Die Erdbeere ist botanisch gesehen keine Beere, ebenso wenig wie Himbeeren und Brombeeren, sondern eine Sammelnussfrucht. Die Erdbeeren gehören zur Familie der Rosengewächse. Das schmackhafte rote Fruchtfleisch ist nur Scheinfrucht. Die eigentlichen Früchte der Erdbeere sind die kleinen gelben Körner an der Oberfläche.
Die roten Frucht der Erdbeere ist ein leichter Sommergenuss. Heutzutage verzehren wir meist die klassische Gartenerdbeere, von der es unzählige Sorten gibt. Als besonders aromatisch im Geschmack gelten alte Erdbeersorten wie Symphony, Honeoye, Senga Sengana oder Mieze Schindler.
Erdbeeren lassen sich gut im eigenen Garten pflanzen. Dies sollte schon im Vorjahr zwischen Ende Juli und Ende August passieren. Auch wer keinen Garten hat, kann eigene Erdbeeren pflanzen. Sie gedeihen wunderbar in Töpfen oder Kästen auf dem Balkon. Und wer sie im Supermarkt kaufen möchte: Die Erdbeersaison in Deutschland beginnt je nach Witterung ab Mai und dauert bis Juli.
Ob Erdbeeren reif sind, erkennt man am Geruch. Erdbeeren werden mitsamt den grünen Kelchblättern vom Stiel gepflückt – so läuft der Saft nicht aus. Haben Erdbeeren noch grüne Stellen und helle Spitzen, sind sie noch nicht ganz reif und es fehlt ihnen das typische süße Aroma. Kleinere Erdbeeren sind außerdem oft aromatischer als die ganz großen. Je glänzender die Erdbeere, umso fruchtiger schmeckt sie.
Reife, frische Früchte schmecken pur gut – aber auch als Marmelade oder in Süßspeisen sind sie beliebt. Feinschmecker kombinieren die rote Frucht mit Pfeffer, Chili oder Basilikum, zu Salaten mit Ziegenkäse, Spargelgemüse oder Garnelen.
Auch wenn man die Erdbeeren häufig als Sommer-Nascherei abtut, warten sie doch mit einer erstaunlichen Vielfalt an wertvollen Inhaltsstoffen auf. Ihr Vitamin C‑Gehalt ist auffällig hoch und liegt etwa bei 60 Milligramm pro 100 Gramm. Das ist höher als bei Orangen. Erdbeeren haben einen niedrigen glykämischen Index, mit 32 Kilokalorien pro 100 Gramm kann man sie ohne schlechtes Gewissen verzehren.
Das Kalium der Erdbeeren (160 Milligramm pro 100 Gramm) senkt das Herz- und Schlaganfall-Risiko sowie erhöhten Blutdruck. Die enthaltene Ellagsäure und Flavinoide haben zudem eine antioxidative Wirkung, die der Herzgesundheit zugute kommen kann, indem sie die Ansammlung schlechten LDL-Cholesterins in den Gefäßen entgegenwirken.
Je dunkler das Rot der Erdbeere, desto mehr Vitamin C enthält sie
Die wichtigste Heilsubstanz der Erdbeere, die Ellagsäure, kann bei Krankheiten wirken, die durch entzündliche Prozesse entstehen (Rheuma, Morbus Crohn). Außerdem schont Ellagsäure die Bauchspeicheldrüse und hält den Blutzucker konstant. Das schützt vor Diabetes und Übergewicht. Studien der Krebsforschung zeigen, dass der hohe Gehalt an Ellagsäure in Erdbeeren Anti-Krebs- Wirkung vor allem bei Brust‑, Darm- und Lungenkrebs hat, indem er entzündungsfördernde Enzyme unterdrückt und im Darm Entgiftungsenzyme aktiviert.
Die Erdbeere stärkt außerdem die Infektabwehr. Ihr Vitamin-C-Gehalt ist höher als der von Zitrusfrüchten oder Kiwis. Schon etwa 150 Gramm decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen. Je dunkler das Rot der Erdbeere, desto mehr Vitamin C enthält sie – vollreif geerntet 20 Prozent mehr als in hellrotem Zustand.
Erdbeeren könnte man auch Schlank-Früchte nennen. So stillen sie das Bedürfnis nach Süßem, haben aber nur 32 Kilokalorien pro 100 Gramm. Ihr hoher Ballaststoffanteil (die kleinen gelben Kerne sowie Pektine und Zellulose) fördert jedoch die Verdauung.
Das Spurenelement Mangan kann die Festigkeit von Bindegewebe unterstützen und die Produktion von Melatonin und Dopamin fördern. Damit können wir besser schlafen und haben gute Laune.
Anti-Agin-Erdbeere
Die rote Frucht ist randvoll mit Antioxidantien wie Catechin, Quercetin, Kampferol oder Lutein. Erdbeeren können so den Alterungsprozess von Zellen verlangsamen, Fältchen glätten, die Leistungsfähigkeit von Herz, Hirn, Augen und Muskeln stärken und gegen Müdigkeit helfen.
Die Schleim- sowie Gerbstoffe und ätherischen Öle der Beere wirken wie ein Natur-Antibiotikum und können Infekte, Zahnfleischentzündungen und sogar Lippenherpes bekämpfen.
Eine Studie zeigte, dass zehn Erdbeeren durch ihren Inhaltsstoff Methylsalicylsäure genauso gut gegen leichte Kopfschmerzen helfen wie die in bekannten Schmerzmitteln enthaltene Acetylsalicylsäure.
Gute Qualität von Erdbeeren erkennt man an einer unversehrten Frucht ohne dunkle Stellen und an frisch aussehenden Blättern und Stielen. Immer auf den Geruch achten – Erdbeeren riechen aromatisch.
Zuhause gilt es, darauf zu achten, die druckempfindlichen Früchte aus der Verkaufsschale zu nehmen und auf einen flachen Teller zu legen. Sie sollten schnellstmöglich verzehrt oder verarbeitet werden, da sich nach wenigen Tagen bereits Schimmel bilden kann. Sollten eine oder mehrere Früchte in einer Verpackung bereits weich oder faulig sein, müssen diese sofort entfernt werden. Sobald Schimmel vorhanden ist, ist es besser, die Erdbeeren zu entsorgen, da sich die Sporen auf unsichtbare Weise auf den anderen Früchten bereits verbreitet haben können. Beim Waschen der Beeren sollte man sehr vorsichtig vorgehen und Kelchblüten und Stiele erst danach entfernen.
Verzichten Sie auf den Kauf von Erdbeeren aus Spanien, Tunesien oder Marokko, denn hier sind die langen Anfahrtswege schlecht für die Umwelt und die Früchte verlieren beim Transport wertvolle Geschmacks- und Inhaltsstoffe. Nutzen Sie die heimische Erdbeersaison.