Ab 2026 haben Grundschulkinder einen gesetzlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung. Um dem gerecht zu werden, wurde in Bambergs bevölkerungsstärkstem Stadtteil eine Kooperationsvereinbarung im zukünftigen Grundschulverbund Bamberg-Ost eingeleitet.
Die Entwicklung der Bevölkerungszahlen in den vergangenen Jahren und die Prognosen für die kommenden Jahre zeigen einen starken Anstieg der Schülerinnen und Schüler im Stadtgebiet der drei Grundschulen im Bamberger Osten, wie das Rathaus aktuell mitteilt. Die Rupprecht-Grundschule, die Kunigunden-Grundschule und die Grundschule „Am Heidelsteig“ erwarten mehr Kinder.
Gründe hierfür seien unter anderem die steigenden Geburtenzahlen und der Zuzug von Familien in neu entstehende Wohngebiete wie das Lagarde-Gelände. Räumlich stoßen die drei Grundschulen bereits jetzt an ihre Grenzen, so die Mitteilung weiter.
Nun soll nach dem Vorbild des Schulverbunds Bamberg-Berggebiet zwischen der Domschule und der Kaulbergschule zum Schuljahr 2025 //2026 der Grundschulverbund „Bamberg-Ost“ gegründet werden.
Als Vorteile des gemeinsamen Verbunds nennt das Rathaus: Die Schulleitungen können flexibler zusammenarbeiten und gemeinsam auf die Entwicklung der Schülerzahlen reagieren. Spitzenauslastungen an den einzelnen Schulen können so besser abgefedert werden. Obwohl die Zugehörigkeit der Schülerinnen und Schüler zu ihrer bisherigen Grundschule grundsätzlich bestehen bleibt, kann mit der Einschulung der nächsten Jahrgänge besser auf eine sinnvolle Verteilung der Kinder innerhalb des Grundschulverbunds geachtet werden.
Anspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026
Was die Situation an Grundschulen, neben dem Bevölkerungswachstum, ebenfalls komplexer machen könnte: Am 1. August 2026 wird schrittweise für alle Grundschülerinnen und ‑schüler der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in Kraft treten, der bundesweit im Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG) geregelt ist.
Innerhalb des Grundschulverbunds sollen die drei Schulen in den kommenden Jahren gemeinsam mit der Stadt Bamberg Lösungen für die Belastung der zukünftigen ganztägigen Betreuung der Kinder umsetzen. „Diese enge Zusammenarbeit im Verbund legt für uns den Grundstein für die weiteren Maßnahmen, die wir zur Verbesserung der Situation der Grundschulen im Bamberger Osten vor uns haben“, sagt Bildungsreferentin Gabriele Kepic. Eine wichtige Rolle werde dabei unter anderem die Nutzung des Geländes der ehemaligen Pestalozzischule spielen.
Für die Familien selbst werde sich durch die Gründung des Verbunds zunächst aber wenig ändern. Grundsätzlich können die Schülerinnen und Schüler weiterhin die Grundschule besuchen, in deren aktuellem Sprengel sie wohnen. Für die Eltern der künftigen Erstklässler wird es im Frühjahr 2025 einen zwischen den drei Schulen abgestimmten Elternabend geben, der unter anderem über die Bedingungen der Klassenbildung informieren soll.
Den ersten Schritt hin zur Verbundgründung haben die Schulleiterinnen und der Schulleiter nun gemeinsam mit der Stadt Bamberg gemacht. „Wir freuen uns, dass wir zukünftig noch enger und unkomplizierter zusammenarbeiten können“, so die Schulleitungen. „Gemeinsam werden wir gute Lösungen für den Ganztagsausbau finden.“
Als Nächstes wird die Regierung von Oberfranken das Bamberger Vorhaben prüfen und voraussichtlich bis Anfang des Jahres 2025 über die Einrichtung des geplanten Grundschulverbunds entscheiden.