aus Strullendorf, Foto: Matthias Balk
Ges­tern (17. Okto­ber) hat Land­tags­prä­si­den­tin Ilse Aigner drei ehren­amt­li­che Initia­ti­ven in Bay­ern mit dem Bür­ger­preis 2024 aus­ge­zeich­net. Einer der Prei­se, die alle einen Ein­satz für die Erin­ne­rungs­kul­tur wür­di­gen, ging nach Strullendorf.

Land­tags­prä­si­den­tin Ilse Aigner hat den Bür­ger­preis 2024 ver­lie­hen. Drei ehren­amt­li­che Pro­jek­te wur­den im Senats­saal des Baye­ri­schen Land­tags geehrt. Die Preisträger:innen set­zen sich laut einer Mit­tei­lung des Land­tags in beson­de­rer Wei­se für die Erin­ne­rungs­kul­tur ein und ver­su­chen damit, das Ver­spre­chen „Nie wie­der!“ auch für die künf­ti­gen Gene­ra­tio­nen am Leben zu erhalten.

Aigner sag­te in ihrer Rede: „Wir brau­chen die Aus­ein­an­der­set­zung mit der Ver­gan­gen­heit, um in der Gegen­wart zu bestehen und um die Zukunft zu gestal­ten. Die Erin­ne­rung sichert die Zukunft. Also ist es unse­re Auf­ga­be, die Erin­ne­rung zu sichern. Dafür steht der Bür­ger­preis des Baye­ri­schen Land­tags 2024.“

Das Enga­ge­ment im Bereich der Erin­ne­rungs­kul­tur sei beson­ders ent­schei­dend, da durch das Erstar­ken rechts­ra­di­ka­ler und rechts­po­pu­lis­ti­scher Kräf­te Debat­ten­ver­schie­bun­gen ange­sto­ßen wor­den sei­en. „Wer an den Grund­fes­ten unse­rer Erin­ne­rungs­kul­tur rüt­telt, der macht sich wie­der schul­dig, der ver­greift sich erneut an den Opfern und der sät die Saat, die neue Opfer her­vor­bringt“, so Aigner.

Der Bür­ger­preis ging an

Den mit 25.000 Euro dotier­ten ers­ten Platz beim Bür­ger­preis beleg­te der Erin­ne­rungs­ort „BADEHAUS“ in Wolfrats­hau­sen. Das „BADEHAUS“ ist einer­seits ein mul­ti­me­dia­les Muse­um in Wald­ram, das die beson­de­re und lan­ge ver­dräng­te Orts­ge­schich­te unter ande­rem als NS-Mus­ter­sied­lung, Lager für Zwangs­ar­beits­kräf­te und nach 1945 als Flucht­punkt für jüdi­sche „Dis­pla­ced Per­sons“ erforscht und doku­men­tiert. Ande­rer­seits ist das „BADEHAUS“ ein inno­va­ti­ver und krea­ti­ver Ort des Erin­nerns, des Ler­nens und des Begeg­nens, an dem ins­be­son­de­re jun­ge Leu­te ein­be­zo­gen wer­den. Das zivil­ge­sell­schaft­li­che Pro­jekt wen­det sich unter der Über­schrift „Aus der Ver­gan­gen­heit – für die Zukunft“ gegen Anti­se­mi­tis­mus, Ras­sis­mus und rechts­extre­me Gesinnungen.

Platz 2 und 15.000 Euro Preis­geld erhielt das Inklu­si­ons­pro­jekt „Nie Wie­der!“ der Lebens­hil­fe im Land­kreis Mil­ten­berg. In die­sem Pro­jekt arbei­ten seit Janu­ar 2023 hoch­be­gab­te Schüler:innen mit Men­schen mit Behin­de­run­gen zusam­men und ergrün­den gemein­sam Schick­sa­le von Men­schen mit geis­ti­gen Behin­de­run­gen in der NS-Zeit.

Platz 3, mit 10.000 Euro Preis­geld, ging an „Alef-Bet – das Alpha­bet der Erin­ne­rungs­kul­tur“ aus Ober­fran­ken. In Strul­len­dorf hat das deutsch-israe­li­sche For­schungs- und Bil­dungs­pro­jekt „Arche Musi­ca“ mit „Alef-Bet“ ein fle­xi­bel und indi­vi­du­ell anpass­ba­res Schul­pro­jekt zur akti­ven Erin­ne­rungs­kul­tur und zur Anti­se­mi­tis­mus­prä­ven­ti­on ent­wi­ckelt. Ziel des Pro­jek­tes ist es, Jugend­li­chen Wis­sen über die jüdisch-deut­sche und jüdisch-baye­ri­sche Geschich­te zu ver­mit­teln und das demo­kra­ti­sche Ver­ständ­nis zu stärken.

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