Inter­view

Fiva: Münch­ner Multitalent

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Fiva
Nina Sonnenberg aka Fiva, Foto: Daniel Dückminor
Eigent­lich woll­te Nina Son­nen­berg aka Fiva ihr aktu­el­les Album „Nina“ bereits im Novem­ber 2020 in Bam­berg vor­stel­len, doch die Pan­de­mie kam dazwi­schen. Auch der zwei­te ange­peil­te Kon­zert­ter­min, am 19. Dezem­ber, muss­te gestri­chen wer­den. Wir haben Fiva trotz­dem gespro­chen und stel­len sie im Inter­view vor.
Du bist 1978 in Mün­chen gebo­ren und auf­ge­wach­sen. Als Jugend­li­che hast du Hip-Hop für dich ent­deckt. Was hat dich bewo­gen, von der Kon­su­men­tin zur Akteu­rin Fiva zu wer­den, und wel­che Acts haben dich inspi­riert? Wann und wo fand dein ers­ter Auf­tritt statt?

Fiva: Zunächst habe ich ame­ri­ka­ni­schen Rap gehört und bin über mei­ne Cli­que dann auch auf deut­schen Hip-Hop von Künst­lern wie Main Con­cept gesto­ßen. Die­se Kul­tur mit Spo­ken Word und Poet­ry Slam hat mich zum Sel­ber­ma­chen ani­miert. Ich habe lan­ge geübt und dann mei­nen ers­ten Free­style-Auf­tritt 1999 im Münch­ner Fla­va Club als Fiva MC absolviert.

Wel­che Rol­le spiel­te DJ Radrum (Sebas­ti­an Schwarz) bei dei­nem Debüt­al­bum „Spie­gel­schrift“, das 2002 erschei­nen ist? Ihr habt auch 2005 zusam­men das Label Kopf­hö­rer Recor­dings gegrün­det. Wer hat dar­auf ver­öf­fent­licht und exis­tiert die Plat­ten­fir­ma heu­te noch?

Fiva: Mit ihm habe ich 2001 mei­ne ers­te Sin­gle auf­ge­nom­men, dann das Album und unse­re Zusam­men­ar­beit dau­ert nach wie vor an. Auf dem Label ver­öf­fent­li­chen wir unse­re Sin­gles, EPs und Alben, aber auch die Wer­ke ande­rer Künst­le­rin­nen und Künst­ler wie zum Bei­spiel Creme Fresh, Dona­to und Ryoma.

Dei­ne Dis­ko­gra­phie umfasst bis heu­te sie­ben Alben, zuletzt erschien 2019 „Nina“. Wel­chen Stel­len­wert besitzt das noch aktu­el­le Album rück­bli­ckend für dich inner­halb dei­nes musi­ka­li­schen Werdegangs?

Fiva: Ich hat­te wenig Zeit, das Album wirk­lich ken­nen­zu­ler­nen, da wir es im Ver­hält­nis zu den Vor­gän­gern auf­grund der Pan­de­mie wenig gespielt haben. Trotz­dem bil­det es einen Zeit­raum mei­nes künst­le­ri­schen Schaf­fens ab. Da ich von der Text­sei­te kom­me, haben vie­le Inhal­te nach wie vor einen hohen Stel­len­wert für mich und so freue ich mich, dass wir jetzt, wenn auch mit Ver­spä­tung, dazu kom­men, eini­ge der Shows nachzuholen.

Kannst du ein oder zwei Titel aus dei­nem aktu­el­len Reper­toire nen­nen, die zu dei­nen Lieb­lin­gen gehö­ren und die­se kurz inhalt­lich begründen?

Fiva: Da wür­de ich auf jeden Fall die neue Sin­gle „Auf mich“ nen­nen. Damit fei­ern wir uns, euch, Freun­de und das Leben. Und „Abends ungern nüch­tern“ sicher auch, ein Stück, das die The­men Kon­troll­zwang und Ent­span­nung aufgreift.

Wer wird dich, soll­ten sie zustan­de kom­men, bei anste­hen­den Kon­zer­ten auf der Büh­ne beglei­ten? Das Phan­tom Orches­ter, zu dem auch Rüde Lin­hoff von den Sport­freun­den Stil­ler gehört, oder die Jazz­rausch BigBand?

Fiva: Mit dem Phan­tom Orches­ter habe ich ab 2012 den Wech­sel vom MC zur Band voll­zo­gen. Aktu­ell ste­hen wir als Quar­tett auf der Büh­ne, ein Trio aus befreun­de­ten Musi­ke­rin­nen und Musi­kern aus Wien und ich. Die Bas­sis­tin, der Pia­nist und der Schlag­zeu­ger sind seit dem Album CD „Alles leuch­tet“ von 2014 an mei­ner Seite.

Deutsch­land steht vor gro­ßen gesell­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen und Umbrü­chen. Enga­gierst du dich als Künst­le­rin oder auch als Pri­vat­per­son sozial?

Fiva: Zunächst bin ich pri­vat sehr enga­giert, leis­te Nach­bar­schafts­hil­fe, unter­stüt­ze und gehe auf Demons­tra­tio­nen. Jeder kann das machen. Bei Kon­zer­ten neh­men wir Spen­den für Gäs­te­lis­ten­plät­ze und unter­stüt­zen damit unter­schied­li­che Pro­jek­te. Auch Viva Con Agua und deren Was­ser­pro­jek­te sind gern gese­he­ner Teil­neh­mer bei unse­ren Shows.

Stich­wort Spo­ken Word/​Poetry Slam. Auch in die­sen Berei­chen bist du über vie­le Jah­re hin­weg erfolg­reich, hast Prei­se und Aus­zeich­nun­gen erhal­ten. 2004 auch im Team mit den Bam­ber­ge­rin­nen Mia Pit­troff und Nora-Euge­nie Gom­rin­ger, heu­te Lei­te­rin der Vil­la Con­cor­dia. Besteht noch Kon­takt zu ihnen und wie sehen dei­ne aktu­el­len Plä­ne in Sachen SpokenWord/​Poetry Slam aus?

Fiva: An die­se Zeit mit den bei­den als bes­tes Slam-Team im deutsch­spra­chi­gen Raum den­ke ich wahn­sin­nig ger­ne zurück. Tha Boyz with tha Girlz in tha Back. Mia lebt und arbei­tet jetzt wohl in Ber­lin. Nora habe ich in den Live-Club ein­ge­la­den und hof­fe sehr, sie dort wie­der­zu­se­hen. Der­zeit arbei­te ich an einer neu­en Idee in die­sem Metier, die ich 2022 umset­zen möchte.

Auch als Radio- und Fern­seh­mo­de­ra­to­rin bist du kei­ne Unbe­kann­te, hast für den BR, das ZDF und den ORF gear­bei­tet. Aktu­ell bist du Jury­mit­glied in der ORF-Cas­ting­show Starmania21, mode­riert von Ara­bel­la Kies­bau­er. Richtig?

Fiva: Ja, aber das war ein ein­ma­li­ges Pro­jekt, das mitt­ler­wei­le bereits abge­schlos­sen ist. Da waren neben mir noch Tim Bendz­ko und Ina Regen in der Jury. Ina, eine bekann­te Sän­ge­rin-Song­wri­te­rin aus Öster­reich, unter­stüt­ze ich gera­de bei den Tex­ten für ihr neu­es Album. Aber mei­ne Musik­sen­dung „Fivas Pony­hof“ auf dem Radio­sen­der FM4 läuft auch 2022 wei­ter. Das For­mat lie­be ich.

Du hast im Ver­lauf dei­ner über 20-jäh­ri­gen Kar­rie­re mit zahl­rei­chen bekann­ten Künst­le­rin­nen und Künst­lern zusam­men­ge­ar­bei­tet, dar­un­ter Texta, Ber­na­dette la Hengst, Flo Mega, Emil Bulls und die Sport­freun­de Stil­ler. Ent­stan­den aus kur­zen Kon­tak­ten auch lan­ge Freundschaften?

Fiva: Unbe­dingt, das muss fast so sein. Vor allem bei den Sport­freun­den Stil­ler oder bei Ina Regen funk­tio­niert das bestens.

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