Zum Auftakt des FIBA Europe Cups hat Brose Bamberg bei den Niners Chemnitz mit 89:85 gewonnen. Es ist der erste Saisonsieg der Bamberger – lange sah es aber nach der nächsten Niederlage aus.
Zu Beginn des Spiels gegen die Niners Chemnitz sah es so aus, als ob Brose Bamberg auf die vierte Niederlage in Folge zusteuern würde. Die Mannschaft erwischte einen katastrophalen Start in die Partie. Weder offensiv, noch defensiv war sie präsent und lag folgerichtig nach knapp zwei Minuten bereits mit 0:7 zurück.
Gut drei Minuten benötigten die Gäste für den ersten erfolgreichen Abschluss, zwei weitere für den zweiten. Da stand es aber bereits 4:16, nachdem die Chemnitzer beinahe mühelos alles von jenseits der Dreierlinie trafen. Nach fünf erfolgreichen Dreiern der Niners lag Bamberg mit 4:21 zurück.
Erst allmählich wachte Brose auf. Bohačík erzielte fünf Zähler in Serie und legte kurz vor Viertelende noch einen weiteren Dreier nach. Dennoch: Bamberg lag nach zehn Minuten mit 15 Punkten hinten, es stand 14:29.
Die ersten Zähler des zweiten Abschnitts erzielte Patrick Heckmann, jedoch antworteten die Chemnitzer Hausherren mit zwei weiteren Dreiern. Brose blieb nun jedoch dran. Ab Minute zwölf verstand Bamberg es besser, die Chemnitzer Schützen in Schach zu halten. Auch offensiv gelang nun mehr Die Folge: Die Gäste kamen nach und nach ran. Durch einen zwischenzeitlichen 9:0‑Lauf vier Minuten vor der Pause verkürzten sie den Rückstrand wieder in den einstelligen Bereich: 31:39.
Sogar nur noch drei Zähler lag Bamberg drei Minuten später zurück, nachdem Sengfelder, Young und Chachashvili abgeschlossen hatten: 41:44, 19. Die letzten fünf Punkte der ersten Hälfte gehörten jedoch wieder den Niners, so dass Brose mit einem 41:49-Rückstand in die Kabine ging.
70 Sekunden vor Schluss ging Bamberg zum ersten Mal in Führung
Das dritte Viertel war eine Art Wiederholung des zweiten. Brose versuchte viel und machte dabei einige Dinge gut, Chemnitz aber hatte immer die passende Antwort parat. Zudem schwächten sich die Bamberger nach gut 23 Minuten selbst. Jaromír Bohačík, bereits mit einem unsportlichen Foul belastet, holte sich nach einem Korberfolg und hartem, aber nicht geahndetem Einsteigen seines Gegenspielers, ein weiteres technisches ab und musste die Halle verlassen. Seine Mannschaftskameraden schlossen jedoch die Lücke, die der bis dahin beste Bamberger Scorer hinterließ. Sengfelder, Chachashvili, Kariniauskas und Heckmann sorgten dafür, dass Brose zum Ende des dritten Abschnitts im Spiel blieb und es lediglich einen Sechs-Punkte-Rückstand gab: 64:70.
Im Schlussviertel waren zunächst die Niners wieder die bestimmende Mannschaft, lagen nach einem Uguak-Dreier wieder zweistellig in Front (66:77, 33.). Für Brose antwortete Sengfelder ebenfalls mit dem erfolgreichen Distanzwurf. Wright-Foreman und nochmals Bambergs Kapitän legten zwei weitere nach und verkürzten vier Minuten vor Schluss wieder auf vier Punkte: 75:79.
Chemnitz antwortete ebenfalls mit einem Treffer von jenseits der 6,75 Meter-Linie, verlor danach aber komplett den Faden. Geschuldet war das einer nun ganz starken Bamberger Verteidigung, die Chemnitz nicht mehr zu freien Abschlüssen kommen ließ.
Auf der Gegenseite setzte sich zunächst Sengfelder unter dem Korb durch. Anschließend traf Young zwei Freiwürfe und knapp zwei Minuten vor Ende Patrick Heckmann einen enorm wichtigen Dreier zum Ausgleich: 82:82. 70 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Justin Wright-Foreman Chemnitz den Ball abnahm und zur ersten Bamberger Führung überhaupt einnetzte: 84:82.
In der Folge blieben die Bamberger nervenlos an der Freiwurflinie und sicherten sich so den 89:85-Sieg über die NINERS Chemnitz.
„Manchmal fehlen einem einfach die Worte, um zu erklären, was passiert ist“
Brose-Trainer Oren Amiel sagte nach dem Spiel: „Manchmal fehlen einem einfach die Worte, um zu erklären, was passiert ist. Wir haben im ersten Durchgang so schlecht und im zweiten Durchgang nicht einmal richtig gut gespielt, aber die Jungs haben gekämpft und wirklich an die Sache geglaubt. Das ist ein gutes Zeichen auch für die Zukunft. Es ist nie einfach, gegen Chemnitz zu spielen, sie haben eine gute Mannschaft, einen guten Trainer. Ich habe im Moment nichts Schlaues zu sagen, aber ich möchte meinen Spielern gratulieren, sie haben heute Abend Charakter gezeigt. Und ich bin auch stolz auf unsere Fans, die immer noch an uns glauben, auch wenn wir die letzten Spiele verloren haben. Wir nehmen das nie als selbstverständlich hin, das ist sehr wichtig für uns.“