Die Stadt möchte den Grünen Markt, dort wo er auf die Lange Straße trifft, baulich aufwerten. Eine Maßnahme dafür soll sein, die Zahl der Fahrradbügel zu verringern. Diese Ankündigung sorgte für Kritik des ADFCs.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Bamberg begrüßt laut einer Mitteilung zwar grundsätzlich die geplanten städtischen Maßnahmen zur Aufwertung der Fußgängerzone an der Ecke Lange Straße/Grüner Markt. Dies wie angekündigt durch eine Verringerung der dort befindlichen Fahrradbügel zu tun, stößt aber auf Ablehnung des Clubs. Eine Reduktion der Fahrradbügel von aktuell 22, was 44 Radabstellplätze ermöglicht, sei ein Schritt in die falsche Richtung.
Der Radverkehrsanteil in Bamberg wachse kontinuierlich und „mit steigendem Radverkehrsanteil steigt auch der Bedarf an sicheren Abstellplätzen. Wenn man nicht will, dass die Fahrräder einfach wild vor umliegenden Schaufenstern oder auf Gehwegen abgestellt werden, ist die Stadt in der Pflicht, entsprechenden Ersatz zu schaffen“, sagt ADFC-Vorständin Elke Pappenscheller.
Neue Fahrradbügel, wie beabsichtigt, um die Ecke in der Jesuitenstraße anzubringen, sei ein reines Feigenblatt, „weil der Ersatz in unmittelbarer und sichtbarer Umgebung geschaffen werden müsste, um die Behinderung anderer Menschen durch wild abgestellte Fahrräder zu vermeiden.“ Wider besseren Wissens spiele die Stadt mit Fuß- und Radverkehr die beiden größten innerstädtischen Frequenzbringer gegeneinander aus.
Inge Buhl, ebenfalls ADFC-Vorständin, erinnert zudem daran, dass sich Bamberg nicht nur mit dem Verkehrsentwicklungsplan 2030 entsprechende Ziele gesetzt habe. Am 26. Januar soll sie in München auch eine Auszeichnung als fahrradfreundliche Stadt erhalten.
„Wenn für die wegfallenden Radbügel am Grünen Markt kein adäquater Ersatz in unmittelbarer Nähe aufgestellt wird, zeigt dies, dass Teile der Verwaltung eher fahrradfeindlich aufgestellt sind“, sagt Buhl. Sehr befremdlich sei außerdem, dass der ADFC als Fachverband nicht im Vorfeld seine Expertise einbringen durfte.