Die Handwerkskammer für Oberfranken unterzeichnete am 18. Januar den Kaufvertrag für ein Grundstück an der Forchheimer Straße. Vom Berufsbildungs- und Technologiezentrum, das dort entstehen soll, verspricht sich die Stadt Bamberg einen wichtigen Schritt zur Modernisierung der Ausbildungsstätten für den Fachkräftenachwuchs und die Zukunft des Handwerks in der Region und ganz Oberfranken. Wann Baubeginn ist, kann allerdings noch nicht gesagt werden.
In den vergangenen Jahren hatten sich die Handwerkskammer und die Stadtverwaltung intensiv darum bemüht, einen möglichst passenden Standort für das neue Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der Handwerkskammer für Oberfranken West zu finden.
„Trotz des knappen Flächenangebotes im Stadtgebiet ist es uns gelungen, dass wir ein Grundstück in toller Lage direkt neben der brose Arena und mit einer optimalen Erreichbarkeit anbieten konnten“, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke. „Ich freue mich, dass die Handwerkskammer durch dieses Bildungszentrum nachhaltig das Handwerk in Oberfranken West und besonders in Bamberg stärkt und Stadt und Region zukunftssicher macht.“
Das Handwerk habe am Wirtschaftsstandort Bamberg traditionell eine große Bedeutung: Mit 3.493 Handwerksbetrieben und 1.219 Lehrlingen im Jahr 2020 stehe die Region Bamberg an der Spitze Oberfrankens und möchte sich diesen Spitzenplatz auch in Zukunft sichern.
Modernisierung der Infrastruktur
Staatsministerin Melanie Huml übermittelte ihre Freude über den Kauf und nannte ihn einen entscheidenden Schritt hin zum neuen Berufsbildungs- und Technologiezentrum der HWK für Oberfranken-West. „Das sind gute Neuigkeiten für die ganze Region. Von bestens ausgebildeten Handwerkerinnen und Handwerker profitieren wir alle, nicht nur Großbaustellen und Unternehmen, sondern auch Privatkunden mit kleineren Aufträgen. Außerdem trägt das Handwerk wesentlich zur erfolgreichen Entwicklung des Wirtschaftsstandorts bei.“
Auch der Präsident der Handwerkskammer, Matthias Graßmann, freute sich über den jetzt vollzogenen Erwerb des 32.500 Quadratmeter großen Grundstücks in bester Lage.
„Die Handwerkskammer macht damit einen wichtigen Schritt in Richtung Modernisierung ihrer Bildungsinfrastruktur.“ Und auch wenn es noch etwas dauere, bis der Neubau an der Forchheimer Straße beginnen könne, sei das Vorhaben ein wichtiges Signal an die Betriebe, aber auch an Jugendliche und ihre Eltern. „Seriöserweise können wir noch nicht sagen, wann der erste Spatenstich sein wird. Das Handwerk bietet jungen Menschen in Oberfranken aber langfristig beste Voraussetzungen für eine Ausbildung und spätere Qualifizierung – und natürlich auch für den ganzen Berufsweg.“
Nachdem die Handwerkskammer zuletzt eine Einigung mit dem Handwerk in Coburg über den Erhalt des dortigen Ausbildungsstandortes erzielt hatte und in der Vollversammlung die Weichen gestellt wurden, war der Ankauf des Areals in Bamberg der nächste logische Schritt. 4,5 Millionen Euro zahlt die Handwerkskammer für die beiden Grundstücke.
Vertragsunterzeichnung und Zukunft des Projekts
Beim Termin in der Flussmeisterstelle der Kreishandwerkerschaft Bamberg unterzeichneten Oberbürgermeister Andreas Starke, Matthias Graßmann, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, und Reinhard Bauer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken, offiziell den Grundstücksvertrag.
Wie es mit den Planungen für das Bildungszentrum weitergehe, skizzierte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. „Der Gutachter hat seine Stellungnahme zu unseren Vorhaben in Oberfranken West bereits an das Bundesinstitut für Berufsbildung übermittelt.“
Dort prüften die Fördergeber nun die Details. „Erst nach Abschluss dieser Prüfung wissen wir, welche Kapazitäten wir tatsächlich bauen können.“ Dieser Zeitpunkt sei dann gleichzeitig der Startschuss für den Beginn der konkreteren Planungen für den Neubau in Bamberg und die Modernisierung des BTZ in Coburg.
„Das Gutachten umfasst ja beide Standorte“, erklärte Bauer. Der Kauf des Grundstücks sei dennoch ein Meilenstein. „In Oberfranken West – sprich Bamberg und Coburg – geht es voran. Aber die eigentliche Arbeit beginnt jetzt erst.“