Am drittletzten Spieltag der Fußball Bayernliga Nord ist der FC Eintracht Bamberg am morgigen Samstag Gastgeber für den ASV Neumarkt. Großen Hoffnungen auf den Aufstieg gibt man sich unterdessen nicht mehr hin.
Die Ausgangslage vor dem Spiel gegen den ASV Neumarkt könnte besser sein. Denn in seinem vorletzten Auswärtsspiel der Saison hat es auch den FC Eintracht Bamberg erwischt. In einem Nachholspiel unterlagen die Domreiter am Dienstagabend beim ATSV Erlangen mit 2:3 und gingen zum ersten Mal in dieser Spielzeit auswärts als Verlierer vom Platz. Besonders bitter ist die Niederlage aus zwei Gründen. Zum einen gaben die Oberfranken eine 2:0‑Pausenführung aus der Hand. Zum anderen sicherten sich die Erlanger nach dem 1:0‑Hinspielsieg den direkten Vergleich.
In der Tabelle rangieren die Domreiter jetzt mit 68 Punkten auf Tabellenplatz vier. Der Rückstand zu Tabellenführer DJK Vilzing drei Spieltage vor Saisonende beläuft sich auf vier Punkte. Zudem haben die Vilzinger den direkten Vergleich gegen die Bamberger gewonnen.
Für die Eintracht geht es jetzt allenfalls nur noch um Platz zwei. Dieser berechtigt zur Relegationsrunde der Regionalliga Bayern. Aufgrund der Jägerrolle darf es jetzt jedoch keine Ausrutscher mehr geben. Hinzu kommt, dass Bamberg auf Patzer der Konkurrenz hoffen muss.
Konkurrenten sind die SpVgg Ansbach als Zweiter mit 72 Punkten – der FCE ist im direkten Vergleich besser – und der Dritte ATSV Erlangen mit 69 Zählern. Die Aufgabe gegen den ASV Neumarkt wird nicht einfach werden. Zwar konnte Bamberg das Hinspiel am 9. Oktober letzten Jahres mit 4:2 gewinnen, die Neumarkter spielen bisher aber eine starke Saison und belegen mit 58 Punkten Rang fünf.
In Bamberg kann der ASV Neumarkt daher locker und befreit aufspielen. Außerdem kommen die Oberpfälzer mit einer kleinen Serie in die Domstadt. Die letzten drei Begegnungen gewannen sie, zwei davon auswärts. Die Bamberger sollten also gewarnt sein.
Stimmen vor dem Spiel
Eintrachts Vorstandsvorsitzender Jörg Schmalfuß sagte am Donnerstag: „Es hat schon ein wenig wehgetan am Dienstagabend, als wir innerhalb von 25 Minuten alles verspielt haben, was wir uns zuvor in knapp 65 Minuten beim ATSV Erlangen erarbeitet hatten. Dennoch haben wir nicht den geringsten Grund zum Jammern. Im Gegenteil: Was diese junge Mannschaft mit einem Schnitt von nicht einmal 24 Jahren in dieser Saison geleistet hat, war schlichtweg gigantisch. Dass ihr jetzt im Schlussspurt etwas die Luft ausgegangen ist, hat Gründe.
Ich bin einfach nur stolz auf unsere jungen Domreiter. Und alle unsere Fans können das auch sein. Damit wir doch noch in die Regionalliga aufsteigen könnten, müssten gleich drei Teams in den letzten drei Spielen patzen. Das ist unwahrscheinlich. Und auch Platz zwei ist nach der Niederlage in Erlangen in Ferne gerückt. Gegen den ASV Neumarkt, nächste Woche gegen den SC Feucht und nicht zuletzt beim Derby-Finale in Wildensorg werden die Domreiter noch mal alles geben, um im Fall der Fälle dabei zu sein, wenn es um die Vergabe der beiden ersten Plätze geht.“
Trainer Julian Kolbeck sieht die Ausgangslage ähnlich: „Es war eine ganz bittere Niederlage am Dienstag in Erlangen, die wir erstmal verdauen müssen. Wenn du 2:0 zur Halbzeit führst, willst du natürlich was mitnehmen. Aber es sollte einfach nicht sein. Den Frust, der sich jetzt angesammelt hat, werden wir uns am Samstag von der Seele schießen. Mit Neumarkt erwartet uns ein schwerer Gegner, der frei aufspielen kann und auch wird. Wir wollen unseren Fans und Unterstützern ein schönes Spiel liefern und nochmal alles Mögliche versuchen, weiter oben dran zu bleiben, bis es rechnerisch nicht mehr geht. Wir haben und werden uns nie geschlagen geben. Die Mannschaft spielt eine überragende Saison und will das in den letzten Spielen auch nochmal zeigen.“
Und Mittelfeldspieler Lukas Schmittschmitt fügte an: „Mit einer bitteren Niederlage im Spitzenspiel gegen Erlangen sind wir alles andere als gut in die Woche gestartet. Dennoch heißt es, Mund abputzen und nach vorne schauen. Als nächster Gegner steht der ASV Neumarkt vor der Tür. Wir werden wieder zu unserer alten Stärke finden müssen, um die drei Punkte in Bamberg zu behalten.“
Voraussichtliches FCE-Aufgebot: Dellermann, Olschewski– Hack, Heinz, Helmer, Kaube, Kettler, Kollmer, Lang, Linz, Ljevsic, Popp, Reck, Reischmann, Saprykin, Schmitt, Schmittschmitt, Strohmer, Valdez.