Die Handwerkskammer für Oberfranken ist unzufrieden mit den Plänen des Bundesfinanzministeriums, die Biersteuer wieder anzuheben.
„Für die Brauer ist das Maß sprichwörtlich voll. Die Bundesregierung muss das Vorhaben stoppen, die Biersteuer wieder anzuheben.“ Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, und Braumeisterin Gisela Meinel-Hansen, Vorsitzende des Vereins Bierland Oberfranken, finden deutliche Worte zu einer Gesetzesänderung, die das Bundesfinanzministerium angestoßen hat.
Geplant ist, Biersteuerstaffelsätze, die sogenannte Biersteuer, die 2021 wegen der Pandemie für kleinere Brauereien reduziert wurden, zum Jahresende wieder anzuheben. „Die Politik hat Brauereien in der Pandemie extrem belastet. Jetzt müssen sie auch noch explodierende Energie- und Rohstoffpreise verkraften. Da kann es nicht sein, dass nun auch noch der Staat Kosten oben draufsattelt“, sagt Gisela Meinel-Hansen. „Gerade diese Brauereien würde eine Erhöhung der Biersteuer bestrafen. Dabei sind sie das Herz der Bierlandes Oberfranken. Sie prägen maßgeblich unsere Kultur mit.“ Oberfranken ist die Region mit der höchsten Brauereidichte der Welt. Die meisten Brauereien sind unabhängige, handwerklich arbeitende Betriebe mit kleinen Mengen Ausstoß.
Nun fordert Meinel-Hansen gemeinsam mit der Handwerkskammer für oberfränkische Brauereien, dass die Bundesregierung die vorgesehene Änderung der Biersteuer zurücknimmt.
Das Brauhandwerk kann dabei auf die Unterstützung durch die Handwerkskammer bauen. „Wir werden politische Initiativen ergreifen. Wir werden alle Mandatsträger auf allen Ebenen informieren und um ihre Unterstützung bitten“, sagt Matthias Graßmann. „Gerade das Bierland Oberfranken und die Genussregion Oberfranken sind politisch immer ein Aushängeschild, das gerne zitiert wird. Zitieren alleine reicht aber nicht, um die Handwerkerinnen und Handwerker zu unterstützen. Wir brauchen jetzt eine konzertierte Aktion aller, die für handwerklich gebrautes Bier und unsere Kultur einstehen. Dadurch soll das Bundesfinanzministerium den Vorschlag schnellstmöglich zurücknehmen. Unsere Betriebe können keine zusätzliche, von der Politik initiierte Belastung mehr verkraften.“