Leich­ter Zuwachs bei den Auszubildenden

„Es ist noch nicht zu spät, in die Aus­bil­dung zu starten“

2 Min. zu lesen
Ausbildung
Noch etwa 600 Angebote für eine Ausbildung gibt es in der sogenannten „Lehrstellenbörse“ der Handwerkskammer für Oberfranken. Foto: HWK für Oberfranken/Frank Wunderatsch
Das Hand­werk in Ober­fran­ken erlebt einen Auf­schwung, was die Aus­bil­dung angeht. Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken hat 1.767 neu abge­schlos­se­ne Aus­bil­dungs­ver­trä­ge zum 30. August gemeldet.

Immer mehr jun­ge Men­schen erken­nen die Chan­cen und star­ten ihre erfolg­rei­che Kar­rie­re im Hand­werk, einem der viel­sei­tigs­ten und zukunfts­si­chers­ten Berufs­fel­der. Nach der Zunah­me um vier Pro­zent im Jahr 2023 haben sich zum 1. Sep­tem­ber 2024 mit 1.767 Lehr­lin­gen (Stand: 30. August 2024) fast zwei Pro­zent mehr jun­ge Men­schen für eine Aus­bil­dung im Hand­werk ent­schie­den als im Vor­jahr. „Die­se Zah­len stim­men uns abso­lut posi­tiv“, freut sich der HWK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Rein­hard Bau­er. Dies gel­te auch vor dem Hin­ter­grund, dass man kon­ti­nu­ier­lich seit Jah­res­be­ginn 2024 die monat­li­chen Ver­gleichs­zah­len des Vor­jah­res über­trof­fen habe. Mal um fünf Pro­zent, mal um fast elf Pro­zent wie bei­spiels­wei­se im Juni.

„Das zeigt uns, dass immer mehr Schü­le­rin­nen und Schü­ler die aus­ge­zeich­ne­ten Berufs- und Kar­rie­re­per­spek­ti­ven im Hand­werk erken­nen und sich für einen der 130 Beru­fe in unse­rer Bran­che ent­schei­den.“ Eine gene­rel­le Trend­wen­de in der gesell­schaft­li­chen Ein­stel­lung zum Hand­werk oder gar hin zu einer kom­plet­ten Beset­zung aller ange­bo­te­nen Aus­bil­dungs­plät­ze sei dies aller­dings noch nicht. Bau­er: „Bei der Her­aus­for­de­rung offe­ner Lehr­stel­len gibt uns nach wie vor die demo­gra­phi­sche Ent­wick­lung mit sin­ken­den Schü­ler­zah­len den Takt vor. Wir ste­hen in einem har­ten Wett­be­werb um die bes­ten Köp­fe mit allen ande­ren Wirt­schafts­zwei­gen wie Indus­trie und Han­del aber auch dem Dienst­leis­tungs­sek­tor und dem öffent­li­cher Dienst.“

Auch HWK-Prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann stimmt die Ent­wick­lung am Aus­bil­dungs­markt posi­tiv: „Es ist gut, dass die­ses gestei­ger­te Inter­es­se an einer hand­werk­li­chen Aus­bil­dung quer durch alle Schul­ar­ten zu beob­ach­ten ist.“ Zudem gebe es auch immer mehr Quer­ein­stei­ger, wie bei­spiels­wei­se Stu­di­en­ab­bre­cher, die eine pra­xis­ori­en­tier­te Aus­bil­dung einer eher theo­re­ti­schen Qua­li­fi­ka­ti­on vor­zie­hen. Des­halb sei man im Hand­werk moti­viert, alle bis­he­ri­gen öffent­lich­keits­wirk­sa­men Aktio­nen in Sachen Berufs­ori­en­tie­rung, die offen­sicht­lich gefruch­tet hät­ten, wei­ter zu for­cie­ren. „Noch nie“, so Graß­mann, „waren die Ein­stiegs- und Kar­rie­re­chan­cen im Hand­werk so gut wie jetzt!“ Die Aus­bil­dungs­be­trie­be sei­en offen für alle Schul­ar­ten, Quer­ein­stei­ger und Per­so­nen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Gemäß dem Slo­gan aus der Hand­werks­kam­pa­gne: „Es zählt nicht, wo man her­kommt, son­dern wo man hinwill“.

Nach wie vor hoch ist auch die Zahl an Aus­bil­dungs­be­trie­ben. 1.997 Betrie­be aus ganz Ober­fran­ken und aus den unter­schied­lichs­ten Gewer­ken bil­den aus. „Es sind die­se Betrie­be, die sich stark enga­gie­ren, um den enor­men Fach­kräf­te­be­darf zu decken“, so Rein­hard Bau­er. Den größ­ten Teil der aus­bil­den­den Betrie­be stel­len mit 1.810 Hand­werks­un­ter­neh­men Betrie­be aus der Anla­ge A, also aus Beru­fen, die der soge­nann­ten Meis­ter­pflicht unter­lie­gen. „Die­se Zahl zeigt ganz neben­bei, wie wich­tig der Meis­ter­brief für die Aus­bil­dung im Hand­werk ist“, ver­deut­licht HWK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bauer.


Noch etwa 600 Ange­bo­te für eine Ausbildung

Zudem weist die Hand­werks­kam­mer dar­auf hin, dass es noch jede Men­ge offe­ner Aus­bil­dungs­plät­ze im ober­frän­ki­schen Hand­werk gibt. Auch wenn die Betrie­be die­se nicht an die Hand­werks­kam­mer nicht mel­den müs­sen, gibt die soge­nann­te „Lehr­stel­len­bör­se“ der HWK. Dort tra­gen Hand­werks­be­trie­be auf frei­wil­li­ger Basis ihre offe­nen Stel­len ein. Zum 30. August 2024 sind hier ins­ge­samt 600 Ange­bo­te aus ins­ge­samt 65 Gewer­ken bezie­hungs­wei­se Fach­rich­tun­gen zu fin­den. Poten­zi­el­len Aus­zu­bil­den­den wer­den hier nach Beruf und Regi­on die offe­nen Lehr­stel­len und Prak­ti­ka ange­zeigt. „Jugend­li­che, die sich noch unsi­cher sind oder sich noch nicht ent­schie­den haben, wohin der beruf­li­che Weg gehen soll, fin­den dort einen detail­lier­ten Über­blick, wel­che Beru­fe sie in Ober­fran­ken und vor allem wohn­ort­nah erler­nen kön­nen“, so Rein­hard Bau­er. Die Tür zu einer Lehr­stel­le bleibt auch nach dem offi­zi­el­len Aus­bil­dungs­start in 2024 offen. Bis min­des­tens Ende Okto­ber ist der Ein­stieg in das aktu­el­le Aus­bil­dungs­jahr noch mög­lich. Dar­über hin­aus kön­nen Inter­es­sier­te zu jeder Zeit des Jah­res einen Lehr­ver­trag in Hand­werk unterschreiben.


Berufs­mes­sen des Handwerks

Unent­schlos­se­ne soll­ten sich auch unbe­dingt die Berufs­mes­sen des Hand­werks am 19. Okto­ber in Bay­reuth und Bam­berg sowie am 26. Okto­ber in Coburg in den Kalen­der ein­tra­gen. Unter dem Mot­to „Ein Sams­tag für Dei­ne Zukunft“ erhal­ten Eltern zusam­men mit den Schü­le­rin­nen und Schü­lern dort jeweils von 9 bis 14 Uhr von 30 bis 50 Hand­werks­be­trie­ben detail­lier­te Infor­ma­tio­nen dar­über, wie eine Aus­bil­dung abläuft und was die ein­zel­nen Beru­fe zu bie­ten haben. Es darf geschraubt, gesägt und gehäm­mert wer­den. Durch den direk­ten Kon­takt bie­tet sich auch oft auch gleich die Chan­ce zu einem Prak­ti­kum oder einem Ausbildungsplatz.

Weiterer Artikel

7. Sep­tem­ber in Bad Rodach

Musik und Tanz beim Ober­frän­ki­schen Volksmusikfest

Nächster Artikel

Stadt­echo-Fra­ge­bo­gen

Das Stadt­echo fragt: Jana Mar­ga­re­te Schul­er antwortet