Der Arbeits­markt im Okto­ber 2021

Gol­de­ner Okto­ber, Erst­mals wie­der Voll­be­schäf­ti­gung seit Beginn der Coro­na Krise

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Boris Flemming, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg.
Im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg sank die Zahl der Arbeits­lo­sen im Okto­ber um 919 Per­so­nen (8,1 Pro­zent) auf 10.417. Der Rück­gang fiel um über ein Drit­tel agi­ler (+36,1 Pro­zent) aus als in den letz­ten fünf Jahren.

Im Ver­gleich zum Vor­jahr hat die Arbeits­lo­sig­keit um 1.962 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 15,8 Pro­zent abge­nom­men. Jedoch sind es noch 5,8 Pro­zent oder 571 Men­schen mehr als vor der Kri­se in 2019.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te ver­rin­ger­te sich im abge­lau­fe­nen Monat um 0,2 Pro­zent­punk­te auf 3,0 Pro­zent, was Voll­be­schäf­ti­gung bedeu­tet, wie die Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg mit­teilt. Die Mar­ke dazu liegt bei 3,0 Pro­zent. Seit Dezem­ber 2019 (2,9 Pro­zent) war die­ser Wert bis­her nicht mehr erreicht wor­den. Vor einem Jahr betrug die Quo­te noch 3,5 Prozent.

1.108 Frau­en und Män­ner ver­lo­ren ihre Beschäf­ti­gung, 17,5 Pro­zent (235) weni­ger als in 2020. Im Okto­ber fan­den 1.226 Per­so­nen wie­der einen neu­en Arbeits­platz, 8,6 Pro­zent weni­ger (115) als vor einem Jahr. Von der Herbst­be­le­bung pro­fi­tier­ten vor allem die Jugend­li­chen (bis 25 Jah­re). Deren Arbeits­lo­sig­keit ging in den letz­ten vier Wochen um über ein Vier­tel (25,8 Pro­zent) bezie­hungs­wei­se 328 Per­so­nen auf 941 zurück. Im Vor­jah­res­ver­gleich hat die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit um 24,1 Pro­zent (299) abge­nom­men. Mitt­ler­wei­le liegt sie sogar um 75 Per­so­nen bezie­hungs­wei­se 7,4 Pro­zent unter dem Vorkrisenniveau.


Arbeits­markt­ent­wick­lung: Dyna­mi­scher Herbst­auf­schwung mit Chan­cen und Herausforderungen

„Der im Sep­tem­ber begon­ne­ne Herbst­auf­schwung gewann in den letz­ten vier Wochen deut­lich an Dyna­mik. Der Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit fiel im Okto­ber mehr als dop­pelt so hoch aus wie im Vor­mo­nat. Gene­rell ist die Auf­trags­la­ge bei vie­len Fir­men sehr gut. Jedoch füh­ren feh­len­des Mate­ri­al auf­grund von Lie­fer­eng­päs­sen sowie par­ti­el­ler Fach­kräf­te­man­gel zu Ver­zö­ge­run­gen bei der Abar­bei­tung. Eini­ge Betrie­be sind daher wie­der dazu über­ge­gan­gen, sich einen gewis­sen Lager­be­stand anzu­le­gen, um tem­po­rä­re Durst­stre­cken über­brü­cken zu kön­nen. Die Coro­na Kri­se zeig­te, wie fra­gil das Sys­tem sein kann, die Lager­flä­chen rein auf die Trans­port­we­ge von Schiff und Stra­ße zu out­sour­cen. Weni­ger die Pan­de­mie, son­dern Umbrü­che wie die öko­lo­gisch-tech­no­lo­gi­sche Trans­for­ma­ti­on sowie der durch die Kri­se ver­stärk­te sek­to­ra­le Wan­del und die demo­gra­fi­sche Alte­rung sind die Her­aus­for­de­run­gen, mit denen sich Fir­men mitt­ler­wei­le beschäftigen.

Mei­ne Ver­mitt­lungs­fach­kräf­te machen die Erfah­rung, dass sich seit Mona­ten zum über­wie­gen­den Teil Per­so­nen mit gesund­heit­li­chen Ein­schrän­kun­gen, wel­che, die kurz vor der Ren­te ste­hen, oder Men­schen ohne Berufs­ab­schluss arbeits­los mel­den. Fach­kräf­te fin­den im Kün­di­gungs­fall oft­mals naht­los eine Anschluss­be­schäf­ti­gung. Auch gute Hilfs­kräf­te sind inzwi­schen gesucht und begehrt.
So man­chem bie­tet sich jetzt die Chan­ce, beim neu­en Arbeit­ge­ber mit Unter­stüt­zung der Arbeits­agen­tur zur Fach­kraft wei­ter­qua­li­fi­ziert zu wer­den. Teil­wei­se kön­nen wir die Kos­ten sogar kom­plett übernehmen.

Wie jedes Jahr im Herbst mel­den sich bei uns der­zeit vor­sorg­lich ers­te Mit­ar­bei­ter von wit­te­rungs­ab­hän­gi­gen Außen­be­ru­fen. Auf­grund der andau­ernd posi­ti­ven Ent­wick­lung der letz­ten Wochen gehe ich jedoch davon aus, dass die Arbeits­lo­sig­keit im Novem­ber erneut leicht sin­ken wird“, so das Resü­mee von Boris Flem­ming, Geschäfts­füh­rer Ope­ra­tiv der Agen­tur für Arbeit Bamberg-Coburg.


Kräf­ti­ger Rück­gang der Kurzarbeit

Im Juni als aktu­ells­tem als Hoch­rech­nung vor­lie­gen­dem Wert bezo­gen im Agen­tur­be­zirk ins­ge­samt 1.735 Betrie­be für 11.705 Arbeit­neh­mer Kurz­ar­bei­ter­geld. 4,8 Pro­zent aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten waren in Kurz­ar­beit. Seit Febru­ar, als der Lock­down noch voll im Gan­ge war, sind es 46,6 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 13.397 Per­so­nen und 1.559 Betrie­be (47,3 Pro­zent) weni­ger gewor­den. Die Kurz­ar­bei­ter­quo­te hat sich seit­dem mehr als hal­biert (Febru­ar 10,2 Pro­zent). Die Ursa­chen für die Kurz­ar­beit sind mitt­ler­wei­le kaum noch Coro­na bedingt, son­dern zuneh­mend auf Lie­fer­eng­päs­se und Roh­stoff­man­gel zurückzuführen.


Herbst­auf­schwung in allen Regio­nen – Voll­be­schäf­ti­gung in drei Landkreisen

Der Arbeits­markt der Agen­tur Bam­berg-Coburg umfasst fol­gen­de sie­ben Gebiets­kör­per­schaf­ten: Stadt und Land­kreis Bam­berg, Stadt und Land­kreis Coburg sowie die Land­krei­se Forch­heim, Kro­nach und Lichtenfels.

Die im Sep­tem­ber begon­ne­ne Herbst­be­le­bung setz­te sich im Okto­ber unge­bro­chen fort. In allen Krei­sen und Städ­ten des Arbeits­agen­tur­be­zirks san­ken die Arbeits­lo­sen-zah­len. Wie jeden Monat reagie­ren die ein­zel­nen loka­len Arbeits­märk­te mit unter­schied­li­cher Dynamik.

In der Stadt Coburg (-10,4 Pro­zent) sowie den Land­krei­sen Kro­nach (-9,8 Pro­zent) und Bam­berg (-9,3 Pro­zent) sank die Arbeits­lo­sig­keit am deut­lichs­ten. Aber auch in den Krei­sen Lich­ten­fels (-7,7 Pro­zent), Coburg (-7,7 Pro­zent), Forch­heim (-7,3 Pro-zent) und der Stadt Bam­berg (-5,5 Pro­zent) ver­rin­ger­te sich die Zahl der Arbeits­lo­sen spürbar.

In allen Krei­sen und Städ­ten des Agen­tur­be­zirks liegt die Arbeits­lo­sig­keit erst­mals seit Beginn der Coro­na-Kri­se pro­zen­tu­al im zwei­stel­li­gen Bereich unter dem Vor­jah­res­wert. Die größ­ten Rück­gän­ge ver­zeich­nen Kro­nach (-21,2 Pro­zent) und Lich­ten-fels (-20,2 Pro­zent). Auch der Land­kreis Bam­berg (-16,8 Pro­zent), die kreis­frei­en Städ­te Coburg (-14,8 Pro­zent) und Bam­berg (-14,1 Pro­zent) sowie die Land­krei­se Forch­heim (-13,4 Pro­zent) und Coburg (-12,4 Pro­zent) machen deut­li­che Fort­schrit­te beim Abbau der Arbeitslosigkeit.

In den Land­krei­sen Kro­nach (-7,6 Pro­zent) und Lich­ten­fels (-4,8 Pro­zent) hat die Zahl der Arbeits­lo­sen das Vor­kri­sen­ni­veau von 2019 bereits den drit­ten Monat in Fol­ge unter­schrit­ten. Im Bam­ber­ger Land (2,2 Pro­zent), Forch­heim (2,5 Pro­zent) sowie erst­mals seit Herbst 2019 wie­der in Kro­nach (2,8 Pro­zent) herrscht Voll­be­schäf­ti­gung. Die Mar­ke dazu liegt bei einer Arbeits­lo­sen­quo­te von 3,0 Prozent.


Stel­len­markt Erneu­ter Anstieg des Per­so­nal­be­darfs, Stel­len­pool wei­ter auf Rekordkurs

Im Okto­ber bekam der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg 1.720 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len gemel­det. Das sind 126 bezie­hungs­wei­se 7,9 Pro­zent mehr als vor einem Jahr. Im Bestand sind aktu­ell 8.478 Arbeits­platz­an­ge­bo­te, über ein Drit­tel (+35,7 Pro­zent) bezie­hungs­wei­se 2.232 mehr als vor einem Jahr. Das ist der Höchst­stand in einem Okto­ber seit Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik im Jah­re 1949. Gera­de mal 123 Arbeits­lo­se kamen Ende Okto­ber auf 100 gemel­de­te Job­an­ge­bo­te. Auf eine Stel­le kam somit rein sta­tis­tisch ein poten­ti­el­ler Bewer­ber. Beson­ders bei Fach­kräf­te­stel­len in Indus­trie- und Hand­werks­be­ru­fen über­steigt der Per­so­nal­be­darf häu­fig die Zahl mög­li­cher Bewerber.

Der Arbeit­ge­ber­ser­vice betreut in sei­nem Bestand einen hete­ro­ge­nen Mix an Ver­mitt­lungs­auf­trä­gen. Der Groß­teil der Stel­len­an­ge­bo­te ent­fällt auf die fol­gen­den Berufs­be­rei­che: 2.663 Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung, 1 .656 Ver­kehr, Logis­tik, Schutz und Sicher­heit, 1.178 Gesund­heit, Sozia­les, Leh­re und Erzie­hung, 1.157 kauf­män­ni­sche Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus sowie 780 Bau, Archi­tek­tur, Ver­mes­sung und Gebäudetechnik.

Die größ­ten Zuwäch­se im Ver­gleich zum Vor­jahr gibt es bei kauf­män­ni­sche Dienst-leis­tun­gen, Han­del, Ver­trieb, Tou­ris­mus (+69,4 Pro­zent), Büro­tä­tig­kei­ten (Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­ti­on, Buch­hal­tung, Recht und Ver­wal­tung) mit plus 48,3 Pro­zent, Natur­wis­sen­schaft, Geo­gra­fie, Infor­ma­tik (+44,0 Pro­zent), Pro­duk­ti­on und Fer­ti­gung (+39,4 Pro­zent) sowie Ver­kehr, Logis­tik, Schutz und Sicher­heit (+26,4 Prozent).


Job­cen­ter – Spür­ba­rer Rück­gang dank Herbstaufschwung

Ende Okto­ber waren 4.343 Frau­en und Män­ner bei den Job­cen­tern arbeits­los gemel­det. Das sind 233 Per­so­nen oder 5,1 Pro­zent weni­ger als im Sep­tem­ber. Der Rechts­kreis des SGB II ist von den sai­so­na­len Auf- und Abwärts­be­we­gun­gen der Beschäf­ti­gung nicht so stark betrof­fen wie der des SGB III. Aber auch die Job­cen­ter-kun­den pro­fi­tie­ren zuneh­mend von der sich seit Mona­ten erho­len­den Kon­junk­tur. Immer­hin über ein Vier­tel (25,4 Pro­zent) des Rück­gangs der Arbeits­lo­sig­keit ent­fiel in den letz­ten vier Wochen daher auf das SGB II. Die Arbeits­lo­sig­keit erreich­te hier zum Monats­wech­sel den Wert von 2020, wäh­rend sie im SGB III bereits um 24,4 Pro­zent (-1.963 Per­so­nen) dar­un­ter­lag. Das Vor­kri­sen­ni­veau haben jedoch bei­de Rechts-krei­se noch nicht erreicht. Die Zahl der Lang­zeit­ar­beits­lo­sen im SGB II hat den vier-ten Monat in Fol­ge abge­nom­men. Mit 2.069 Betrof­fe­nen sind es 189 bezie­hungs­wei­se 8,4 Pro­zent weni­ger als im Juni.


Arbeits­markt­ent­wick­lung in der Regi­on Bamberg


Bam­berg Stadt

In der Stadt Bam­berg setz­te sich die im Sep­tem­ber begon­ne­ne Herbst­be­le­bung am Arbeits­markt fort. Die Arbeits­lo­sig­keit sank um 99 Per­so­nen (5,5 Pro­zent) auf 1.706. Im Vor­jah­res­ver­gleich sind es 279 Men­schen (14,1 Pro­zent) weni­ger. 27,2 Pro­zent weni­ger Frau­en und Män­ner ver­lo­ren im Okto­ber ihre Beschäf­ti­gung als im letz­ten Jahr. Die Arbeits­lo­sen­quo­te ging in den ver­gan­ge­nen vier Wochen um 0,3 Pro­zent­punk­te auf 4,0 Pro­zent zurück. Vor einem Jahr betrug sie noch 4,7 Prozent.

Im Okto­ber mel­de­ten die Arbeit­ge­ber aus dem Stadt­ge­biet 333 sozi­al­ver­si­che­rungs-pflich­ti­ge Stel­len, 23,8 Pro­zent oder 64 mehr als im Vor­jahr. Im Bestand betreut der Arbeit­ge­ber­ser­vice der­zeit 1.600 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, ein Drit­tel (+33,3 Pro­zent) bezie­hungs­wei­se 400 mehr als vor zwölf Monaten.


Land­kreis Bamberg

Im Bam­ber­ger Land hat sich der zum Ende der Som­mer­fe­ri­en gestar­te­te Herbst­auf­schwung wei­ter fort­ge­setzt. Die Arbeits­lo­sig­keit ver­rin­ger­te sich um 203 Frau­en und Män­ner bezie­hungs­wei­se 9,3 Pro­zent auf 1.989 Men­schen. Das sind 402 (16,8 Pro­zent) weni­ger als vor einem Jahr. Im Okto­ber wur­den 12,1 Pro­zent weni­ger Men­schen ent­las­sen als in 2020. Die Arbeits­lo­sen­quo­te ver­rin­ger­te sich in den letz­ten vier Wochen um 0,3 Pro­zent­punk­te auf 2,2 Pro­zent. Das ist Voll­be­schäf­ti­gung sowie die nied­rigs­te Quo­te im Agen­tur­be­zirk. Vor einem Jahr betrug sie noch 2,7 Prozent.

Aus dem Land­kreis Bam­berg gin­gen im Okto­ber 333 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te ein, 20,2 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 56 mehr als in 2020. Im Stel­len­pool betreut der Arbeit­ge­ber­ser­vice aktu­ell 1.677 Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te, 453 oder 37,0 Pro­zent mehr als vor einem Jahr.

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